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ut-Sätze, Finalsätze, Begehrsätze

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Philippsteinau
ut-Sätze, Finalsätze, Begehrsätze
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Grundlagen zum Thema ut-Sätze, Finalsätze, Begehrsätze

Die ut-Sätze im Lateinischen

Die Subjunktion ut kann im Lateinischen viele Arten von Nebensätzen einleiten, wie z. B. Finalsätze, Begehrsätze oder Konsekutivsätze. In all diesen Fällen steht im untergeordneten Satz ein Konjunktiv. Wir möchten uns an dieser Stelle Final- und Begehrsätze ansehen, um sie erkennen und übersetzen zu können.

Die ut-Sätze als Finalsätze im Lateinischen

Finalsätze drücken im Lateinischen ebenso wie im Deutschen den Zweck (von finis) einer Handlung aus. Nähern wir uns ihrem Gebrauch in einem ersten Schritt vom Deutschen her:

  • Wir lesen Bücher von Philosophen, damit wir ein glückliches Leben führen können.
  • Wir lesen Bücher von Philosophen, um ein glückliches Leben führen zu können.

Als deutsche Subjunktionen stehen uns also um … zu und damit zur Verfügung. Beachte auch die unterschiedliche Konstruktion mit dem Infinitiv (bei um … zu) oder einem finiten Verb (bei damit). Im Lateinischen steht anstelle dieser Subjunktionen ut:

  • Libros philosophorum legimus, ut vitam beatam agere possimus.
    Wir lesen Bücher von Philosophen, damit wir ein glückliches Leben führen können.
    Wir lesen Bücher von Philosophen, um ein glückliches Leben führen zu können.

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass wir die Konjunktive im ut-Satz wie einen Indikativ übersetzen. Der Konjunktiv wird hier nämlich durch die Subjunktion ut benötigt und folgt der sogenannten consecutio temporum. Generell gilt also: Bei konjunktivischen ut-Sätzen übersetzen wir den Konjunktiv als Indikativ!

Die ut-Sätze als Begehrsätze im Lateinischen

Begehrsätze drücken im Allgemeinen einen Wunsch, eine Forderung oder eben ein Begehren aus:

  • Caesar militibus imperavit, ut castra ponerent.
    Cäsar befahl den Soldaten, dass sie ein Lager aufschlagen (sollten).
    Cäsar befahl den Soldaten, ein Lager aufzuschlagen.

  • Cicero optavit, ut res publica hostes semper vinceret.
    Cicero wünschte sich, dass der Staat seine Feinde stets besiegt.

Einen Begehrsatz können wir entsprechend in der Regel mit dass übersetzen.

Achtung: Die ut-Sätze werden manchmal generell als dass-Sätze bezeichnet. Du weißt jedoch jetzt, dass es wichtig ist, Begehrsätze von Finalsätzen zu unterscheiden, weil mit dass nicht immer ein Zweck angegeben werden kann.

Achte bei ut-Sätzen also immer auf das Satzumfeld: Steht ein Verb des Forderns, Wünschens, Befehlens (verbum postulandi)? Dann ist es sehr wahrscheinlich ein Begehrsatz und du kannst mit dass übersetzen. Ansonsten besteht noch die Möglichkeit des Finalsatzes oder Konsekutivsatzes.

Verneinung von Final- und Begehrsätzen

Die Verneinung von Final- und Begehrsätzen erfolgt über die Subjunktion ne:

  • Libros philosophorum legimus, ne erroribus implicemur.
    Wir lesen Bücher von Philosophen, damit wir uns nicht in Irrtümern verstricken.
    Wir lesen Bücher von Philosophen, um uns nicht in Irrtümern zu verstricken.

Lateinische ut-Sätze am Beispiel Lektürefreiheit

  • Cicero optavit, ne res publica periret.
    Cicero wünschte sich, dass der Staat nicht untergeht.

Das funktioniert eigentlich ziemlich genauso wie im Deutschen! Eine wichtige Ausnahme hiervon bilden aber die Verben des Fürchtens (verba timendi), bei denen es nämlich genau andersherum ist:

  • Cicero timuit, ne Catilina rem publicam everteret.
    Cicero fürchtete, dass Catilina den Staat vernichtete.

Am besten merken wir uns als Vokabel:

  • fürchten, dasstimere, ne
  • fürchten, dass nichttimere, ne non/ut.

Fassen wir alles in einer Tabelle zusammen:

Satzart Subjunktion Übersetzung Subjunktion
verneint
Übersetzung
Finalsatz ut damit
um … zu
ne damit nicht
um nicht … zu
Begehrsatz ut dass ne dass nicht

Super! Du hast gelernt, wie du ut-Sätze im Lateinischen als Final- und Begehrsätze erkennen und übersetzen kannst. Wenn du deine Kenntnisse über ut-Sätze noch ein wenig vertiefen möchtest, findest du weitere Übungen in den Arbeitsblättern bei sofatutor.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript ut-Sätze, Finalsätze, Begehrsätze

Hallo! Ich bin dein Tutor Philipp. Und ich behandle jetzt das Thema ut-Sätze. Dabei dreht es sich jetzt hauptsächlich um Finalsätze und Begehrsätze. Dazu solltest du schon mit dem Konjunktiv vertraut sein. Besonders oft bedeutet das Wörtchen ut im Deutschen “dass”. Aber aufgepasst. Du hast bestimmt schon eine andere Konstruktion kennengelernt, die dass-Sätze beschreibt, und zwar den AcI. Noch einmal zur Erinnerung: Der AcI steht meistens nach Verben der Sinneswahrnehmung und nach Tatsachen, zum Beispiel Hören oder Sehen. Der Beispielsatz hier lautet: “Audio puellam clamare.”, “Ich höre, dass das Mädchen schreit.” Audio kennzeichnet die Sinneswahrnehmung, und dass das Mädchen schreit, ist eine Tatsache. Benutzt man im Lateinischen jedoch das Wörtchen ut, so will man damit etwas anderes ausdrücken und das kommt jetzt. Ut drückt zum Beispiel Finalsätze oder Begehrsätze aus. Aber was ist denn genau ein Finalsatz? Und was ist mit einem Begehrsatz gemeint? Ich fange mal mit einem Finalsatz an. Das Wort Final- in Finalsatz kommt vom lateinischen Wort finis. Das bedeutet Ende oder Ziel. Ein Finalsatz ist somit auf ein gewisses Ziel hin ausgerichtet. Er drückt also einen Zweck aus. Ein Beispiel: “Ich gehe in die Schule, dass oder damit ich meine Freunde sehe.” Oder schöner ausgedrückt: “Ich gehe in die Schule, um meine Freunde zu sehen.” Das Ziel oder der Zweck ist also, die Freunde zu sehen. Und wie du siehst, wird dieser Satz mit einem „dass“ oder „damit“ eingeleitet. Das Wort „damit“ drückt den Zweck besonders schön aus. Im Lateinischen wird so ein Finalsatz wie im Deutschen durch eine Subjunktion eingeleitet. „Dass“ bedeutet im Lateinischen „ut“. Unser Beispielsatz lautet auf Latein: “In scholam eo, ut amicos meos videam.” Der Hauptsatz oder Einleitungssatz lautet: “In scholam eo.” Der Nebensatz, der den Zweck des Hauptsatzes – in diesem Falle den Zweck des Schulgangs – ausdrückt, lautet: “ut amicos meos videam.” Das ut bei so einem Finalsatz kannst du mit „dass“, „damit“ oder „um ... zu“ übersetzen. Den Sinn hast du bestimmt verstanden. Jetzt geht es an die Konstruktion des Satzes. Achte auf den Modus von videam. Es ist das Prädikat und es steht im Konjunktiv. Bei der Übersetzung ins Deutsche wird der Konjunktiv aber als Indikativ übersetzt. Lass dich davon nicht verwirren. Jetzt komme ich zu den Begehrsätzen. Damit sind zum Beispiel folgende Sätze gemeint: “Ich will, dass morgen die Sonne scheint.”, “Anna fordert, dass sie ernst genommen wird.”, “Justus möchte gern, dass Papa ihn trägt.”, “Der Polizist fordert den Fahrradfahrer auf, dass der seinen Helm aufzieht.” Hier siehst du gewiss wieder das Wörtchen „dass“. Es ist ja kaum zu übersehen. Aber noch etwas anderes ist auffallend. Jeder Hauptsatz beziehungsweise Einleitungssatz drückt den Willen der Handlungspersonen aus. Die Wortgruppe ist die gleiche: “wollen”, “fordern”, “mögen”, “auffordern”. All das sind Willensäußerungen. „Bitten“, „befehlen“, „wünschen“ gehören auch dazu und nicht zuletzt „begehren“. Das Wort steckt ja auch in „Begehrsatz“ drin. Die Worte kann man in der Wortgruppe der Verba postulandi zusammenfassen. Postulare bedeutet „fordern“. Und die Verba postulandi drücken einen Wunsch, eine Bitte oder einen Befehl aus. Das geht natürlich auch auf Latein: “Magister optat, ut discipuli pensa faciant.” Optat ist hierbei eine Willensäußerung, worauf ein ut-Satz mit Verb im Konjunktiv folgt. Auf Deutsch heißt dieser Satz: “Der Lehrer wünscht, dass die Schüler ihre Hausaufgaben machen.” In Begehrsätzen lautet die Verneinung von ut übrigens ne. Es bedeutet “dass nicht”. “Magister postulat, ne discipuli ludant.” In diesem Fall fordert der Lehrer, dass die Schüler nicht spielen. Und jetzt kommt das große Finale, die Zusammenfassung von dem, was ich im Video erklärt habe, und ein paar Tipps zur Übersetzung von ut-Sätzen. Wenn dir beim Übersetzen ein ut-Satz begegnet, keine Panik. Es handelt sich um einen Nebensatz. Zuerst übersetzt du den dazugehörigen Hauptsatz. Danach schaust du dir den ut-Satz genauer an. Es ist wichtig, dass das Verb im Konjunktiv steht. Jetzt übersetzt du das ut ganz schlicht mit „dass“. Damit bist du auf der sicheren Seite. Das Verb als Indikativ. Wenn es sich um einen Finalsatz handelt, dann kannst du für das ut auch „damit“ schreiben oder „um zu“. Das hört sich besonders schön an. Aber denk daran: Nur wenn der Satz einen Zweck ausdrückt. Der Zusammenhang ist sehr wichtig. Bei einem Begehrsatz bleibt das „dass“ bestehen. Es gibt auch noch eine dritte Art von ut-Sätzen, den konsekutiven ut-Satz. Dort wird das ut mit „sodass“ übersetzt. So, das war jetzt ganz schön viel Grammatik und Theorie. Mach dazu am besten gleich ein paar Beispiel- und Übungssätze. Ich bin Philipp und wünsche dir viel Erfolg weiterhin und bis bald.

14 Kommentare
14 Kommentare
  1. Hallo Mameschnue,
    vielen Dank für dein Feedback. Du liegst goldrichtig :) Wir verschonen die Sklavinnen und bitten sie höflich darum, das Essen lediglich zuzubereiten.
    Beste Grüße & weiterhin viel Nutzen und Vergnügen mit unserer Plattform wünscht
    die Sprachenredaktion

    Von Kilian S., vor etwa 2 Jahren
  2. Satz 4 in der Zusatzübung (Senator postulavit, ut servas cenam pararent.) ist unfreiwillig komisch. Übersetzt man ihn nämlich richtig, heisst er: Der Senator forderte, dass sie die Sklavinnen als Essen zubereiteten. Oder steht eventuell "servas" im falschen Fall? ;-)

    Von Mameschnue, vor etwa 2 Jahren
  3. top

    Von Sawa1, vor etwa 5 Jahren
  4. Sehr gut erklärt! Vielen Dank.

    Von Rsh, vor etwa 8 Jahren
  5. Oh, danke für den „Warnhinweis“! Ut = uti sind also als Subjunktionen bedeutungsgleich – aber „uti“ kommt auch als Verb vor.
    Habe nachgeschaut und gefunden:
    ..utor, usus sum, uti (Deponens) -> von etwas Gebrauch machen /etwas gebrauchen / anwenden / benutzen ; aber auch: sich an etwas erfreuen / etwas genießen u.a. mehr
    Es steckt in den Wörtern: „user“ (französisch) -> „user son droit“ ( von seinem Recht Gebrauch machen); und „to use“ (englisch), sowie in dem Wort „Utensilien“.
    Schön auf derartige Zusammenhänge zu stoßen. - Prima!

    Von Eemilelv, vor mehr als 8 Jahren
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ut-Sätze, Finalsätze, Begehrsätze Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video ut-Sätze, Finalsätze, Begehrsätze kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme die Verben, die einen Begehrsatz einleiten.

    Tipps

    Prüfe, welche der angegebenen Verben einen Wunsch, eine Bitte oder einen Befehl einleiten können.

    Denke dir einen deutschen Beispielsatz zu den Verben aus und überlege, ob sie ein Begehren ausdrücken.

    Fünf Verben leiten einen Begehrsatz ein, vier nicht.

    Lösung

    Begehrsätze drücken einen Wunsch, eine Bitte oder einen Befehl aus. Prüfe am besten an einem Beispielsatz, ob das angegebene Verb dazu passt:

    • cupere - wollen: Ich will, dass du zu mir kommst. Dieser Satz drückt eindeutig einen Wunsch aus, ist daher ein Begehrsatz.
    • postulare/petere - fordern/verlangen: Ich fordere/verlange, dass du mir 2 € gibst. Beide Verben drücken einen Befehl aus. Es handelt sich daher um einen Begehrsatz.
    • orare - bitten: Ich bitte dich, dass du mir hilfst. Schon ohne das Beispiel ist klar: Das Verb „bitten“ drückt eine Bitte aus, leitet also einen Begehrsatz ein.
    • imperare - befehlen: Auch hier ist wieder ohne Beispiel klar, dass ein Befehl eingeleitet wird. Dennoch zur Unterstützung: Der Kaiser befiehlt, dass die Sklaven zu ihm kommen.
    • audire/videre/mirari - hören/sehen/sich wundern: Ich höre/sehe/wundere mich, dass die Tür zufällt. Hier wird im Nebensatz eine Tatsache ausgedrückt. Es handelt sich also nicht um einen Begehrsatz.
    Merke: Etwas, dass tatsächlich passiert, muss man sich nicht mehr wünschen. ;-)
    • desinere - aufhören: Ich höre auf zu lesen. Es wird gar kein Nebensatz eingeleitet. Es kann also auch kein Begehrsatz vorliegen.
    Zusammenfassend kann man festhalten, dass folgende Verben einen ut-Satz einleiten:
    • imperare
    • postulare
    • orare
    • petere
    • cupere

  • Gib an, welche der folgenden Sätze im Deutschen mit einem dass-Satz übersetzt werden können.

    Tipps

    Lies dir die lateinischen Sätze und den Anfang der Übersetzung gut durch. Überlege, ob die Übersetzung mit einem „dass“ weitergehen kann oder nicht.

    Prüfe, ob ein AcI oder ein ut-Satz vorliegt.

    Lösung

    Mit „dass“ können im Deutschen wiedergegeben werden:

    • ein AcI (accusativus cum infinitivo)
    • ut-Sätze (verneint werden diese durch ne eingeleitet)
    Bei den Sätzen mit ut gilt es jeweils zu prüfen, ob ein Prädikat im Konjunktiv dazugehört. Steht das ut mit dem Indikativ, übersetzt du es ins Deutsche mit „wie“.

    Gehen wir die Sätze einzeln durch:

    1) Vir, qui magnus est, pecuniam habuit.
    Der in den Hauptsatz eingeschobene Nebensatz wird mit qui eingeleitet. Es handelt sich also um einen Relativsatz, der nicht mit „dass“ wiedergegeben werden darf. Die Übersetzung lautet: Der Mann, der groß ist, hatte Geld.

    2) Homo clamavit, nihil audivit.
    Der gesamte Satz enthält keine Nebensatzeinleitungen, nach dem Komma stehen ein Objekt (nihil) und ein Prädikat (audivit), es handelt sich also um eine Aufzählung. Diese kann man mit „... und ...“ wiedergeben, aber nicht mit „dass“. Du kannst so übersetzen: Der Mensch schrie und hörte nichts. Oder du lässt das Komma auch in der Übersetzung stehen: Der Mensch schrie, er hörte nichts.

    3) Audio puellam clamare.
    Es liegt ein von audio abhängiger AcI vor, es kann also mit „dass“ übersetzt werden: Ich höre, dass das Mädchen schreit.

    4) Marcus postulavit, ut servus veniret.
    Es handelt sich um einen Begehrsatz, der mit dem Konjunktiv Imperfekt steht. Er kann mit „dass“ übersetzt werden: Marcus forderte, dass der Sklave kommt.

    5) Amicus magistrum vituperare audit.
    Der AcI sollte mit „dass“ übersetzt werden: Der Freund hört, dass der Lehrer tadelt.

    6) Magister rogat, ubi discipuli sint.
    Der Nebensatz wird mit ubi („wo?“) eingeleitet, ist also ein indirekter Fragesatz und kann daher nicht mit „dass“ wiedergegeben werden. Die Übersetzung ist: Der Lehrer fragt, wo die Schüler sind.

    7) Anna postulat, ut pater pecuniam det.
    Der Begehrsatz kann mit „dass“ übersetzt werden: Anna fordert, dass der Vater ihr Geld gibt.

  • Bestimme in jedem Satz den Hauptsatz und den Nebensatz.

    Tipps

    Ein Hauptsatz besteht immer aus Subjekt und Prädikat. Das Verb steht im Indikativ.

    Nebensätze erkennst du an den Nebensatzeinleitungen (z.B. ut, ne, cum, ubi, ...).

    Alle Nebensätze dieser Aufgabe stehen im Konjunktiv.

    Vergleiche den lateinischen Satz auch immer mit seiner deutschen Übersetzung. Dadurch erkennst du Haupt- und Nebensatz bestimmt leichter!

    Lösung

    Der Hauptsatz besteht immer aus Subjekt und Prädikat. Das Prädikat ist dabei eine Verbform im Indikativ.

    Im Nebensatz findest du dagegen Verbformen im Konjunktiv. Nebensätze werden durch die sogenannten Subjunktionen eingeleitet. Das sind diese kleinen Wörter: ut oder ne

    Gehen wir die Sätze einzeln durch:

    Magister postulavit, ut scriberemus.
    Der erste Satzteil steht im Indikativ, es liegt keine Subjunktion vor. magister ist eindeutig das Subjekt, postulavit das Prädikat. Hier muss also der Hauptsatz sein.
    Der zweite Satzteil wird mit ut eingeleitet und das Prädikat steht im Konjunktiv. Dabei handelt es sich also um einen Nebensatz.

    Avus rogat, ne magna voce clametur.
    Der erste Satzteil steht im Indikativ (rogat), es liegt keine Subjunktion vor. avus (der Großvater) ist das Subjekt. Das muss also der Hauptsatz sein.
    Der zweite Satzteil wird von der negierenden Subjunktion ne (=dass nicht) eingeleitet und steht daher mit einem Prädikat im Konjunktiv (clametur). Es handelt sich um den Nebensatz.

    Consul servum rogabat, ut nuntium mitteret.
    Subjekt - Objekt - Prädikat: Im ersten Satzteil liegt keine Nebensatzkonjunktion vor. Das ist also der Hauptsatz.
    ut mit dem Prädikat im Konjunktiv (mitteret) zeigt deutlich den Nebensatz an.

    Mater optabat, ut filiae revenirent.
    Wiederum wird der zweite Satzteil mit ut eingeleitet und verfügt über ein Prädikat im Konjunktiv (revenirent). Dieser Nebensatz ist dem Hauptsatz Mater optabat untergeordnet.

    Solltest du Schwierigkeiten haben, zu entscheiden, ob das Verb im Konjunktiv oder Indikativ steht, wiederhole die jeweiligen Kennzeichen!

  • Entscheide, ob es sich um einen Final- oder Begehrsatz handelt.

    Tipps

    Begehrsätze werden durch Verba postulandi eingeleitet.

    Alle Nebensätze dieser Aufgabe kannst du ins Deutsche mit „dass“ übersetzen. Finalsätze gibst du am besten mit „damit“ oder „um ... zu“ wieder.

    Lässt sich der Nebensatz sinnvoll durch eine Wendung mit „um ... zu“ ersetzen?

    Wenn ja, dann handelt es sich um einen Finalsatz, weil ein Zweck oder Ziel angegeben ist.

    Lösung

    Sowohl Final- als auch Begehrsätze werden durch ut (dass / damit) bzw. ne (dass nicht / damit nicht) eingeleitet.

    Ohne den gesamten Satz zu übersetzen, kannst du bereits anhand des Prädikats im Hauptsatz prüfen, ob es sich um einen Begehrsatz handelt: Immer, wenn von einem Wunsch, einer Bitte oder einem Befehl die Rede ist, liegt ein Begehrsatz vor. Das ist der Fall bei unseren Sätzen mit optare, cupere und postulare.

    Finalsätze liegen dagegen vor bei:

    • In scholam eo, ut amicos meos videam.
    • Caesar operam dabat, ut Dumnorix teneretur.
    Die Nebensätze können nämlich ebenso gut mit „um ... zu“ übersetzt werden:
    • Ich gehe in die Schule um meine Freunde zu sehen.
    • Caesar gab sich Mühe, um Dumnorix festzuhalten.

  • Nenne die Satzarten, die mit ut eingeleitet werden.

    Tipps

    Überlege, welche Satzarten im Deutschen mit „dass“ bzw. „damit“ gebildet werden.

    Bedenke dabei, dass es eine Ausnahme gab: Der AcI drückt etwas aus, was im Deutschen mit „dass“ wiedergegeben wird, aber einen AcI ist nicht das gleiche wie ein ut-Satz.

    In scholam eo, ut amicos meos videam.
    Ich gehe in die Schule, damit ich meine Freunde sehe.

    Dieser Nebensatz drückt einen Zweck aus. Erinnerst du dich an den Fachbegriff für diese Nebensätze?

    Cupio, ut fenestram claudas.
    Ich möchte, dass du das Fenster schließt.

    Wünsche werden - wie in diesem Beispiel - mit ut eingeleitet. Der Fachbegriff dafür klingt etwas altertümlich, aber ich bin mir sicher, dass du dich daran erinnerst.

    Aedes tam magna est, ut hortum non videam.
    Das Haus ist so groß, dass ich den Park dahinter nicht sehen kann.

    Der Nebensatz drückt eine Folge der Tatsache aus dem Hauptsatz aus. „Folgen“ heißt auf Latein consequi!

    Lösung

    Das Wort ut als Konjunktion (Nebensatzeinleitung) steht immer mit einem Verb im Konjunktiv.

    Aussagesätze stehen nicht im Konjunktiv und sind zudem keine Nebensätze, sondern Hauptsätze. Daher werden sie nicht mit ut eingeleitet.

    Indirekte Fragesätze sind zwar Nebensätze, aber da ut die Bedeutung „dass“ bzw. „damit“ hat, kann es niemals eine indirekte Frage einleiten.

    Relativsätze sind ebenfalls Nebensätze, werden aber mit dem Relativpronomen qui, quae, quod (der, die, das) eingeleitet.

    Diese Sätze werden dagegen mit „dass“ bzw. „damit“ und im Lateinischen mit ut eingeleitet:

    1. In scholam eo, ut amicos meos videam. - Ich gehe in die Schule, damit ich meine Freunde sehe. (Zweck)
    2. Cupio, ut fenestram claudas. - Ich möchte, dass du das Fenster schließt. (Wunsch)
    3. Aedes tam magna est, ut hortum non videam. - Das Haus ist so groß, dass ich den Park dahinter nicht sehen kann. (Folge)
    Ein Finalsatz drückt einen Zweck aus: Der Römer verwendet ein ut.

    Ein Begehrsatz drückt einen Wunsch, eine Bitte oder einen Befehl aus: Der Römer verwendet ein ut.

    Der Konsekutivsatz drückt eine Folge aus: Der Römer verwendet ein ut.

  • Füge in die Begehrsätze die passenden Konjunktive ein.

    Tipps

    Ordne zunächst die Wörter zu, bei deren Bedeutung du dir ganz sicher bist. Gehe dann nach dem Ausschlussverfahren weiter.

    Zwei Verben bleiben übrig. Sie stehen nicht im Konjunktiv, können also niemals Prädikate eines Begehrsatzes sein. Wirf sie gedanklich gleich raus!

    Du kannst dich bei ut-Sätzen auch an der Zeitform orientieren:

    • Zum Präsens im Hauptsatz gehört auch immer ein Verb im Konjunktiv Präsens.
    • Zu Hauptsätzen in der Vergangenheit gehört auch ein Konjunktiv in der Vergangenheit.
    Lösung

    Wenn wir durchzählen, merken wir, dass zwei Verben zu viel sind. Wenn du in Sachen Indikativ/Konjunktiv sattelfest bist, wirst du schnell sehen, dass genau zwei Verben nicht im Konjunktiv stehen. Diese können natürlich niemals Objekte in einem Begehrsatz sein und scheiden daher von vorn herein aus. Es handelt sich um: amabam und audiverunt. Streiche diese gedanklich sofort.

    Ordne anschließend zunächst die Wörter zu, bei deren Bedeutung du dir ganz sicher bist.

    • Tantalus bat darum, dass die Götter nicht grausam sind.
    Das Prädikat heißt: sind. Es handelt sich also um eine Form von esse. Hier stehen essent und adsitis zur Wahl. adsitis von adesse passt hier sowohl von der Bedeutung her (da sein/anwesend sein) nicht ganz, als auch von der Person (adsitis ist 2. Person Plural - wir brauchen die 3. Person Plural). Hier musst du also essent einsetzen.

    Da wir gerade die Bedeutung von adsitis geklärt haben, wollen wir gleich nach dem passenden Satz dafür suchen:

    • Sorgt dafür, dass ihr zur rechten Zeit da seid.
    Wir prüfen noch kurz, ob die Personalendung stimmt: Ihr seid da - hier liegt die 2. Person Plural vor. Das passt also ganz genau zu unserer Vermutung!
    • Der Lehrer bat uns, dass wir kommen.
    Das Verb „kommen“ zählt ebenfalls zu den geläufigen Vokabeln: venire. Hier steht lediglich veniremus zur Wahl.
    • Sieh dich vor, dass du nicht von Zorn bewegt wirst.
    Bei diesem Prädikat (du wirst bewegt) kannst du entweder von der Form ausgehen (2. Person Singular Passiv - endet im Lateinischen auf -ris) oder, falls dir die Vokabeln leichter fallen als die Grammatik suchst du ein Verb, das „bewegen“ bedeutet - genau: movere. Wir setzen hier also movearis ein.
    • Ich fordere, dass du die Waffen nicht raubst.
    Das Prädikat im Nebensatz lautet: Du raubst. Wir haben noch rapias und pararent zur Auswahl. Richtig: rapere heißt zu Deutsch „rauben“ und rapias ist die 2. Person Singular.
    • Der Senator befahl, dass die Sklavinnen die Mahlzeit vorbereiten.
    Hier brauchen wir demzufolge pararent, denn parare heißt: vorbereiten.