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Kaisertum Napoleons

Das Französische Kaiserreich existierte von 1804–1815 und war geprägt vom imperialistischen Großmachtstreben seines Kaisers Napoleon Bonaparte dem I.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Die Kaiserkrönung Napoleon des I.

In der Spätphase der Französischen Revolution hat sich ein General der Revolutionsarmeen besonders hervorgetan und sich Ruhm und Anerkennung erkämpft: Napoleon Bonaparte. Diesen Ruhm ließ der ambitionierte General nicht arglos verstreichen, vielmehr nutzte er ihn für einen Staatsstreich am 9. November 1799. Napoleon stürzte die letzte Regierungsform der Französischen Revolution, das Direktorium, und setzte eine Konsulatsregierung ein, selbstverständlich mit ihm als ersten Konsul. 1802 ernannte er sich dann auch zum Konsul auf Lebenszeit und folgerichtig krönte er sich am 2. Dezember 1804 in der Notre-Dame von Paris zum Kaiser. Unter seiner Regentschaft wurde Frankreich straffen Reformen unterzogen, das Bildungswesen vereinheitlicht und die Wirtschaft gefördert. Seine bedeutendste gesellschaftliche Maßnahme war aber die Einführung des code civil, der allgemeine Bürgerrechte wie persönliche Freiheit, Rechtsgleichheit und privates Eigentum erstmals gesetzlich verankerte.

Frankreich

Das Französische Kaiserreich 1804 bis 1815

Das Kaisertum Napoleons wird von den Franzosen auch als das Erste Kaiserreich bzw. Französisches Kaiserreich bezeichnet. Offiziell war es eine zentralistische, konstitutionelle Monarchie, aber letztendlich regierte Bonaparte als autokratischer Herrscher. Neben den angesprochenen Reformen ging er dabei hauptsächlich als Feldherr in die Weltgeschichte ein. Von 1792 bis 1815 dauerten die sogenannten Koalitionskriege an, in denen Napoleon und seine Grande Armée gegen Preußen, Österreich, Großbritannien, Russland und somit gegen nahezu ganz Europa zu Felde zog.

Die Weltmacht Frankreich

Zuvorderst drehte Napoleon das Rad der Revolution wieder zurück und gab dem Adel seine Befugnisse wieder. Die Aristokratie war wieder federführend in Militär, Diplomatie und Zivilverwaltung. Durch seine imperialistischen Bestrebungen wurde Frankreich dann schnell zur Weltmacht. Nur Großbritannien schien ihnen noch voraus. Napoleon plante deshalb eine Invasion, doch im Jahre 1805 verlor er erst die Seeschlacht bei Finisterre und später erfuhr die französische Flotte in der Seeschlacht bei Trafalgar die nächste Niederlage. Großbritannien war nicht zu schlagen. Zu Lande aber erzielte Frankreich ausgezeichnete Erfolge. Einer der entscheidenden Siege war die Schlacht bei Austerlitz, auch Drei-Kaiser-Schlacht genannt, als Frankreich gegen Truppen Zar Alexanders des I. von Russland sowie Franz des I. von Österreich siegen konnte.

Dreikaiserschlacht bei Austerlitz

Napoleon eilte weiter von Sieg zu Sieg, besetzte weite Teile Deutschlands, Norditaliens oder auch Portugals und schuf sich abhängige Satellitenstaaten wie Spanien. Darüber hinaus schloss er Bündnisse mit ehemaligen Feinden wie Österreich und konnte mit dem Rheinbund auch die deutschen Fürstentümer unter sich vereinen. Frankreich und seine Kolonien war nach Russland nun das zweitgrößte Land der Welt! Alles sah so aus, als wäre Napoleon und seiner Grande Armée nicht mehr beizukommen, doch machte er sich mit dem Russlandfeldzug dann selbst das Leben schwer.

Der Russlandfeldzug

Als sechster Koalitionskrieg wird der Russlandfeldzug bezeichnet sowie die Befreiungskriege, die sich ihm anschlossen. Mit ganzen 500.000 Mann überquerte Napoleon am 24. Juli 1812 die Memel. Doch schlechtes Wetter und die schiere Größe Russlands sorgten bereits im Vorfeld der Schlachten dafür, dass die Armee nicht ausreichend versorgt werden konnte. Viele Soldaten starben an Hunger, erkrankten oder begingen Fahnenflucht.

Napoleons Russlandfeldzug

Die Russen selbst verzogen sich weit ins Landesinnere und ließen keine Vorräte für die Grande Armée zurück, was dazu führte, dass bei der ersten wirklichen Schlacht in Smolensk Napoleon bereits ein Drittel seiner Armee verloren hatte. Zwar konnte er noch einige Schlachten gewinnen und nahm Moskau später kampflos ein, doch wusste er, dass der Feldzug nicht mehr zu gewinnen war. Er hatte bereits zu viele Männer verloren, Moskau war verlassen und geplündert und der eisige russische Winter hielt bereits Einzug. Somit gab er den Befehl zum Rückzug.

Die Befreiungskriege und das Ende Napoleons

Nach und nach verlor Frankreich dann seine Bündnispartner, die die Schwäche Napoleons erkannten und wieder das alte Gleichgewicht der Großmächte Europas herstellen wollten, die sogenannte Pentarchie. Im Oktober 1813 erlitt Frankreich dann schließlich in der Völkerschlacht bei Leipzig die entscheidende Niederlage. Im März 1814 drang die Koalition in Paris ein und zwang Napoleon am 12. April zur Abdankung. Zwar kehrte er in seiner „Herrschaft der 100 Tage“ noch ein letztes Mal auf die Weltbühne zurück, doch spätestens die Schlacht bei Waterloo besiegelte das Ende Kaiser Napoleons. Frankreich wurde wieder eine Monarchie und die Dynastie der Bourbonen wieder eingesetzt. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses erlangten überall in Europa die Monarchien ihre Macht zurück und die alten, absolutistischen Tage schienen zurückgekehrt. Doch hatte die Zeit des Kaisertum Napoleons ein revolutionäres Nationalgefühl in den Menschen Europas entfacht, was der Aristokratie schon bald wieder gefährlich werden sollte.