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DDR-Literatur

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Die Autor*innen
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Luise B
DDR-Literatur
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Grundlagen zum Thema DDR-Literatur

DDR – zeitgeschichtliche Einordnung

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland unter den vier Siegermächten Frankreich, Großbritannien, USA und Sowjetunion in sogenannte Besatzungszonen aufgeteilt. Die Sowjetunion grenzte ihre Zone zunehmend von den anderen drei ab. Während im Westen ein Demokratieprozess entstand, plante die Sowjetunion den Aufbau eines sozialistisch-kommunistischen Gebiets.

Die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR, wurde am 7. Oktober 1949 gegründet. Im Jahr 1961 wurde eine Mauer gebaut, damit die Menschen das Land nicht mehr verlassen konnten. Um den Zeitgeist und die Merkmale der DDR-Literatur zu verstehen, ist es wichtig, die Besonderheiten sozialistisch-kommunistisch geprägter Staatsformen zu kennen.

  • Es herrscht eine Einparteiendiktatur, der Staat wird zentralistisch regiert.
  • Alle Bürgerinnen und Bürger sind gleich, individuelle Selbstentfaltung ist kaum möglich.
  • Freiheits- und Persönlichkeitsrechte sind stark eingeschränkt, die Meinungsfreiheit wird unterdrückt.
  • Um all dies durchzusetzen, werden solche Staaten zu Überwachungsstaaten ausgebaut.

DDR-Literatur – verschiedene Etappen

Die DDR bestand von 1949 bis 1990 – im November 1989 fiel die Mauer und das Staatssystem wurde 1990 aufgelöst. In dieser Zeit wurden viele Schriften verfasst und veröffentlicht, die als DDR-Literatur bezeichnet werden. Innerhalb dieser 40 Jahre wechselten sich die Schwerpunkte und Themen ab. Deshalb können verschiedene Zeiträume voneinander abgegrenzt werden.

Aufbauliteratur

Der Faschismus kennzeichnete die Zeit in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs und Rechtsextremismus sowie Rassismus herrschten vor. Die erste Phase der DDR-Literatur stellte sich gegen diese Tendenzen und sollte der antifaschistischen Umerziehung dienen.

Auch die Rückkehr einiger Autorinnen und Autoren aus dem Exil wie Bertolt Brecht, Anna Seghers und Friedrich Wolf war prägend für diese Zeit.

Zentrales Merkmal war die Vorgabe von Inhalten und Zielen durch die politische Führung, um die Menschen mithilfe der Texte umzuerziehen. Die literarischen Werke sollten

  • Arbeitsfreude und Optimismus übermitteln,
  • den sozialistischen Staat feiern und
  • ein sozialistisches Bewusstsein bei der Bevölkerung wecken.

Das Arbeitsleben und der sozialistische Alltag prägten die Literatur dieses ersten Zeitraums der DDR. Das Leben von frohen Arbeitsheldinnen und -helden wurde – auf Druck der politischen Führung – erzählt und positive Perspektiven für alle aufgezeigt. So sollte die sozialistische Gesellschaft aufgebaut werden.

Ankunftsliteratur

Der zweite Zeitraum folgt ungefähr ab dem Jahr 1959. Eine zentrale Parole der politischen Führung war „Greif zur Feder, Kumpel!“. Arbeiterinnen und Arbeiter sollten verstärkt zum Schreiben angeregt werden und positive Heldengeschichten aus der alltäglichen Arbeitswelt erzählen. Dieser Zeitraum wird auch manchmal als Bitterfelder Weg bezeichnet, da die Parole auf einer Konferenz in Bitterfeld 1959 beschlossen wurde. Jedoch griffen wenige Arbeiterinnen und Arbeiter zu Stift und Papier.

Gewünscht waren Geschichten, bei denen sich das sozialistische Bewusstsein der Heldin oder des Helden während der Erzählung reifte und sich am Ende ein aufgeklärter Mensch des sozialistischen Staates entwickelte. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem DDR-Regime war in minimalen Ansätzen geduldet, die Konflikte zwischen den reifenden Persönlichkeiten und der Gesellschaftsordnung mussten jedoch schlussendlich lösbar sein.

Liberalisierung und Kritik

Nach dem Amtsantritt von Erich Honecker im Jahr 1971 forderten immer mehr eine Liberalisierung des Sozialismus. In der Literatur wurden zunehmend kritische Fragen zur Selbstverwirklichung gestellt.

Eine offene Kritik am System war jedoch während der Ära Honecker weiterhin nicht möglich, Probleme der Zeit konnten nur indirekt, beispielsweise durch Metaphern, dargestellt werden. Viele Künstlerinnen und Künstler verließen die DDR. Der bekannte kritische Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann wurde sogar vonseiten der DDR ausgebürgert und durfte nach einer Konzertreise nicht mehr in die Bundesrepublik Deutschland einreisen.

Literatur vor der Wende

Der letzte Abschnitt begann in den 1980er-Jahren und wird heute oft als Literatur vor der Wende bezeichnet. Die Kritik am System wurde immer lauter – parallel dazu nahmen die Freiheitseinschränkungen durch das politische System immer weiter zu.

Verbleibende kritische Autorinnen und Autoren arbeiteten im Untergrund – eine Veröffentlichung ihrer Werke war nicht möglich. Während dieser Zeit reifte ein neues Umweltbewusstsein in der Gesellschaft, das einige Autorinnen und Autoren aufgriffen.

DDR-Literatur – Zusammenfassung mit Beispielen

In der folgenden Tabelle werden den einzelnen Zeiträumen Beispielwerke zugeordnet.

Zeitraum Autorin bzw. Autor und Werk
Aufbauliteratur
(ab 1949)
Anna Seghers (1900–1983): Das siebte Kreuz (1942)
Bruno Apitz (1900–1979): Nackt unter Wölfen (1958)
Eduard Claudius (1911–1976): Menschen an unserer Seite (1951)
Ankunftsliteratur
(ab etwa 1959)
Brigitte Reimann (1933–1973): Ankunft im Alltag (1961)
Christa Wolf (1929–2011): Der geteilte Himmel (1963)
Liberalisierung und Kritik
(ab etwa 1971)
Ulrich Plenzdorf (1943–2007): Die neuen Leiden des jungen W. (1972)
Wolf Biermann (geb. 1936): Für meine Genossen (1972)
Literatur vor der Wende
(ab etwa 1980)
Monika Maron (geb. 1941): Flugasche (1981)
Christoph Hein (geb. 1944): Horns Ende (1985)
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Transkript DDR-Literatur

Hallo! Ich bin es, Luise. Und ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Video. Heute soll es um die Literatur der DDR gehen. In diesem Video werde ich euch die Kennzeichen und Etappen der Literatur der DDR vorstellen.

Die DDR-Literatur nach 1945

Literatur in der DDR orientiert sich stark an der politischen Entwicklung. An diesem Zeitstrahl werde ich euch erklären, in was für einer Zeit wir uns befinden. Man kann die Literatur in dieser Zeit in fünf verschiedene Etappen unterteilen. Ich beginne mit der ersten, die Literatur nach 1945. Das leitende Thema in dieser Zeit war der Antifaschismus. Deswegen nennt man die Literatur auch die antifaschistische Sammlung. Die Kriegserlebnisse waren noch sehr frisch, deshalb sollte die Literatur der antifaschistischen Umerziehung dienen.

Außerdem handelte sie vom Wissen vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus und vom Leiden unter dem Faschismus. Andere Autoren aus dieser Zeit verbinden die Antifaschismus-Thematik mit der Entscheidung für die DDR oder mit einer satirischen Karikatur der Bundesrepublik Deutschland. Prägend für diese Etappe war auch die Rückholung der Autoren aus dem Exil. Antifaschistische Schriftsteller kamen aus dem Exil zurück und veröffentlichten nach und nach, was sie in der Zeit des Exils geschrieben hatten. Beispiele dafür sind Bertolt Brecht, Anna Seghers, Johannes R. Becher, Friedrich Wolf und viele mehr. Entscheidend ist auch, dass die Partei verschiedene Schreibweisen forderte, und Inhalte; das hemmte viele Autoren.

Wichtiges Merkmal für die Literatur dieser Zeit war auch, dass Autoren mit ihrer Literatur im kommunistischen Sinne die Menschen umerziehen wollten. Schriftsteller wurden verpflichtet, mit Werken den sozialistischen Staat zu unterstützen und vor allem Arbeitsfreude und Optimismus zu übermitteln. Außerdem sollten sie einen Beitrag leisten zur Bildung des "neuen Menschen". "Der neue Mensch" bedeutete im kommunistischen Sinn ein hoffnungsfroher Mensch, der seine ganze Energie in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt steckt. Wichtige Autorin dieser Zeit ist Anna Seghers. Sie lebte von 1900 bis 1983. 1940 flüchtete sie nach Marseille und dann fuhr sie weiter nach Mexiko. Sie ist also eine Autorin aus dem Exil. Sie kehrte 1947 nach Deutschland zurück. Sie verfasste "Das siebte Kreuz", es ist ein sehr bekannter Roman aus dem Hitler-Deutschland. Sie widmete dieses Buch den toten und lebenden Antifaschisten. Sie wollte mit diesem Buch die Hoffnung stärken. Andere wichtige Autoren aus dieser Zeit sind zum Beispiel Theodor Plievier mit seinem Roman "Stalingrad" und Bertolt Brecht mit seinen "Kalendergeschichten" oderBruno Apitz mit "Nackt unter Wölfen". In "Nackt unter Wölfen" beschreibt er seine Erlebnisse im Konzentrationslager Buchenwald

Die DDR-Literatur nach 1950

Die zweite Etappe ist die Literatur nach 1950. Ein besonderes Merkmal ist der sozialistische Realismus. Die leitende Idee dieser Literatur war, die Massen durch Literatur zu erziehen. Außerdem forderte man positive Helden, mit denen man sich identifizieren kann. Außerdem musste diese Literatur eine positive Perspektive enthalten. Wichtiges Merkmal auch für diese Etappe war die Produktionsliteratur. Der III. Parteitag der SED schrieb den "sozialistischen Realismus" vor. Außerdem gab es "Aufbauliteratur". In der sollte gezeigt werden, dass die Entwicklung der Produktion auf dem Land auch gleich die Entwicklung des "neuen Menschen" bedeutete. Wichtige Autoren der Aufbauliteratur sind Eduard Claudius und Heiner Müller. Wichtige Autoren, die ihr euch merken solltet für die Literaturetappe nach 1950, sind zum Beispiel Johannes R. Becher, der von 1891 bis 1958 lebte, und Uwe Johnson, der von 1934 bis 1984 lebte.

Die DDR-Literatur von 1959 bis 1964

Die dritte Etappe geht von 1959 bis 1964. Wichtige Begriffe für diese Zeit sind der "Bitterfelder Weg" und die "Ankunftsliteratur". Eine wichtige Parole zu dieser Zeit war: "Greif zur Feder, Kumpel!" Was hinter diesen Begriffen steckt, werde ich euch gleich erklären. Die Idee der Literatur war, dass die Kultur enger mit der sozialistischen Entwicklung verbunden werden sollte. Nach 1959 wurde beschlossen, dass mehr Arbeiter für Arbeiter schreiben sollten. Und dafür nahmen sie die Parole "Greif zur Feder, Kumpel!". Man nennt diese Literatur auch "Bitterfelder Weg", weil sie auf einer Konferenz in Bitterfeld 1959 beschlossen wurde. Arbeiter sollten verstärkt zum Schreiben angeregt werden. Inhalte aus dieser Literatur waren alltägliche Vorkommnisse in der Arbeitswelt. Es war eine direkte Wiederspiegelung der gesellschaftlichen Realität. Es war eine verständliche Literatur für jeden, und es wurde die positive Zukunftsperspektive dargestellt. In der "Ankunftsliteratur" gibt es einen Helden. Der arbeitet sich zu einem sozialistischen Bewusstsein vor und ordnet sich als gereifter Mensch in einen realistisch beschriebenen Alltag ein. Diese Einordnung kann aber auch infrage gestellt werden.

In der "Ankunftsliteratur" werden außerdem Konflikte zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaftsordnung als lösbar angesehen. Gegenwartsprobleme werden aber differenzierter betrachtet. Ein Beispiel dafür ist das Werk von Plenzdorf "Die neuen Leiden des jungen W". Wichtige Autoren aus dieser Zeit sind zum Beispiel Christa Wolf, Erwin Strittmatter und Hermann Kant.

 ###Die DDR-Literatur nach 1971 Die vierte Etappe kann man nach 1971 einordnen. Wichtig für diese Etappe waren die Liberalisierung bis hin zur Ausbürgerung von Wolf Biermann. Wichtige Merkmale sind die "neue Subjektivität" und Frauenliteratur. Nach dem Amtsantritt von Honecker im Jahre 1971 folgte eine Phase der zunehmenden Subjektivität, das heißt Liberalisierung der Literatur. Diese hielt bis zur Ausbürgerung von Wolf Biermann im Jahre 1976. Es kam in dieser Zeit zu einer kulturpolitischen Umorientierung. Politisch und wirtschaftlich bindet sich die DDR immer enger an die Sowjetunion. In der Literatur werden kritische Fragen der Selbstverwirklichung gestellt. Die Literatur beruht zwar auf einem sozialistischen Selbstverständnis, aber sie ist sehr konfliktbewusst.

Es wird immer mehr Anspruch auf Glück und Selbstverwirklichung im Alltag formuliert. Probleme in dieser Zeit werden poetisch angedeutet. Sie durften aber keineswegs offen genannt werden. Einige Texte durften nicht gedruckt werden und wurden aus dem Grund im Westen veröffentlicht. Die Reibungen häuften sich. Höhepunkt der Auseinandersetzung war 1976 die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Wolf Biermann ist ein deutscher Liedermacher und Lyriker. Er übte Kritik an der DDR und wurde aus dem Grund ausgebürgert. Wichtige Autoren, die ihr euch merken solltet, sind zum Beispiel Jurek Becker mit seinem Werk "Jakob der Lügner", Ulrich Plenzdorf mit seinem Werk "Die neuen Leiden des jungen W." oder Christa Wolf mit "Kein Ort. Nirgends.".

Die DDR-Literatur nach 1980

Die fünfte und letzte Etappe ist die Literatur nach 1980, also die Literatur vor der "Wende". Wichtige Merkmale für diese Zeit sind die Zivilisationskritik, die Kulturkritik und die ersten postmodernen Versuche. Es entstand eine alternative Szene, die Zivilisationskritik und ein neues Umweltbewusstsein zu ihren Themen machte. Wichtige Autoren für die Zeit nach 1980 sind zum Beispiel Christa Wolf mit "Kassandra", Christoph Hein mit dem Werk "Horns Ende" oder Monika Maron mit "Stille Zeile Sechs".

Okay, das war ein kurzer Überblick über die Kennzeichen und Etappen der Literatur der DDR in der Zeit von 1945 bis 1990. Ich hoffe, ihr konntet euch einige Autoren und Werke merken, und ihr wisst jetzt Bescheid über die Literatur der DDR. Macht es gut und bis zum nächsten Mal! Eure Luise.

8 Kommentare
8 Kommentare
  1. Das Video ist sehr gut, dennoch hat auch meine Schüler der hörbare Schnupfen sehr gestört.

    Von J.L., vor mehr als 6 Jahren
  2. Es ist wirklich ein richtig gelungenes Video. Leider hat Luise einen so starken Schnupfen, dass meine Schüler die Art des Sprechens sehr gestört hat.

    Von J.L., vor etwa 7 Jahren
  3. Danke Luise du hast eine sehr klare und gut verstehbare Stimme ich habe alles verstanden. Daumen hoch:)

    Von Pema L., vor mehr als 7 Jahren
  4. Danke Luise, sehr klar und einfach nachzufolgen fuer Schueler.

    Von Ceruek, vor mehr als 8 Jahren
  5. Vielen Dank für eure Kommentare. Wir freuen uns, dass euch das Video gefällt.

    Beste Grüße
    Die Deutschredaktion

    Von René Perfölz, vor fast 9 Jahren
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DDR-Literatur Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video DDR-Literatur kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme die Etappen der DDR-Literatur und ihre Themen.

    Tipps

    Die Neue Subjektivität gehört zur 4. Etappe.

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollte die Literatur die Menschen in der DDR antifaschistisch erziehen.

    Lösung

    Die Literatur der DDR lässt sich in fünf Etappen einteilen, die jeweils charakteristische Merkmale haben und sich mit spezifischen Themen auseinandersetzen:

    • Literatur nach 1945: Die Literatur nach '45 setzte sich mit dem Faschismus auseinander. Viele junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller wandten sich dem Sozialismus zu, um den Faschismus zu überwinden und in der Gesellschaft auszumerzen. Die Literatur sollte beim Aufbau des Sozialismus helfen und die Menschen erziehen.
    • Literatur nach 1950: Der Sozialistische Realismus entstand um 1930 in der Sowjetunion. Dieser Stil wurde auch in der DDR aufgegriffen. Ein positiver Held stand im Mittelpunkt, der den Lesern als Vorbild dienen sollte. Er diente als Ideal der sozialistischen Gesellschaft, dem man folgen sollte.
    • 3. Etappe (1959-1964): Der Bitterfelder Weg stellte ein neues ästhetisches und thematisches Programm der DDR-Literatur dar. Es sollte eine Aufhebung zwischen Künstler und Volk sowie Kunst und gesellschaftlicher Realität stattfinden.
    • 4. Etappe nach 1971: Es fand eine Liberalisierung der Literatur statt. In der Literatur wurden kritische Fragen der Selbstverwirklichung gestellt. Probleme werden poetisch angedeutet, allerdings nicht klar benannt. Im Mittelpunkt stand die Neue Subjektivität sowie Frauenliteratur.
    • 5. Etappe: Literatur nach 1980: In der Literatur vor der Wende waren insbesondere Zivilisationskritik, Kulturkritik sowie postmoderne Versuche entscheidene Themen und Merkmale.
    Das Thema gesellschaftliches und politisches Engagement war für die Literatur der BRD in den 1960er Jahren kennzeichnend.

  • Gib wieder, was mit dem Motto „Greif zur Feder, Kumpel“ gemeint ist.

    Tipps

    Der Appell gehört in die 3. Etappe der DDR-Literatur.

    Die 3. Etappe begann im Jahre 1959.

    Lösung

    Am 24. April 1959 veranstaltete der Mitteldeutsche Verlag im Elektrochemischen Kombinat Bitterfeld eine Autorenkonferenz, bei der thematisiert wurde, wie eine neue Kulturprogrammatik in der Literatur der DDR etabliert werden kann. Der Bitterfelder Weg meint die Aufhebung der Trennung von Kunst und Leben. Alle sozialen Schichten sollten an der Produktion von Kunst beteiligt werden. Unter dem Motto „Greif zur Feder, Kumpel!“ sollten auch Arbeiter dazu aufgefordert werden, literarische Werke zu verfassen. Die Bewegung schreibender Arbeiter unterstützte Künstler und Schriftsteller dabei, in Betriebe zu gehen und Arbeiter in ihrem literarischen Prozess zu fördern.

  • Untersuche den thematischen Schwerpunkt des Romans „Nackt unter Wölfen“ von Bruno Apitz.

    Tipps

    Der Text beschäftigt sich mit der Zeit des Nationalsozialismus.

    Der Text entstand nach einer wahren Begebenheit.

    Lösung

    Bei dem Textauszug handelt es sich um die Inhaltsangabe des Romans „Nackt unter Wölfen“ (1958) von Bruno Apitz. Dieses Werk gehört inhaltlich in die Zeit der Literatur nach 1945. Man nennt diese Literatur auch antifaschistische Sammlung. Die Literatur dieser Etappe sollte der antifaschistischen Umerziehung dienen.

    Autorinnen und Autoren wollten das Wissen um den nationalsozialistischen Widerstand weitergeben sowie das Wissen um das Leiden in diesem System.

    Apitz schrieb den Roman nach einer wahren Begebenheit und benannte Figuren des Romans teilweise nach Menschen, die während des 2. Weltkrieges gemeinsam mit ihm im Konzentrationslager interniert waren.

    Quelle: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Nackt_unter_W%C3%B6lfen [12.7.17]

  • Entscheide, welcher Etappe der DDR-Literatur folgender Textauszug zuzuordnen ist.

    Tipps

    Mit Stasi-Hunden sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit gemeint.

    Ecker/Eckermann ist eine Anspielung auf Johann Peter Eckermann (1792–1854), der ein deutscher Dichter war sowie als Freund und Sekretär von Johann Wolfgang von Goethe gilt.

    Lösung

    Das Gedicht heißt „Die Stasi-Ballade“ und ist von Wolf Biermann (geb. 1936 in Hamburg). Biermann ist ein deutscher Lyriker und Liedermacher, der bereits früh mit kritischen Texten im Hinblick auf das System der DDR bekannt wurde. Dies führte so weit, dass er in der DDR ein Auftritts- und Publikationsverbot erhielt. Nach einer Konzerttour in der BRD wurde Biermann die Einreise in die DDR verweigert. Somit wurde er im Jahre 1976 ausgebürgert.

    In dem Gedicht „Die Stasi-Ballade“ kritisiert Biermann, wie in vielen anderen seiner Texte, den real gelebten Sozialismus sowie die Machtinstrumente der DDR. Das Gedicht entstand in der Zeit der Liberalisierung, in der anfangs mehr Freiheiten in der Kultur und Literatur für Künstler galten, sofern sie sich nicht offen gegen das System der DDR wandten. Viel Kritik am System wurde daher in Texten angedeutet, aber nicht offen benannt.

    Quelle: Biermann, Wolf: „Die Stasi-Ballade“ (1970). URL: https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmi /havemann/docs/material/49_M.pdf [14.7.17]

  • Gib wieder, welche Werke in welche Etappe der DDR-Literatur fallen.

    Tipps

    Es gibt keine 6. Etappe in der DDR-Literatur.

    Christa Wolfs Werk „Kassandra“ beschäftigt sich mit Zivilisationskritik.

    Lösung

    Folgende Etappen innerhalb der DDR-Literatur kannst du unterscheiden:

    • Zur ersten Etappe der DDR-Literatur gehören Werke, die nach 1945 entstanden sind und sich mit dem faschistischen System Deutschlands zur Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Hier wären z. B. Bertolt Brechts „Kalendergeschichten“ zu nennen. Die „Kalendergeschichten“ beinhalten eine Sammlung von Texten in Versform und Prosa.
    • Zur zweiten Etappe der DDR-Literatur, die von 1959-1964 dauerte, gehören Werke, die die Bevölkerung durch Literatur erziehen wollten. Beispielsweise Johannes R. Bechers „Deutsche Sonette“. Becher schrieb unter anderem die Nationalhymne der DDR.
    • Zur dritten Etappe der DDR-Literatur von 1959 bis 1964 gehört beispielsweise Erwin Strittmatters „Ole Bienkopp“, welches zu einem der meistgelesenen Bücher der DDR avancierte.
    • In die vierte Etappe der DDR-Literatur von 1971 bis 1976, welche auch Liberalisierung genannt wird, gehört beispielsweise Jurek Beckers Werk „Jakob der Lügner“, welches als bekanntestes Werk von Becker gilt und in einem fiktiven Ghetto angesiedelt ist.
    • Die fünfte Etappe der DDR-Literatur nach 1980 beschäftigt sich insbesondere mit Zivilisationskritik. Diese ist auch in Christa Wolfs „Kassandra“ das bestimmende Thema.
  • Ordne die Zusammenfassung von Christa Wolfs Erzählung „Der geteilte Himmel“ zeitlich und thematisch ein.

    Tipps

    Die Literatur der Liberalisierung ist geprägt von einer Kritik am System der DDR.

    Zeitlich beginnt die Ankunftsliteratur um 1959.

    Lösung

    Der vorliegende Text fasst Christa Wolfs Erzählung „Der geteilte Himmel“ von 1963 zusammen. Die Erzählung zählt zu der von 1959-1964 dauernden Etappe der Ankunftsliteratur in der DDR. Brigitte Reimanns Werk „Ankunft im Alltag“ von 1961 ist namengebend für diese Etappe.

    Der Ankunftsroman gilt als eine Form des Entwicklungsromans, der sich damit beschäftigt, wie Menschen in der DDR sich ein politisches Bewusstsein erarbeiten und lernen, sich in die Gesellschaft des Sozialismus einzugliedern. Diese Form der Literatur handelt vom Ankommen des neuen, sozialistischen Menschen:

    Quelle: Duss, Emanuel: „Christa Wolf. Der geteilte Himmel.“ https://emanuelduss.ch/wp-content/wp-list-files/02_Berufsmatura_Technische_Richtung/Deutsch/Buecher_Strukturblaetter_Matura/Crista_Wolf_-_Der_geteilte_Himmel.pdf [10.7.17]