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Tim Weichselfelder
Analyse einer Rede – Sportpalastrede von Goebbels
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Grundlagen zum Thema Analyse einer Rede – Sportpalastrede von Goebbels

Analyse der Sportpalastrede von Joseph Goebbels

Die Sportpalastrede von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels ist wohl als das berühmt-berüchtigte Paradebeispiel einer perfiden und manipulativen Inszenierung nationalsozialistischer Rhetorik in die Geschichte eingegangen.

1) Redesituation: Hintergründe und Einordnung der Sportpalastrede

Kriegsverlauf

Der Zweite Weltkrieg befindet sich aus deutscher Sicht in seiner ersten Phase der Ernüchterung: Der von Hitler propagierte „Blitzkrieg“ gegen die Sowjetunion gerät Ende 1942 ins Stocken und gipfelt schließlich mit der Vernichtung und der Kapitulation der deutschen 6. Armee in Stalingrad am 2. Februar 1943 in einer bis dahin unvorstellbaren Niederlage des Deutschen Reichs. Die Geheimdienstberichte deuten ungeschönt auf eine tiefe Verunsicherung und Niedergeschlagenheit im deutschen Volk hin. Diese Stimmungsanalyse ist Anlass für Joseph Goebbels, seine Propagandamission und seine Redekunst nun auf ungeahnte Höhen zu treiben.

Planungen und Machtkampf

Bereits in den Wochen vor der inszenierten Rede versucht Goebbels die Mitglieder seines Ministeriums und die NS-Führungsriege von der Notwendigkeit einer neuen Propagandastrategie zu überzeugen: Nun müsse das deutsche Volk auf den totalen Krieg eingeschworen werden, für den jede und jeder Deutsche bewusst die Konsequenzen mittragen müsse. Es gehe in diesem „von außen aufgezwungenen“ Krieg um Leben oder Sterben. Strategisch sieht der Reichspropagandaminister tatsächlich die Notwendigkeit, die gesamte Bevölkerung auf einen harten und unerbittlichen Krieg einzustellen und damit die vollkommene Mobilmachung und die Umgestaltung der Wirtschaft zur Kriegswirtschaft durchzusetzen. Bisher ist Goebbels jedoch im Umfeld Hitlers und beim Führer selbst kaum gehört worden. Daher ist es auch sein Vorhaben, mit dieser großen Propagandainszenierung gegen seine bisher erfolgreicheren Konkurrenten, Martin Bormann und Wilhelm Keitel, um die Macht zu kämpfen.

Der Tag der Rede

Am 18. Februar 1943 ist es dann so weit: Goebbels hält im Berliner Sportpalast nach perfekter Planung und vor einem ausgewählten Publikum seine über alle Rundfunksender übertragene zweistündige Rede zum „totalen Krieg“ gegen alle Feinde des Deutschen Reichs, allen voran spricht Goebbels auch von der „jüdisch-bolschewistischen Verschwörung“ (J. Goebbels, Sportpalastrede, 1943). Seine provokante und laut in den Saal gerufene Frage „Wollt ihr den totalen Krieg?“ (J. Goebbels, Sportpalastrede, 1943) wird vom Publikum frenetisch bejaht. Das Publikum von rund 15 000 geladenen Gästen besteht aus treuen Anhängerinnen und Anhängern des Nationalsozialismus, die aus allen gesellschaftlichen Bereichen stammen, womit die Einheit der Nation belegt werden soll. Es ist davon auszugehen, dass einzelne Mitglieder des Planungsstabs die Stimmung im Publikum zusätzlich durch laute, sonst eher unübliche Zwischenrufe aufgeheizt und gelenkt haben. Die dadurch provozierte Zustimmung zum „totalen Krieg“ liefert die scheinbare Legitimation besonderer Maßnahmen und Anstrengungen. Wie sich danach herausstellt, ist die nicht anwesende Bevölkerung wenig von all diesem überzeugt: Die erhoffte Mobilisierung der „Volksgemeinschaft“ bleibt aus.

Goebbels Sportpalastrede

2) Inhalt der Rede

Goebbels gibt gleich zu Beginn seiner Rede die „Krise“ an der Ostfront zu, bagatellisiert allerdings die Niederlage von Stalingrad, indem er sie als einen Aufbruchsimpuls bis zum Endsieg beschönigt. Dies sei nur der Höhepunkt der Krise, die sich nun zum Besseren wende. Die Analyse der Kriegssituation betrachtet er als „Alarmruf des Schicksals“, der die vollständige Mobilmachung des gesamten deutschen Volks „schnell und gründlich“ notwendig mache. Goebbels beschwört den gemeinsamen Feind, den er im Bolschewismus und im Judentum sieht. Mit zehn Fragen an das ausgewählte und hitlertreue Publikum fordert er die Verfolgung des gemeinsamen Ziels, alle Deutschen hinter Hitler zu vereinen und auf die letzten Anstrengungen vorzubereiten.

3) Struktur der Rede

Inhaltliche Gliederung

Die Rede ist in mehrere Abschnitte geteilt:

  • Beschreibung der Situation im Inland und im Ausland: Feinde und Verbündete
  • Abwendung des Ziels aller Feinde: Vernichtung der europäischen Kulturvölker
  • notwendige Schlussfolgerung → totaler Krieg
  • Appell an alle Schichten der deutschen Nation: Niemand kann sich davor drücken.
  • Zielgruppe der Mobilmachung: besondere Anstrengungen durch Frauen und Beamte
  • Maßnahmen zur Straffung des deutschen Gemeinwesens

Sprachliche Analyse

Manipulationsstrategien durch sprachliche Mittel der

  • Aufwertung: Interesseneinheit und Stärke des deutschen Volkes
  • Abwertung: moralische Verwerflichkeit der Gegner
  • Dramatisierung: Auslösen von Ängsten und Geschlossenheit im Publikum
  • Beschwichtigung: Forderung der Gemeinschaftsideologie nach Opferbereitschaft durch jedes Mitglied

Analyse Stilmittel

Neben dem antithetischen Aufbau werden in der Rede Anaphern, Klimaxe, Euphemismen, Metaphern, Akkumulationen und viele Komparative sowie Superlative verwendet.

Beispiele (J. Goebbels, Sportpalastrede, 1943):

  • Anapher: „Wenn wir je treu [...] geglaubt haben. [...] Wir sehen ihn greifbar nahe vor uns liegen, – wir müssen nur zufassen! Wir müssen nur die Entschlusskraft aufbringen [...]“
  • Akkumulation: „[...] und daß sie für Hoch und Niedrig und Arm und Reich in gleicher Weise verteilt werden?“
  • Komparativ: „Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können?“
  • Euphemismus: „[...] und dass die Frau überall da, wo es nur möglich ist, einspringt, um Männer für die Front frei zu machen?“

Zusammenfassung der Sportpalastrede

Goebbels beabsichtigt durch einen fulminanten Propagandaakt, das deutsche Volk für den totalen Krieg zu mobilisieren. Eine ausgewählte Nazi-Anhängerschaft soll das gesamte deutsche Volk repräsentieren und ist zugleich Statistenpublikum in einer zweiteilig aufgebauten Rede, die Strategien der Manipulation inszeniert. Dennoch bleibt der angestrebte Erfolg aus, da ihm zwar seine Zuhörerschaft blindlings folgt, Goebbels aber vor dem Rest der Bevölkerung keineswegs die ausweglose Situation des Krieges überspielen kann.

Quellenangaben zum Thema Analyse der Sportpalastrede von Joseph Goebbels
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Vorschaubild einer Übung

Transkript Analyse einer Rede – Sportpalastrede von Goebbels

Hi, ich bins, Tim. In diesem Video geht es um die bekannte Sportpalastrede. Diese Rede hielt Hitlers Reichspropagandaminister Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 im Sportpalast in Berlin. In ihr ruft Goebbels zum Totalen Krieg gegen die Alliierten auf. Seine Frage: “Wollt ihr den totalen Krieg?”, freudig vom Publikum bejaht, ist in die Geschichte eingegangen. Sie galt lange Zeit als Glanzstück rhetorischer Manipulation, heute jedoch eher als gute Inszenierung der nationalsozialistischen Ideologie vor treuen Anhängern. Wir werden eine Redeanalyse durchführen wie sie im Buche steht, und uns mit der Redesituation, dem Inhalt der Rede, der Redeabsicht sowie der Struktur der Rede und Strategien der Beeinflussung beschäftigen. Unten findet ihr einen Link zum Volltext der zweistündigen Rede. Los geht’s! Eine Redeanalyse fängt beim Rahmen an, der die Rede umgibt, also der Redesituation. Ausgangspunkt der Sportpalastrede sind die Geschehnisse gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Das deutsche nationalsozialistische Reich mit seinen Verbündeten verliert in Stalingrad, gegen die Sowjetunion. Die Schlacht fordert mit ihren Folgen auf beiden Seiten fast zwei Millionen Tote und macht den positiven Ausgang eines Krieges für das Hitler-Reich fast aussichtslos. Um die Anstrengungen für die Kriegsproduktion in der deutschen Bevölkerung zu erhöhen, plant Goebbels eine Großkundgebung, die die Mobilmachung für den totalen Krieg einleiten und legitimieren soll. Für diese Rede wird der Berliner Sportpalast gewählt, seit langem ein Ort, an dem die Nazionalsozialisten ihre ideologischen Glaubensbekundungen zelebrieren. Zwei Wochen nach der Niederlage in Stalingrad, am 18. Februar 1943, werden dafür 15000 parteitreue Nazis aus allen Bevölkerungsschichten eingeladen. Mit dieser heterogenen Zuhörerschaft kann Goebbels behaupten: “Ihr also, meine Zuhörer, repräsentiert in diesem Moment die Nation.” Sie haben die Aufgabe, Goebbels’ Wahrheiten und Forderungen zu bestätigen und so das Bild von einem einigen Deutschland zu zeigen.

Kommen wir zum zweiten Punkt, dem Inhalt. In der Rede thematisiert Goebbels die Situation des Krieges, die eine besondere Mobilmachung aller noch verfügbaren Kräfte in Deutschland erfordert: “Der Ansturm der Steppe gegen unseren ehrwürdigen Kontinent ist in diesem Winter mit einer Wucht losgebrochen, die alle menschlichen und geschichtlichen Vorstellungen in den Schatten stellt. (...) Es muß schnell und gründlich gehandelt werden, sonst ist es zu spät. (...) Das Kriegspotential muß ganz zur Ausschöpfung gelangen, und zwar so schnell und so gründlich, als das organisatorisch und sachlich überhaupt nur denkbar ist.” Nach seinen Ausführungen über den gemeinsamen Feind, nämlich den Bolschwismus und das Judentum, gelangt Goebbels zu einer Einschwörung auf die gemeinsamen Ziele und deren spezifischer, gesellschaftlicher Umsetzung. Er stellt dabei zehn Fragen an die eingefleischten Nazi-Anhänger, die das bejahende Publikum hinter Hitler vereinen und auf die letzten Anstrengungen vor dem Sieg vorbereiten sollen. Die Redeabsicht ist also klar: Goebbels will das treue Nazi-Publikum als Repräsentanten des gesamten deutschen Volkes darstellen und durch deren Zustimmung zum “totalen Krieg” die Legitimation zu besonderen Anstrengungen einholen: “Der Führer erwartet von uns eine Leistung, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Wir wollen uns seiner Forderung nicht versagen. (...) Wir müssen nur die Entschlußkraft aufbringen, alles andere seinem Dienst unterzuordnen.” Die nicht im Sportpalast anwesende Bevölkerung war allerdings wenig überzeugt von den wiederholten Dogmen Goebbels, die ihre Überzeugungskraft eingebüßt hatten: Die erhoffte Mobilisierung der “Volksgemeinschaft” blieb aus. Stattdessen kann die Rede eher als eine Glaubenskundgebung zu den Jüngern der Nazi-Ideologie von totaler Gleichschaltung und jüdisch-bolschewistischen Verschwörungstheorien gelten. Als solche wurde sie von den ausländischen Mächten und großen Teilen der kriegsmüden Bevölkerung erkannt und entlarvt.

Wenn wir uns die Struktur der Rede und die Strategien der Beeinflussung ansehen, fällt auf, dass die Rede in zwei größere Abschnitte geteilt ist. Der erste Abschnitt stellt die Situation im Inland und Ausland dar und stellt den Feinden die Verbündeten gegenüber. Goebbels erklärt das Ziel der nationalsozialistischen Bewegung, nämlich die “Gefahr für die europäischen Kulturvölker” abzuwenden, die das “terroristische Judentum” geschaffen hat, das “sich in Rußland 200 Millionen Menschen dienstbar gemacht, dabei seine zynischen Methoden und Praktiken mit der stumpfen Zähigkeit der russischen Rasse vermählt” hat. Die Schlussfolgerung: “Der totale Krieg also ist das Gebot der Stunde.” Im zweiten Teil der Rede wendet er sich deshalb an alle Schichten der deutschen Nation: “Niemand kann sich auch nur mit einem Schein von Berechtigung an ihren Forderungen vorbeidrücken.” Er zählt auf, wen er zu besonderen Anstrengungen verpflichten will, nämlich Frauen und Beamte, und stellt Maßnahmen zur Straffung des deutschen Gemeinwesens vor.

Hinsichtlich der sprachlichen Analyse fällt auf, dass sich Goebbels vieler Mittel der Beeinflussung bedient, unter anderem verwendet er sprachliche Mittel der Aufwertung, der Abwertung, der Dramatisierung und der Beschwichtigung. Er wertet seine Gruppe auf, indem er deren Interesseneinheit und Stärke betont: Das deutsche Volk “hat dem Krieg in sein hartes und erbarmungsloses Antlitz hineingeschaut. Es weiß nun die grausame Wahrheit und ist entschlossen, mit dem Führer durch dick und dünn zu gehen.” Gleichzeitig wertet er den Gegner moralisch ab und legt ihm Begriffe bei, die ihn verwerflich erscheinen lassen, wie in: “Der östliche Bolschewismus ist nicht nur eine terroristische Lehre, sondern auch eine terroristische Praxis.” In der Kunst der Dramatisierung hat es Goebbels weit gebracht. Dabei weckt er die Ängste des Publikums. Und letztlich beschwichtigt er seine Zuhörer, indem er ihnen mit Gemeinschaftsideologie erklärt, warum jeder Opfer bringen muss.

Fassen wir nochmal zusammen: Goebbels’ Sportpalastrede will als Propagandaakt das deutsche Volk für den totalen Krieg mobilisieren. Die ausgewählte Nazi-Anhängerschaft soll dabei das gesamte deutsche Volk repräsentieren. Hierbei greift Goebbels’ zweiteilig aufgebaute Rede auf unterschiedlichste Strategien der Beeinflussung zurück. Der erhoffte Erfolg seiner Rede bleibt aber aus: Seine Zuhörerschaft folgt ihm bereits blindlings, auch ohne manipulative Rhetorik seinerseits. Vor der restlichen Bevölkerung kann er die ausweglose Situation jedoch nicht überspielen. Das war’s von mir, macht’s gut und ciao!

4 Kommentare
4 Kommentare
  1. Super Video hat mich gut auf die nächste Deutsch Stunde vorbereitet

    Von Lilly, vor etwa 2 Jahren
  2. Wirklich nicht gut

    Von Murat N., vor etwa 3 Jahren
  3. Gibt es keine besseren Beispiele als eine Rede von diesem Mann? Warum wird ihm Aufmerksamkeit geschenkt? Ich möchte lieber mit positiven Beispielen arbeiten.

    Von Rdurska, vor etwa 3 Jahren
  4. gutes video! ich fände es aber besser, würdest du ab und zu kurze pausen zum rekapitulieren lassen. :-)

    Von Anne Goehring 97, vor etwa 9 Jahren

Analyse einer Rede – Sportpalastrede von Goebbels Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Analyse einer Rede – Sportpalastrede von Goebbels kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe, in welchem Rahmen und in welcher Situation die Sportpalastrede gehalten wurde.

    Tipps

    Die Aufgabe dreht sich um geschichtliche Fakten, die die Rahmenbedingung und die Redesituation beschreiben.

    Lösung

    Der Lückentext zielt auf die historischen Daten ab, die die Rahmenbedingungen der Sportpalastrede und die Situation, in der sie gehalten wurde, angeben.

    Dafür ist immer wichtig, wer die Rede für wen und mit welchem Ziel hält. Außerdem sollte der Anlass der Rede beschrieben werden und die Einbettung in die historischen Vorgänge geschehen, das heißt, auch Ort und Zeit sollten angegeben werden.

  • Bewerte den Effekt von Goebbels' Rede.

    Tipps

    Wie reagierte Goebbels' Publikum auf seine bekannte Frage nach dem „Totalen Krieg"?

    Lösung

    Die Rede Goebbels' wurde lange Zeit als ein Schreckbild für Manipulation durch Rhetorik gedeutet, weil man dachte, er hätte durch seine fängerische Ideologie die ganze Bevölkerung vom Nazi-Ziel überzeugt. Aber bald schon merkte man, dass eigentlich nur das anwesende Publikum überzeugt war, weil die Zuhörerschaft ohnehin nur aus treuen Nazi-Anhängern bestand, die bereits davor überzeugt waren. Die restliche kriegsmüde Bevölkerung sowie die ausländischen Mächte konnten Goebbels keinen Glauben mehr schenken und wandten sich weiterhin von den Nazis ab.

  • Charakterisiere die Zusammensetzung von Goebbels' Publikum.

    Tipps

    Welchen Zweck hatte Goebbels' Zuhörerschaft?

    Die ganze Sportpalastrede war eine große Inszenierung, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Welches war dieses Ziel?

    Lösung

    Die Sportpalastrede wurde an einem kritischen Punkt für das Nazi-Reich gehalten. Die Nazis standen kurz vor der Niederlage an der Ostfront. Für einen Sieg wollten sie noch einmal besondere Anstrengungen von der Bevölkerung einholen. Dafür brauchten sie das Einverständnis der Bevölkerung, bestimmte Regeln zu erlassen, die das Gemeinwesen strafften und bestimmte Gruppen zu härterer Arbeit antrieben. Um dem Volk außerhalb des Sportpalastes vorzuspiegeln, dass auch wirklich das ganze Volk vereint hinter den Plänen steht, suchte Goebbels dafür Menschen aus allen Schichten für das Publikum aus. Damit konnte er sicherstellen, dass jeder Untertan sich mit einem Zuhörer identifizieren konnte.

  • Beschreibe den Aufbau der Rede.

    Tipps

    Die verschiedenen Teile der Rede haben unterschiedliche Themenschwerpunkte und Ziele!

    Lösung

    Die Rede besteht aus zwei Teilen mit jeweils unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten: Im ersten Teil präsentiert Goebbels seinem Publikum die derzeitige Situation und seine Idee vom „totalen Krieg".

    Im zweiten Teil erläutert er, was ein „totaler Krieg" nach sich zieht: härtere Arbeit, strengere Gesetze, weniger Freiheit. So, meint er, könne es das deutsche Volk noch schaffen zu siegen. Dass die weitere Gleichschaltung des Volkes zu noch mehr Leid führt, nimmt er in Kauf.

  • Bestimme die großen Feinde des Nazi-Reichs, von denen Goebbels' Rede handelt.

    Tipps

    Bedenke, dass Hitlers Nationalsozialisten auch Faschisten genannt werden. Welche Ideologie ist damit der ihrigen entgegengesetzt?

    Lösung

    Die Feinde der Nazis waren zwar am Ende fast überall, aber nur gegen zwei besondere Gruppen hegten Hitler und sein Volk einen besonderen Hass: Gegen die Juden und das angeblich weltbeherrschende Judentum und andererseits gegen die kommunistischen Bolschewisten aus der Sowjetunion, die in ihrer linken Ideologie dem rechtsgerichteten Faschismus der Nazis gegenüberstanden. Diese beiden Gruppen hatten sich - so Goebbels in der Sportpalastrede - verbündet und umzingelten das Deutsche Reich in Gestalt der sowjetischen und der amerikanischen Armeen.

  • Ordne den Strategien der Beeinflussung geeignete Beispiele aus Goebbels' Rede zu.

    Tipps

    Was will jede einzelne Kategorie der Beeinflussung in Bezug auf wen oder was erreichen? Wie wird das sprachlich umgesetzt?

    Lösung

    Wir kennen vier größere Strategien der Beeinflussung:

    1. Die Aufwertung schafft es, seine eigene Gruppe als stark und geschlossen darzustellen und mit positiven Adjektiven zu belegen. Die deutsche Armee schaffte es durch „heroischen Widerstand", die „schwersten Abwehrkämpfe" zu führen.

    2. Die Abwertung schafft ein schlechtes Bild vom Gegner, indem er mit Fehlern und unmoralischen Adjektiven belegt wird. Der Bolschewismus ist ein gefährliches System, denn es betreibt „Aggressionspolitik und Aggressionskriegführung" und hält sich damit nicht an die Regeln guten Umgangs.

    3. Die Dramatisierung schafft es mit pathetischer Sprache und über die Ängste des Publikums, die Zuhörer zu beeinflussen. Das Publikum sieht sich „in Todesgefahr".

    4. Die Beschwichtigung spielt die Bedeutung eines Themas herunter und lenkt davon ab. Die Gründe der Arbeitsverweigerung in den Kriegsjahren werden als „bürgerliche Zimperlichkeiten" beschrieben.