Blutgerinnung – Wundverschluss im Blutgefäß
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Lerntext zum Thema Blutgerinnung – Wundverschluss im Blutgefäß
Blutgerinnung und Wundverschluss
Es braucht nur einen kleinen Moment der Unaufmerksamkeit: Bei Freizeitbeschäftigungen, im Haushalt oder auf der Arbeit kann es passieren, dass wir uns verletzen. Manchmal sind diese Verletzungen so stark, dass wir bluten. Unser Körper hat jedoch die Fähigkeit, das Blut zu gerinnen und die Wunden zu verschließen. Vielleicht stellst du dir jetzt die Frage, warum die Blutgerinnung so wichtig ist. Würde unser Körper die Fähigkeit der Blutgerinnung und des Wundverschlusses nicht besitzen, wären schon kleinste Verletzungen für uns lebensgefährlich.
In diesem Text erfährst du unter anderem, was Blutgerinnung und Wundverschluss sind, wie die Blutgerinnung funktioniert bzw. wie dieser Vorgang genau abläuft und wie du bei Verletzungen selbst Erste Hilfe leisten kannst.
Ein Tipp: Du verstehst die folgenden Informationen etwas besser, wenn du dich mit der Zusammensetzung und Funktion des Bluts auskennst.
Kleine Verletzungen
Unsere Körper enthalten rote Blutkörperchen und gelbe Blutplättchen. Die Blutplättchen werden auch Thrombozyten genannt und bilden einen wichtigen Bestandteil unseres Blutgerinnungssystems. Wenn eines unserer Blutgefäße leicht verletzt wird, dann sammeln sich an der verletzten Stelle die Blutplättchen an, um das Blutgefäß zu verengen. Infolgedessen fließt das Blut langsamer. Anschließend bilden die Blutplättchen einen Pfropfen, sodass das Gefäß verschlossen wird und die Wunde aufhört, zu bluten.
Blutgerinnung – Definition und Ablauf
Doch nicht immer reicht eine Ansammlung von Blutplättchen aus, um eine Wunde zu verschließen. Bei größeren Verletzungen muss das Blut gerinnen, damit es aufhört, zu fließen. Einfach erklärt läuft die Blutgerinnung wie folgt ab:
Die Blutplättchen setzen einen Blutgerinnungsstoff, das sogenannte Thrombin, frei. Thrombin bewirkt, dass aus dem löslichen Fibrinogen das unlösliche Fibrin entsteht. Das Fibrinogen wird übrigens in der Leber produziert und ins Blutplasma ausgeschüttet. Fibrin ist ein langes, aus dünnen Fäden bestehendes Protein. Seine Fäden verdichten sich zu einem Netz, in dem die Blutplättchen und Blutkörperchen hängen bleiben. Die Blutplättchen geben einen Stoff ab, der das Fibrinnetz verfestigt. So entsteht ein Blutgerinnsel, das die Wunde verschließt.
Bestimmt hast schon einmal bei eigenen Verletzungen bemerkt, dass sich nach einiger Zeit eine Kruste gebildet hat. Diese Kruste, die als Wundschorf bezeichnet wird, ist ein getrocknetes Blutgerinnsel. Dadurch wird verhindert, dass Bakterien oder Schadstoffe über die Wunde in den Körper gelangen können.
In dem Bild kannst du das Schema der Blutgerinnung sehen:
Störungen in der Blutgerinnung
Weißt du, wie schnell Blut gerinnt? Normalerweise beträgt die Dauer der Blutgerinnung ein bis vier Minuten. Allerdings gibt es auch Menschen, die unter einer Störung der Blutgerinnung leiden. Bei dieser Erkrankung dauert es viel länger, bis eine Blutung gestoppt werden kann. Eine schlechte Blutgerinnung kann unterschiedliche Ursachen haben, wie z. B. Übergewicht, Bewegungsmangel oder auch Rauchen.
Erste Hilfe bei Verletzungen
Es ist wichtig, zu wissen, wie man bei Verletzungen größerer Blutgefäße Erste Hilfe leisten kann. Zuerst solltest du Ruhe bewahren, um die nächsten Schritte ausführen zu können. Der erste Schritt besteht darin, zu beurteilen, ob eine Vene oder Arterie blutet. Dies erkennst du an dem Aussehen und der Art des Blutflusses.
Die Verletzung von Venen
Venöses Blut ist dunkelrot und sickert gleichmäßig aus der Wunde. In diesem Fall reicht es, einen Druckverband auf die Wunde anzubringen. Druckverbände fördern die Blutgerinnung. Allerdings sollte der Verband regelmäßig kontrolliert werden, um Störungen in der Durchblutung und Abschnürungen am Körper hinter dem Druckverband auszuschließen.
Die Verletzung von Arterien
Arterielles Blut hat eine hellrote Farbe und tritt stoßweise, manchmal spitzend aus der Wunde aus. Es muss schnell gehandelt werden, da Blutungen aus Arterien lebensgefährlich sein können. Die blutende Arterie sollte herzaufwärts vor der Blutungsstelle abgebunden werden, damit der Blutzufluss vom Herzen zur Wunde unterbrochen wird. Danach kann ein Druckverband angelegt werden, um das Abdrücken der Arterie zu unterbrechen.
Blutgerinnung und Wundverschluss – Zusammenfassung
Fassen wir nun noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen:
- Die Blutgerinnung sorgt dafür, dass sich kleine Wunden und Verletzung schnell von selbst verschließen.
- Die Blutplättchen enthalten Thrombin, einen Gerinnungsstoff, der zur Bildung von Fibrinfäden führt.
- Das Blutgerinnsel ist ein Netz aus Fibrinfäden, das die Wunde verschließt.
- Nach dem Trocknen des Blutgerinnsels bildet sich Wundschorf.
- Um Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten, solltest du dir bei größeren Verletzungen immer die Frage stellen, ob eine Vene oder eine Arterie verletzt wurde.
In dem zugehörigen Video werden die Vorgänge bei der Blutgerinnung erklärt. Was ist Blutgerinnung und wie funktioniert diese? Dir wird das Zusammenspiel von roten Blutkörperchen, Blutplättchen (Thrombozyten), Thrombin, Fibrinogen und Fibrin bei einer Verletzung eines Blutgefäßes erklärt. Außerdem wird die Bildung eines Blutgerinnsels und des Wundschorfs kindgerecht erklärt und du erfährst etwas über die Maßnahmen zur Ersten Hilfe bei schwerwiegenden Verletzungen unserer größten Blutgefäße: der Arterien und Venen. Dabei musst du schnell entscheiden können, ob es sich um eine Blutung aus einer Vene oder Arterie handelt. Wie du das feststellen kannst und was du machen musst, um die Blutung zu stoppen, wird dir im Video erklärt.
Auch zum Thema Blutgerinnung – Wundverschluss im Blutgefäß in der Biologie haben wir einige interaktive Übungen und Arbeitsblätter. Du kannst dein neu gewonnenes Wissen also direkt testen. Viel Spaß!
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