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Verdampfen und Kondensieren

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Jochen Kalt
Verdampfen und Kondensieren
lernst du in der 7. Klasse - 8. Klasse

Beschreibung zum Video Verdampfen und Kondensieren

Weißt du, wie man die Ausbreitung von Wellen und sogar Phänomene wie die Reflexion anschaulich beschreiben kann? Dazu dient das huygensche Prinzip. Es basiert auf sehr simplen Prinzipien.

In diesem Video wird es anschaulich erklärt. Du lernst die wichtigsten Annahmen kennen. Außerdem zeigen wir dir, wie es angewendet werden kann, um die Reflexion einer ebenen Welle an einem Hindernis zu beschreiben.

Grundlagen zum Thema Verdampfen und Kondensieren

Kondensation und Verdampfung

Beim Kochen von Nudeln ist dir bestimmt schon einmal der Dampf aufgefallen, der entsteht. Hast du auch schon einmal die kleinen Wassertröpfchen am Deckel beobachten können? Beides hängt mit dem Verdampfen und Kondensieren zusammen. Diese Prozesse wollen wir uns heute genauer anschauen.


Flüssig und gasförmig

Zuerst müssen wir klären, was flüssig und gasförmig im physikalischen Sinne bedeutet. Alle Stoffe auf der Erde sind aus ganz vielen kleinen Teilchen aufgebaut. Ein Stoff wird flüssig genannt, wenn sich diese Teilchen in ihm bewegen können. Zwischen den Teilchen herrscht jedoch eine Anziehung. Die Teilchen können sich also nicht völlig frei bewegen, da sie von den anderen immer wieder angezogen werden. Ist ein Stoff gasförmig, so besteht kaum eine Anziehung zwischen den Teilchen. Diese können sich also völlig frei bewegen. Im gasförmigen Zustand füllen die Teilchen immer den gesamten ihnen zur Verfügung stehenden Raum aus. Schematisch dargestellt ist dies in der folgenden Grafik.

verdampfen_und_kondensieren


Verdampfen und kondensieren

Erwärmt man eine Flüssigkeit bis auf eine bestimmte Temperatur, so verdampft sie und wird gasförmig. Man nennt diesen Vorgang auch Sieden. Um ein Gas in eine Flüssigkeit umzuwandeln, muss man es bis zu einer bestimmten Temperatur abkühlen. Den Übergang von gasförmig zu flüssig nennt man Kondensation. Das Volumen des Stoffs ist im gasförmigen Zustand deutlich größer als im flüssigen.

Diese beiden Prozesse können beim Kochen von Nudeln gut beobachtet werden. Am Boden des Topfs wird das Wasser heiß. Es bilden sich Blasen aus Wasserdampf, die aufsteigen. Am Deckel kühlt dieser Wasserdampf ab, da der Deckel im Vergleich zum Topfboden kalt ist. Der Wasserdampf kondensiert. Das sieht man an den Tropfen am Deckel. Hast du auch schon einmal beobachtet, dass sich der Deckel beim Kochen bewegt? Das kommt daher, dass sich das Wasser beim Sieden ausdehnt und der Wasserdampf dann mehr Volumen hat.


Siedetemperatur

Als Siedetemperatur wird die Temperatur bezeichnet, die ein Stoff benötigt, um zu sieden. Es ist auch die Temperatur, bei der der Stoff kondensiert. Jeder Stoff hat seine eigene Siedetemperatur. In der Tabelle siehst du einige Beispiele dafür.

Stoff Siedetemperatur
Helium
$-268^\circ\,\pu{C}$
Ammoniak
$-33^\circ\,\pu{C}$
Ethanol
$78^\circ\,\pu{C}$
Wasser
$100^\circ\,\pu{C}$
Eisen
$2.880^\circ\,\pu{C}$

Helium hat eine sehr geringe Siedetemperatur, deshalb kennen wir es aus unserer Umwelt nur als Gas. Wasser siedet, wie du vielleicht weißt, bei einer Temperatur von $T=100^\circ\,\pu{C}$. Metalle hingegen haben eine sehr hohe Siedetemperatur, wie du am Beispiel von Eisen siehst.
Diese Siedetemperaturen gelten jedoch nur bei Normaldruck. Das heißt bei einem Druck von $p=1.013\,\pu{hPa}$. Die Siedetemperatur ist nämlich druckabhängig. Sinkt der Druck, so sinkt auch die Siedetemperatur. Deshalb kannst du auf dem Mount Everest keine Eier kochen. Der Druck in der Höhe ist so niedrig, dass das Wasser schon bei $T=70^\circ\,\pu{C}$ siedet. Somit ist es nicht heiß genug, um die Eier zu kochen – denn das Eiklar wird erst bei etwas über $82^\circ\,\pu{C}$ fest. Steigt der Druck, so steigt auch die Siedetemperatur. Das wird bei Schnellkochtöpfen genutzt. In ihnen herrscht ein hoher Druck. Dadurch kocht das Wasser erst bei einer viel höheren Temperatur. Das Essen wird aufgrund der höheren Temperatur schneller gar.


$Q$-$\theta$-Diagramm

Schauen wir uns ein Experiment an. Dafür nehmen wir einen kleinen Becher mit Wasser. In das Wasser geben wir ein Thermometer und eine elektrische Heizspirale, die das Wasser erwärmt. Die Leistung der Heizspirale ist uns bekannt. Wir wissen also, wie viel Wärme die Heizspirale pro Sekunde an das Wasser abgibt. Nach dem Einschalten der Heizspirale lesen wir in immer gleichen Abständen die Temperatur des Wassers ab, die das Formelzeichen $\theta$ hat.
Die zugeführte Wärme $Q$ können wir mithilfe der Zeit $t$ und der Leistung $P$ der Heizspirale berechnen. Die Formel lautet:

$Q = P \cdot t$

$Q$ wird in Joule angegeben, kurz $\pu{J}$. Aus den Werten der Temperatur, gemessen in $^\circ\,\pu{C}$, und der zugeführten Wärme können wir ein $Q$-$\theta$-Diagramm erstellen. Dieses sieht folgendermaßen aus:

Q-theta-Diagramm

Fällt dir etwas auf? Die Temperatur steigt gleichmäßig bis auf einen Wert von $\theta=100^\circ\,\pu{C}$. Sie steigt also, bis das Wasser zu sieden beginnt. Danach bleibt sie konstant, obwohl weiter Wärme hinzugefügt wird. Die gesamte hinzugefügte Wärme bewirkt ausschließlich das Verdampfen des Wassers. Warum ist das so und wohin geht die Wärme?


Verdampfungswärme

Wir wissen bereits, dass die Teilchen in der Flüssigkeit nahe beieinander sind und anziehende Kräfte zwischen ihnen wirken. In einem Gas hingegen sind die mittleren Abstände zwischen den Teilchen größer und es wirkt kaum eine Anziehung. Beim Verdampfen müssen die Teilchen also voneinander entfernt werden und die Anziehungskraft muss überwunden werden. Dafür wird Energie in Form von Wärme benötigt. Diese zugeführte Energie bewirkt jedoch keinen Anstieg der Temperatur. Sie wird komplett für die Überwindung der anziehenden Kräfte benötigt. Diese für die Verdampfung eines Stoffs nötige Energie nennt man Verdampfungswärme. Sie gibt an, wie viel Wärme man zuführen muss, um eine bestimmte Stoffmenge zu verdampfen. Die Verdampfungswärme besitzt das Formelzeichen $Q_v$. Sie wird in Joule angegeben, kurz $\pu{J}$.

Um eine größere Menge eines Stoffs zu verdampfen, muss mehr Wärme hinzugefügt werden. Damit sich Verdampfungswärmen unterschiedlicher Stoffe besser miteinander vergleichen lassen, definiert man die spezifische Verdampfungswärme. Sie gibt an, wie viel Wärme man zuführen muss, um $1\,\pu{kg}$ eines bestimmten Stoffs zu verdampfen. Die spezifische Verdampfungswärme besitzt das Formelzeichen $q_v$ und hat die Einheit Kilojoule pro Kilogramm, kurz $\frac{\pu{kJ}}{\pu{kg}}$. Um zu berechnen, wie viel Wärme zugeführt werden muss, um eine gewisse Menge eines Stoffs zu verdampfen, rechnet man:

$Q_v = m \cdot q_v$

Das $m$ steht für die Masse des Stoffs. Diese muss in $\pu{kg}$ in die Formel eingesetzt werden.

Um die spezifische Verdampfungswärme von Wasser zu bestimmen, lesen wir aus unserem $Q$-$\theta$-Diagramm ab, wie viel Wärme nach Erreichen der Siedetemperatur von $\theta=100\,^\circ \pu{C}$ zugeführt wurde. Nennen wir den Wert $Q_{100\,^\circ \pu{C}}$. Die gesamte zugeführte Wärme nennen wir $Q_{max}$. Um die spezifische Verdampfungswärme $q_v$ zu berechnen, berechnen wir zunächst die Verdampfungswärme $Q_v$.

$Q_v = Q_{max} - Q_{100\,^\circ \pu{C}}$

Zum Berechnen der spezifischen Verdampfungswärme benötigen wir nun noch die Masse des verdampften Wassers. Dafür messen wir am Anfang, vor dem Einschalten der Heizspirale, die Masse $m_a$ und am Ende, nach dem Ausschalten der Heizspirale, die Masse $m_e$. Die Masse des verdampften Wassers $m_v$ berechnet sich aus:

$m_v = m_a - m_e$

Die Formel, mit der wir die spezifische Verdampfungswärme berechnen können, lautet:

$q_v = \frac{Q_v}{m_v}$

In der folgenden Tabelle findest du noch die spezifischen Verdampfungswärmen einiger Stoffe.

Stoff Spezifische Verdampfungswärme
Helium
$21\,\frac{\pu{kJ}}{\pu{kg}}$
Ethanol
$845\,\frac{\pu{kJ}}{\pu{kg}}$
Gold
$1.587\,\frac{\pu{kJ}}{\pu{kg}}$
Wasser
$2.256\,\frac{\pu{kJ}}{\pu{kg}}$


Verdunstung

Man muss Flüssigkeiten nicht unbedingt auf ihre Siedetemperatur erhitzen, um sie in den gasförmigen Zustand zu bringen. Testen kannst du das mithilfe von zwei gleich vollen Wassergläsern. Stell beide für ein paar Tage in dein Zimmer. Deck eins der Gläser ab. Nach einigen Tagen wird dir auffallen, dass im nicht abgedeckten Glas weniger Wasser ist.
Die Erklärung dafür ist, dass sich die Teilchen in der Flüssigkeit mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegen. Einige sind schneller als die anderen. Die besonders schnellen sind in der Lage, die Oberfläche der Flüssigkeit zu durchbrechen und gehen als Dampf in die Luft über. Die langsamen Teilchen bleiben zurück. Dieser Prozess wird Verdunstung genannt. Dadurch sinkt die Temperatur der Flüssigkeit. Die Energie, die die Flüssigkeit dadurch verliert, nennt man Verdunstungswärme.
Auch im abgedeckten Glas entweichen Teilchen dem Wasser. Bald sind jedoch sehr viele Wasserteilchen in dem Luftraum zwischen Wasseroberfläche und Abdeckung. Einige von ihnen gelangen dann wieder in das Wasser. Mit der Zeit stellt sich ein Gleichgewicht ein. Genauso viele Teilchen, die das Wasser verlassen, kehren aus der Luft in das Wasser zurück. Es verdunstet kein Wasser mehr. Im offenen Glas kann sich dieses Gleichgewicht nicht einstellen. Nach und nach verdunstet das komplette Wasser.
Der kühlende Effekt der Verdunstung wird von unserem Körper an heißen Tagen genutzt. Wenn wir schwitzen, bildet sich eine Wasserschicht auf der Haut. Diese verdunstet nach und nach. Dadurch wird die Haut gekühlt.


Verdampfen und Kondensieren – Zusammenfassung

  • Zum Verdampfen muss der Flüssigkeit Wärme hinzugefügt werden.
  • Die Temperatur steigt nur bis zum Siedepunkt an.
  • Die spezifische Verdampfungswärme gibt an, wie viel Energie benötigt wird, um eine bestimmte Menge eines Stoffs zu verdampfen. Sie ist für jeden Stoff anders.
  • Der Übergang von flüssig zu gasförmig unterhalb der Siedetemperatur wird als Verdunstung bezeichnet.

Zusätzlich zum Video findest du Übungen und Arbeitsblätter.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Verdampfen und Kondensieren

Hallo und herzlich willkommen. Heute wollen wir uns anschauen was passiert, wenn ein Stoff verdampft oder kondensiert. Um das zu verstehen, müssen wir folgende Phänomene näher betrachten. Was bedeutet flüssig, beziehungsweise gasförmig im physikalischen Sinne? Was passiert in einem Stoff beim Übergang von flüssig zu gasförmig, beziehungsweise von gasförmig zu flüssig? Und was ist die Verdampfungswärme? Alle Stoffe, die wir auf der Erde finden, sind aus ganz kleinen Teilchen aufgebaut. Wir nennen einen Stoff flüssig, wenn sich die Teilchen in ihm bewegen können. Aber zwischen den Teilchen herrscht eine Anziehung. Sie können sich also nicht völlig frei bewegen. Ist ein Stoff gasförmig, so besteht kaum eine Anziehung zwischen den Teilchen. Sie können sich völlig frei bewegen und füllen immer den gesamten ihnen zur Verfügung stehenden Raum aus. Erwärmt man eine Flüssigkeit bis auf eine bestimmte Temperatur, so verdampft sie und wird gasförmig. Diesen Vorgang nennt man auch Sieden. Um ein Gas in eine Flüssigkeit umzuwandeln muss man es abkühlen. Den Übergang von gasförmig zu flüssig nennt man Kondensieren. Beim Nudelkochen kann man das schön beobachten. Am Boden des Topfes wird das Wasser heiß, es bilden sich Blasen aus Wasserdampf, welche aufsteigen. Am Deckel kühlt dieser Wasserdampf dann wieder ab und kondensiert. Man sieht es an den Tropfen, die sich dort mit der Zeit bilden. Außerdem kann man sehen, dass sich der Deckel des Topfes bewegt. Das kommt daher, dass sich das Wasser beim Sieden ausdehnt und der Wasserdampf dann mehr Volumen hat. Die Siedetemperatur und die Kondensationstemperatur eines Stoffes sind immer gleich. Jeder Stoff hat seine eigene Temperatur, bei der er siedet oder kondensiert. Helium zum Beispiel siedet schon bei -268°C, deshalb kennen wir es aus unserer Umwelt auch nur als Gas. Ammoniak siedet bei -33°C. Reiner Alkohol bei 78°C und Wasser, wie du vielleicht schon weißt, siedet bei 100°C. Metalle haben allgemein einen sehr hohen Siedepunkt. Eisen zum Beispiel verdampft erst bei 2880°C. Die Siedetemperaturen die du hier siehst gelten allerdings nur bei Normaldruck. Das heißt bei einem Druck von 1,013 bar. Sinkt der Druck, so sinkt auch die Siedetemperatur. Auf dem Mount Everest kann man deshalb keine Eier kochen, da der Druck in der Höhe so niedrig ist, dass das Wasser schon bei siebzig Grad siedet und dann nicht heiß genug ist, um das Ei zu kochen. Steigt der Druck, so steigt auch die Siedetemperatur. Das macht man sich zum Beispiel bei Schnellkochtöpfen zum Nutzen. In ihnen herrscht ein hoher Druck, sodass das Wasser erst bei Temperaturen deutlich über hundert Grad Celsius kocht. Das Essen wird aufgrund der höheren Temperatur schneller gar. Nun wollen wir klären, was man unter dem Begriff „Verdampfungswärme“ versteht. Dazu folgendes Experiment: Wir nehmen ein Becherglas und füllen es mit einer abgemessenen Menge an Wasser. In das Wasser geben wir dann eine elektrischen Heizwendel und ein Thermometer. Die Leistung der Heizwendel ist dabei bekannt. Wir wissen also, wie viel Wärme die Heizwendel pro Sekunde an das Wasser abgibt. Jetzt schalten wir die Heizwendel ein und lesen in immer gleichen Zeitschritten die Temperatur Theta am Thermometer ab. Aus der gemessenen Zeit t und der Leistung der Heizwendel P können wir die zugeführte Wärme Q berechnen. Es gilt: Q=P*t. Erstellen wir ein Q-Theta-Diagramm, in dem die Temperatur Theta des Wassers in Grad Celsius gegen die zugeführte Wärme in Joule aufgetragen wird, sehen wir, dass die Temperatur gleichmäßig bis auf einen Wert von 100°C steigt. Die Temperatur steigt also bis das Wasser zu sieden beginnt. Dann bleibt sie aber konstant, obwohl wir weiter Wärme zuführen. Die gesamte zugeführte Wärme bewirkt ausschließlich ein Verdampfen des Wassers. Warum ist das so und wo geht diese Wärme hin? Wie wir eingangs schon gesehen haben sind die Teilchen in einer Flüssigkeit nahe beieinander und es wirken anziehende Kräfte zwischen ihnen. In einem Gas sind die Teilchen weiter voneinander entfernt und es existiert kaum eine Anziehung. Um eine Flüssigkeit in ein Gas umzuwandeln müssen wir die Teilchen also voneinander entfernen und die anziehenden Kräfte überwinden. Dafür benötigen wir Energie. Diese zugeführte Energie in Form von Wärme bewirkt aber keinen Anstieg der Temperatur, da sie komplett für die Überwindung der anziehenden Kräfte benötigt wird und somit keine Änderung der Geschwindigkeit der Teilchen verursacht. Um dem Ganzen einen Namen zu geben, nennt man die für das Verdampfen eines Stoffes nötige Energie Verdampfungswärme. Außerdem zieht man hier auch, dass bei gleicher Stoffmenge das Volumen des Gases größer ist als das der Flüssigkeit. Da die Teilchen des Gases weiter voneinander entfernt sind und sich frei im ganzen Raum bewegen. Das Volumen des Gases ist dabei ein- bis zweitausend Mal größer als das der Flüssigkeit. Um eine größere Menge eines Stoffes zu verdampfen muss man natürlich auch mehr Wärme zuführen, da mehr Teilchen voneinander entfernt und Kräfte zwischen ihnen überwunden werden müssen. Um die Verdampfungswärme besser vergleichen zu können definiert man die spezifische Verdampfungswärme. Die spezifische Verdampfungswärme hat das Formelzeichen klein qv. Die Verdampfungswärme wird mit groß Qv abgekürzt. Die spezifische Verdampfungswärme gibt an, wie viel Wärme man zuführen muss um ein Kilo eines bestimmten Stoffes zu verdampfen. Die Einheit dieser spezifischen Verdampfungswärme wird in Kilojoule pro Kilogramm angegeben. Die Verdampfungswärme gibt an, wie viel Wärme man zuführen muss um eine bestimmte Stoffmenge zu verdampfen. Sie wird in Joule angegeben. Um die gesamte Wärme zu berechnen, die zugeführt werden muss um eine gewisse Menge eines Stoffes zu schmelzen, multipliziert man die spezifische Verdampfungswärme mit der Masse. Dabei ist darauf zu achten, dass die Masse in der richtigen Einheit angegeben ist. Und damit kommen wir zurück zu unserem Versuch. Um die spezifische Verdampfungswärme von Wasser zu bestimmen, lesen wir aus unserem Q-Theta-Diagramm ab, wie viel Wärme nach Erreichen der hundert Grad zugeführt wurde. Dazu subtrahieren wir von der gesamten zugeführten Wärme Qmax den Teil, der zugeführt wurde um das Wasser auf 100°C zu erhitzen. Q(100°C). Die so berechnete Wärme entspricht der Verdampfungswärme groß Qv. Um festzustellen, wie groß die Masse des verdampften Wassers ist, messen wir zusätzlich die Masse mAnfang des Wassers vor dem Einschalten der Heizwendel. Und die Masse mEnde nach dem Ausschalten der Heizwendel. So können wir durch Bildung der Differenz berechnen, wie viel Kilogramm Wasser mit welcher Wärmemenge verdampft wurden. Teilen wir nun die Verdampfungswärme durch die Masse des verdampften Wassers, entspricht das Ergebnis der spezifischen Verdampfungswärme. Und hier noch die spezifischen Verdampfungswärmen einiger Stoffe. Bei Helium sind es einundzwanzig Kilojoule pro Kilogramm. Bei Ethanol sind es 845 Kilojoule pro Kilogramm. Bei Gold sind es 1587 Kilojoule pro Kilogramm. Und bei Wasser sind es sogar 2256 Kilojoule pro Kilogramm. Mit der gleichen Energie, die man benötigt um ein Kilo Wasser zu verdampfen, könnte man etwas mehr als fünf Kilo Wasser um hundert Grad erhitzen. Man muss Flüssigkeiten aber nicht unbedingt auf ihre Siedetemperatur erhitzen, damit sie in den gasförmigen Zustand übergehen. Das kannst du ganz einfach selbst testen, indem du zwei Gläser mit Wasser ein paar Tage in dein Zimmer stellst. Eines davon deckst du ab. Eines lässt du offen. Nach einigen Tagen wird dir auffallen, dass weniger Wasser im unabgedeckten Glas ist. Das liegt daran, dass sich die Teilchen in einer Flüssigkeit bewegen. Nicht alle Teilchen haben dabei die gleiche Geschwindigkeit. Einige sind schneller als die anderen. Die besonders schnellen sind in der Lage, die Oberfläche der Flüssigkeit zu verlassen und gehen als Dampf in die Luft über. Die langsamen bleiben zurück. Das nennt man dann Verdunstung. Dadurch wird die Flüssigkeit kälter, da eine kleinere Durchschnittsgeschwindigkeit der Teilchen gleichbedeutend ist mit einer geringeren Temperatur. Die Energie, die die Flüssigkeit dadurch verliert, nennt man Verdunstungswärme. Aufgrund des Temperaturausgleichs zwischen Flüssigkeit und Umgebung, wird so auch die Umgebung gekühlt. Im abgedeckten Glas entweichen auch Teilchen aus dem Wasser. Aber bald sind so viele Wasserteilchen in dem Luftraum über dem Glas, dass einige von ihnen wieder in das Wasser gelangen. Es stellt sich mit der Zeit ein Gleichgewicht ein. Genauso viele Teilchen, die das Wasser verlassen, kehren aus der Luft zurück. Es verdunstet kein Wasser mehr. Im offenen Glas kann sich ein solches Gleichgewicht nicht einstellen. So verdunstet nach und nach das komplette Wasser. Einen ähnlichen Effekt gibt es auch bei festen Körpern. Dort nennt man den direkten Übergang von fest zu gasförmig Sublimation. Unter Normalbedingung kann das bei Kohlenstoff beobachtet werden. Den kühlenden Effekt der Verdunstung hat sich auch die Natur zu Nutze gemacht. Wenn wir schwitzen bildet sich eine Wasserschicht auf unserer Haut, die nach und nach verdunstet und die Haut so kühlt. Was haben wir heute gelernt? Um eine Flüssigkeit zu verdampfen, muss man ihr Wärme zuführen. Die Temperatur steigt dabei nicht mehr an. Wie viel Wärme man benötigt um eine bestimmte Menge eines Stoffes zu verdampfen ist für jeden Stoff unterschiedlich und wird mit der spezifischen Verdampfungswärme angegeben. Flüssigkeiten können auch unterhalb der Siedetemperatur in ihren gasförmigen Aggregatzustand übergehen, was als Verdunstung bezeichnet wird. Dabei verlassen die schnellen Teilchen die Flüssigkeit, wodurch diese abkühlt. Ähnliche Prozesse können auch bei Festkörpern auftreten. Dann nennt man den Vorgang Sublimation. So, das war's auch schon zum Thema Verdampfen und Kondensieren. Ich hoffe, ihr habt etwas gelernt und bis zum nächsten Mal.

10 Kommentare
10 Kommentare
  1. gut erklärt

    Von Julian, vor mehr als 2 Jahren
  2. HAllo

    Was ist die Spezifische Verdampfungsteperatur?

    Von Omar A., vor etwa 4 Jahren
  3. super

    Von Birgit 26, vor mehr als 4 Jahren
  4. liebe Physik und Mathe habe aber eine Lehrerin die mich hast

    Von Kapetsis, vor fast 5 Jahren
  5. Hallo Rahel Kumberg,

    sehr schön, das freut uns.

    Liebe Grüße aus der Redaktion.

    Von Karsten S., vor fast 5 Jahren
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Verdampfen und Kondensieren Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Verdampfen und Kondensieren kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe die dargestellten Prozesse.

    Tipps

    Finde heraus, welcher Aggregatszustand in jedem Gefäß dargestellt ist.

    Wie heißen die Prozesse, die die gezeigten Übergänge von einem Aggregatszustand zum anderen beschreiben?

    Lösung

    In den Abbildungen sind die Aggregatszustände flüssig und gasförmig dargestellt. Das erkennst du an der Anordnung der Teilchen.

    In der oberen Abbildung beginnt der Stoff zu sieden, die Flüssigkeit wird gasförmig wie beim Wasserkochen. Dafür wird Energie benötigt. In der unteren Abbildung kondensiert der Stoff, das Gas wird wieder flüssig. Dabei wird Energie von dem Stoff freigesetzt.

  • Benenne die Ursachen für die beschriebenen Phänomene beim Stoff Wasser.

    Tipps

    Stelle für jedes Beispiel zunächst fest, ob das Wasser vom flüssigen in den festen Aggregatszustand übergeht oder umgekehrt.

    Verdunsten kann Wasser auch bei Temperaturen unterhalb der Siedetemperatur.

    Die Siedetemperatur von Wasser nimmt zu, wenn der Luftdruck steigt, und nimmt ab, wenn der Druck fällt.

    Lösung

    Steigt Wasserdampf beim Kochen in einem Kochtopf auf und bildet Tropfen am Topfdeckel, so findet eine Kondensation statt. Das gasförmige Wasser wird wieder flüssig, weil die Temperatur des Topfdeckels vergleichsweise gering ist, das Wasser also unter die Siedetemperatur abgekühlt wird.

    In allen anderen genannten Beispielen geht das Wasser vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatszustand über. Dabei siedet es, sofern die Siedetemperatur erreicht ist. Bei Raumtemperatur verdunstet es. Die Siedetemperatur von Wasser bei Normaldruck liegt bei 100° C. Ändert sich der Luftdruck, ändert sich auch die Siedetemperatur entsprechend.

  • Vergleiche Verdampfungs- und Verdunstungswärme.

    Tipps

    Bei beiden Prozessen liegt dieselbe Aggregatzustandsänderung vor: flüssiges Wasser wird gasförmig.

    Der Unterschied besteht also darin, bei welchen Temperaturen beide Prozesse beobachtet werden können.

    Lösung

    Beim Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand (Verdampfen und Verdunsten) kann auch noch eine weitere Gemeinsamkeit beobachtet werde: Das Volumen des Gases, das entsteht, ist deutlich größer (Faktor 1000 bis 2000) als das Volumen der Flüssigkeit. Das liegt daran, dass die Anziehungskräfte zwischen den Teilchen im gasförmigen Zustand so gering sind, dass sich die Teilchen frei im gesamten Raum verbreiten.

  • Berechne die Verdampfungswärme von unterschiedlichen Mengen Wasser.

    Tipps

    Rechne zuerst alle Massen in Kilogramm um.

    Verwende die Formel $Q_{Wasser}=m_{Wasser}\cdot q_{Wasser}$ zur Berechnung der Verdampfungswärme Q der verschiedenen Wassermassen.

    Lösung

    Zur Lösung des Problems müssen die verschiedenen Wassermassen $m$ und die spezifische Verdampfungswärme $q_{Wasser}$ in die Formel: $Q_{Wasser}=m_{Wasser}\cdot q_{Wasser}$ eingesetzt werden.

    So ergibt sich beispielsweise für $m=100~g=0,1~kg$:

    $Q=0,1~kg\cdot 2256~\frac {kJ} {kg}=226~kJ$.

  • Benenne die Stoffe, die bei Raumtemperatur flüssig sind.

    Tipps

    Welche Stoffe sind bei Raumtemperatur definitiv gasförmig?

    Vorsicht: Alkohol hat eine Schmelztemperatur von -114° C, Wasser von 0° C und Eisen von über 1500° C!

    Lösung

    Alkohol und Wasser sind bei Raumtemperatur flüssig, weil ihre Siedetemperatur oberhalb der Raumtemperatur liegt und ihr Schmelztemperatur unterhalb dieser.

    Eisen ist bei Raumtemperatur fest, da sowohl Schmelz- und Siedetemperatur über der Raumtemperatur liegen.

    Helium und Ammoniak sind bei Raumtemperatur gasförmig, da ihre Siedetemperatur unterhalb der Raumtemperatur liegt.

    Das Ammoniak aus dem Chemieunterricht ist genau wie Salzsäure ein in Wasser gelöstes Gas. Dies gilt auch für viele weitere chemische Substanzen.

  • Erkläre, weshalb das Klima am Meer in unseren Breiten relativ mild ist.

    Tipps

    Die Wassertemperaturen an der Oberfläche der Nord- und Ostsee steigen auch im Hochsommer nicht über 20° C.

    Beachte außerdem, dass Nord- und Ostsee außer unter Umständen in sehr strengen Wintern nicht gefrieren.

    Der Salzgehalt des Meeres senkt den Schmelzpunkt des Wassers um etwa zwei Kelvin ab.

    Lösung

    Für die beschriebenen Wetterphänomene spielen die Aggregatzustandsänderungen des Meerwassers keine Rolle. Meerwasser in unseren Breiten erreicht weder den (durch das Salz verringerten) Gefrierpunkt noch den Siedepunkt.

    Wesentlich für die temperaturregulierende Eigenschaft der Meere ist die hohe spezifische Wärmekapazität von Wasser. Um die Temperatur von Wasser zu erhöhen, muss diesem eine große Menge Energie zugeführt werden. Meerwasser speichert also viel Energie, die es ganz langsam und kontinuierlich an die Umgebung abgibt, sobald es kälter wird und damit starke Temperaturabfälle ausgleicht. Im Gegenzug dazu benötigt das Meerwasser viel Energie, um im Frühjahr wieder aufgewärmt zu werden. Stärke Temperaturanstiege werden daher abgemildert.