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Agrarräume und Landwirtschaft

Die Landwirtschaft oder Agrarwirtschaft ist eine der ältesten und wichtigsten Wirtschaftsbereiche der Menschheit, die sich mit der Nutzung der Agrarräume, beispielsweise mit dem Ackerbau und der Tierzucht befasst.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Was ist Landwirtschaft?

Die Landwirtschaft oder Agrarwirtschaft bildet einen der ältesten Wirtschaftsbereiche der Menschheit. Sie befasst sich mit den Agrarräumen, welche die landwirtschaftlich genutzten Teile der Erdoberfläche bezeichnen. Dies können unter anderem die Bereiche Ackerbau und Tierzucht sein.

Ackerbau ist die systematische Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen, besonders unter Gesichtspunkten der Bodennutzung und deren Auswirkungen.

Die Landwirtschaft dient der Nahrungsmittelerzeugung und der Rohstoffproduktion. Die Herstellung pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse gewinnt durch die wachsende Weltbevölkerung immer mehr an Bedeutung.

Die naturräumlichen Voraussetzungen einer Region wie Bodenqualität, Relief und die klimatischen Bedingungen bestimmen wesentlich die Nutzung der jeweiligen Landfläche. Der Lebensraum Boden ist der entscheidende Faktor für die jeweilige Art der landwirtschaftlichen Nutzung.

Traktor auf dem Feld

Stell dir vor, wie mühsam die Arbeit eines Landwirts in früheren Zeiten war. Unterschiedliche Bodenprofile, Bodenhorizonte und Bodentypen machten die Arbeit beschwerlich, da es keine oder nur einfachste Hilfsmittel gab.

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts produzierte ein Bauer durchschnittlich eine Nahrungsmittelmenge, mit der vier Menschen ernährt werden konnten. Mittlerweile hat sich diese Zahl aufgrund der modernen Produktionsmethoden auf 155 vervielfacht.

Der Boden - Bedeutung und Bodenbildungsfaktoren

Landwirtschaft in Deutschland

Die Landwirtschaft bildet genau wie die Forstwirtschaft einen wichtigen Wirtschaftsbereich der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 2010 wurden 18,70 Millionen Hektar Fläche des Landes landwirtschaftlich genutzt. Das sind 52,3 % der Gesamtfläche. Davon wurden 70 % als Ackerland und 28 % als Dauergrünland genutzt. Die übrigen 2 % entfielen auf Flächen mit Gartenland, Obstplantagen, Baumschulen und Weinanbau.

Bayern, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind die bundesweit größten landwirtschaftlichen Produzenten. Insgesamt fällt in Deutschland jeder achte Arbeitsplatz in den Bereich der Landwirtschaft. Dazu werden allerdings auch die mit ihr zusammenhängenden Bereiche wie die Milchverarbeitung, die Fleischerei, die Brauerei, die Backwarenindustrie und der Handel hinzugezählt.

Landwirt mit Dünger und Maispflanzen

Agrarraum, Agrarregion oder Landbauzone

Mit den Begriffen Agrarräume, Agrarregionen oder Landbauzonen bezeichnest du Gebiete, in denen bestimmte landwirtschaftliche Betriebssysteme vorherrschen. Dazu zählen:

  • Getreidebau
  • Hackfrüchte
  • Futterbau
  • Sonderkulturen mit Obst, Wein, Hopfen, Tabak, Gemüse sowie Heil- und Gewürzpflanzen
  • Viehhaltung

Besonders fruchtbare Böden findest du in den Randlagen der Mittelgebirge. Dazu zählen:

  • die Magdeburger Börde
  • das Thüringer Becken
  • der Bereich nördlich des Wesergebirges
  • das Gebiet in der Niederrheinischen Bucht
  • das Rhein-Main-Gebiet
  • der Oberrheingraben

Hier werden überwiegend Getreide wie Weizen, Gerste, Hafer und Roggen sowie Mais angebaut. Bei einer Fahrt durch diese Regionen findest du auch große Felder mit Hackfrüchten wie Kartoffeln, Zuckerrüben, Futterrüben und Feldgemüse.

In der Lausitz und der Altmark, im Umland von Fichtel- und Erzgebirge sowie auch in weiten Teilen Nordwestdeutschlands stellst du einen deutlichen Unterschied fest, da die Böden für den Getreideanbau weniger geeignet sind. Hier überwiegt genau wie in den Marschgebieten der Nordsee der Tierfutteranbau. Dabei handelt es sich um Dauergrünland, das sind Wiesen und Weideflächen für Rinder und Milchkühe. Aber auch der Anbau von Futtermais wird auf den Ackerflächen betrieben.

Ackerboden

Landwirtschaftliche Betriebe

Die Tierhaltung bildet das Haupteinkommen der meisten landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland. Die Bauernhöfe werden als Familienbetriebe geführt. Insgesamt gibt es landesweit 299.100 Betriebe, davon mehr kleine Höfe als Großbetriebe. Die durchschnittliche Größe der Betriebe liegt bei 55,8 Hektar Nutzfläche. Im Süden und Südwesten überwiegen die kleinen bis mittleren Betriebe mit bis zu 50 Hektar Nutzfläche. Im Norden und Nordwesten findest du überwiegend mittelgroße Höfe und nur im Osten findest du in der Mehrzahl große Betriebe.

Ökologischer Landbau

Von ökologischer Landwirtschaft sprichst du, wenn die Herstellung von Nahrungsmitteln und sonstigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf der Grundlage umweltschonender Produktionsmethoden erfolgt. Im Fokus stehen nachhaltiges Wirtschaften im Einklang mit der Natur durch artgerechte Tierhaltung und der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Weiterhin zählt dazu der Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel, mineralische Dünger sowie Gentechnik und Antibiotika.

5,5 % aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland, das sind 16.532 Höfe, folgten im Jahr 2010 dem ökologischen Landbau.

Anbau für die Energiegewinnung

Umstritten ist dagegen die Nutzung der Anbauflächen für die Energiegewinnung. Dabei werden energiereiche Pflanzen wie Mais und Raps angebaut. Diese Energiepflanzen werden zusammen mit Tierexkrementen in Biogasanlagen zu Biogas vergoren. Aus Biogas kann dann entweder petrochemisch Biokraftstoff hergestellt werden oder aber es wird direkt zur Wärme- und Stromgewinnung genutzt.

Derzeit werden ca. 19% der Gesamtanbaufläche für den Anbau von Energiepflanzen genutzt.