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„Wilhelm Tell“ – Personenkonstellation (Schiller)
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Grundlagen zum Thema „Wilhelm Tell“ – Personenkonstellation (Schiller)

Das Drama Wilhelm Tell

Friedrich Schillers letztes vollendetes klassisches Drama Wilhelm Tell aus dem Jahr 1804 bedient sich des Gründungsmythos der Schweiz. Dabei spielt die Legende um die Figur des mutigen Freiheitshelden Wilhelm Tell eine zentrale Rolle.

Wilhelm Tell – Hintergründe

Heute sind sich die meisten Geschichtsforscherinnen und -forscher einig, dass diese idealisierende mythologische Dichtung, die seit dem 15. Jahrhundert in Schriften erwähnt wird, kaum historisch belegbar ist. Während man inzwischen das Gründungsjahr der Schweiz auf 1291 datiert und mit dem ebenfalls kaum nachweisbaren Rütlischwur gleichsetzt, dient indes dieser Stoff dem deutschen Dichter Schiller dazu, den zeitlosen Wunsch der Menschheit nach Freiheit und Beendigung von Willkürherrschaft auf die Bühne zu bringen. Lediglich drei der Charaktere im Werk Wilhelm Tell sind bislang historisch belegt: Werner Stauffacher aus Schwyz und Walter Fürst aus Uri sowie Werner von Attinghausen, ein Schweizer Adeliger.

Wilhelm Tell – Personenübersicht

Schiller stellt den Freiheitskampf des Schweizer Volks nicht ausschließlich als die beherzten Taten einzelner Helden dar, sondern als ein Bündnis von Menschen der drei Gründungskantone Schwyz, Uri und Unterwalden, das jegliche Ständegrenzen überwindet und das gemeinsame Ziel des Tyrannensturzes verfolgt. Insgesamt sind es in dem Drama an die 50 Personen, weitgehend Bürgerinnen und Bürger aus Uri, Schwyz und Unterwalden, die die Protagonisten unterstützen.

Dennoch gibt es einige zentrale Hauptfiguren im Wilhelm Tell. Daher wird nachfolgend die Figurenkonstellation des Dramas Wilhelm Tell vorgestellt.

Wilhelm Tell – Charakterisierung der Personen

Für die Handlung des Dramas sind nicht alle 50 vorkommenden Personen von großer Bedeutung. Wer sind also die Hauptfiguren in Wilhelm Tell? Und welche Figuren sind neben den Hauptprotagonisten unerlässlich?

Wilhelm Tell – wichtige Personen

Zunächst ist da die Figur Wilhelm Tell. Er wird als eher freiheitsliebender Einzelkämpfer dargestellt, der mehr auf sich selbst und auf Gott vertraut, als viel zu diskutieren. Was aber hat Wilhelm Tell gemacht? Tell gerät fast unbeabsichtigt in das Visier des mächtigen Gegners der Eidgenossen – des österreichischen Reichsvogts Hermann Gessler –, als er unwissentlich dessen symbolischen Hut nicht ehrfürchtig grüßt. Zur Strafe muss Tell mit seiner Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Sohnes Walther schießen.
Wilhelm Tell, eigentlich Jäger von Beruf, wird in der ersten Szene als mutiger Mann der Tat eingeführt. Während alle anderen zögern, steuert er ein Schiff durch einen Sturm, um einen anderen Bürger zu retten. Tell hält sich aus politischen Angelegenheiten heraus. So ist er auch bei der Bund-Schließung auf dem Rütli nicht dabei. Lieber streunt er einsam durch die Wälder und übt seine berühmte Treffsicherheit. Wilhelm Tells Söhne heißen Walther und Wilhelm und stammen aus der Ehe mit Hedwig, der Tochter von Walter Fürst aus dem Kanton Uri.

Der Vogt Hermann Gessler vertritt die Herrschaft Österreichs. Er versucht, das Schweizer Volk zu unterwerfen. Er hasst und er fürchtet die kämpferischen Schweizerinnen und Schweizer und ihren Freiheitswillen. Gessler ist jedoch nur dann fähig, seine Macht durchzusetzen, wenn er seine Gefolgsleute hinter sich weiß. Um den Gehorsam der Schweizer Bevölkerung zu prüfen und ihren Willen zu brechen, lässt Gessler seinen Hut aufstellen.
Diesen besagten Hut Gesslers grüßt Wilhelm Tell etwa nicht aus Provokation, sondern weil er es schlicht nicht weiß. Nachdem Gessler ihn herausgefordert hat und Tell Todesängste um seinen Sohn ausstehen musste, verändert sich Tells Haltung. Als der Vogt ihn schließlich einsperren lassen will, tötet Tell ihn.

Wilhelm Tell der Apfelschuss

Die Eidgenossen

Aus Unterwalden stammt der junge und temperamentvolle Arnold vom Melchthal. Ihn beeindrucken die Machenschaften und die Willkür des Vogts überhaupt nicht. Im Gegenteil: Er wehrt sich, sodass er fliehen muss. Als Melchthal hört, dass der Vogt seinen Vater willkürlich beraubt und geblendet hat, will er sofort in den Kampf ziehen. Er will sich dafür rächen, dass sein Vater nun blind und enteignet ist. Sein Mut kommt ihm zugute, als er die Burgen ausspioniert.

Aus dem Kanton Schwyz kommt der reiche Werner Stauffacher. Er besitzt ein schönes Haus, in dem er auch viele wandernde Personen und Pilgernde als Gäste willkommen heißt. Stauffacher fürchtet den Vogt aus persönlichen Gründen: Gessler will ihm nämlich sein Haus wegnehmen. Lange hat er seine Aversion gegen Gessler geheim gehalten. Erst seine Frau Gertrud bringt ihn dazu, zu handeln. Daher trifft sich Stauffacher mit den Männern aus den anderen Kantonen, um einen möglichen Aufstand zu besprechen. Er ist es auch, der die Versammlung auf dem Rütli ruhig und besonnen leitet.

Die dritte Figur, die in den Beziehungen der Personen des Dramas Wilhelm Tell eine zentrale Rolle spielt, ist Walter Fürst aus dem Kanton Uri. Er ist ein besonnener Schweizer Bürger, der nicht impulsiv handelt, sondern alles gut überlegen will. Auch er ist bei der ersten Besprechung zusammen mit Melchthal und Stauffacher dabei. Fürst schlägt das Rütli als sicheren Ort für das nächtliche Treffen vor. Er ist derjenige, der immer wieder für Mäßigung eintritt. Er ist außerdem der Schwiegervater von Wilhelm Tell.

Wilhelm Tell – weitere Personen und ihre Verhältnisse

Die beiden Adeligen Bertha von Bruneck und Ulrich von Rudenz bilden eine Ausnahme im Schweizer Adel. Anhand dieser beiden Figuren entwickelt Schiller einen eigenen Handlungsstrang eines Liebespaares innerhalb seines Dramas.

Bertha sympathisiert mit den Schweizern, obwohl sie selbst keine Schweizerin ist. Sie ist eine reiche Erbin und ihr Besitz ist durch die Österreicher in Gefahr. Darum ist auch sie dafür, dass die Schweiz die Freiheit zurückerlangt. Am Ende will Bertha nicht länger adelig sein. Sie lässt sich zur Bürgerin machen und verzichtet auf ihre Vorrechte.

Rudenz, Neffe des Freiherrn Werner von Attinghausen, eine der wenigen historisch wahren Figuren rund um den Rütlischwur, schlägt sich anfangs gegen den Wunsch seines Vaters auf die österreichische Seite. Erst als er Berthas Haltung erkennt, bekennt auch er sich zu seiner Herkunft und kämpft mit der Bevölkerung gegen die österreichischen Vögte. Rudenz befreit seine Mägde und Knechte von der Leibeigenschaft und macht sie zu freien Bürgerinnen und Bürgern. So vereinen sich die Menschen aus den drei Kantonen, um gemeinsam den Feind zu bekämpfen.

Bauern, Fischer und Jäger und selbst die Adeligen machen mit. Derjenige unter ihnen, der am unpolitischsten war, wird ihr Held: Wilhelm Tell.

Wilhelm Tell – Steckbriefe zentraler Personen

Zentrale Figuren Rolle
Wilhelm Tell Hauptfigur, Jäger und Befreier von der Willkürmacht des Vogts
Hermann Gessler österreichischer adeliger Herrscher, Vogt, Unterdrücker durch Willkürherrschaft
Arnold vom Melchthal Freiheitskämpfer aus dem Kanton Unterwalden, Sohn eines Opfers des Vogts
Werner Stauffacher Freiheitskämpfer aus dem Kanton Schwyz
Walter Fürst Freiheitskämpfer aus dem Kanton Uri, Schwiegervater Tells
Bertha von Bruneck Adelige, Sympathisantin der Eidgenossen, später Bürgerliche
Ulrich von Rudenz Schweizer Adeliger, vom Anhänger des Vogts zum Freiheitskämpfer
Werner von Attinghausen Schweizer Adeliger, Freiheitskämpfer, Vater von Rudenz
Quellenangaben zum Thema $\textit{Wilhelm Tell}$ – Personenkonstellation (Schiller)

Transkript „Wilhelm Tell“ – Personenkonstellation (Schiller)

Wilhelm Tell hat Schillers Drama den Titel gegeben. Doch der Held steht nicht allein. Fünfzig Einträge umfasst das Personenverzeichnis des Schauspiels. Die große Mehrheit sind Schweizer Bürger. Aus Uri, Schwyz oder Unterwalden stammen sie und kämpfen für die Freiheit. Wir schauen uns stellvertretend ein paar von ihnen an.

Melchthal aus Unterwalden

Aus Unterwalden stammt der junge Melchthal. Er hat ein hitziges Temperament. Von den Befehlen der Vögte lässt der junge Mann sich nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Er wehrt sich. Darum muss er flüchten. Als Melchthal hört, was der Vogt mit seinem Vater gemacht hat, will er sofort in den Kampf ziehen. Er will sich dafür rächen, dass sein Vater nun blind und enteignet ist. Sein Übermut und Mut kommen ihm zugute, als er die Burgen ausspioniert.

Der reiche Werner Stauffacher

Aus dem Kanton Schwyz kommt der reiche Werner Stauffacher. Er besitzt ein schönes Haus, das auch vielen Wanderern und Pilgern als Gaststätte dient. Stauffacher fürchtet den Vogt aus persönlichen Gründen. Jener will ihm nämlich sein Haus wegnehmen. Lange hat er seine aufrührerischen Gedanken geheim gehalten. Erst seine Frau hat ihn dazu gebracht zu handeln. So trifft er sich mit Männern seines Vertrauens aus anderen Kantonen, um den möglichen Aufstand zu besprechen. Er ist es auch, der die Versammlung auf dem Rütli ruhig und besonnen leitet.

Walther Fürst aus Uri

Der dritte im Bunde ist Walther Fürst. Er stammt aus dem Kanton Uri. Den älteren Mann bringt nichts so schnell aus der Ruhe. Er ist gegen impulsives Handeln und will sich alles gut überlegen. Auch er ist bei der ersten Besprechung zusammen mit Melchthal und Stauffacher mit dabei. Fürst schlägt das Rütli als sicheren Ort für das nächtliche Treffen vor. Er ist derjenige, der immer wieder für Mäßigung eintritt. Er ist zugleich der Schwiegervater von:

Die Hauptfigur - Willhelm Tell

Wilhelm Tell. Er ist Jäger und wird gleich in der ersten Szene als mutiger Mann der Tat eingeführt. Während alle andern zögern, steuert er das Schiff durch den Sturm, um einen anderen Bürger zu retten. Tell ist kein Redner. Aus politischen Angelegenheiten hält er sich raus. So ist er auch bei der Bundschließung auf dem Rütli nicht dabei. Lieber streunert er einsam durch die Wälder und übt seine berühmte Treffsicherheit.

Zugleich ist für Tell klar: Wenn man ihn braucht, dann hilft er. „Der Tell holt ein verlornes Lamm vom Abgrund, und sollte seinen Freunden sich entziehen? Doch was ihr tut, lasst mich aus eurem Rat, ich kann nicht lange prüfen oder wählen, bedürft ihr meiner zu bestimmter Tat, dann ruft den Tell, es soll an mir nicht fehlen.“

Tells Feind Vogt Gessler

Tell ist ein gottesfürchtiger Mann und ein Einzelkämpfer. Lieber vertraut er auf sich selber und auf Gott, als lange zu diskutieren.Tells Todfeind und der Feind aller Schweizer ist der Vogt Gessler. Er vertritt die Herrschaft Österreichs. Er versucht, das Schweizer Volk zu unterwerfen. Gessler hasst die Schweizer und ihren Freiheitswillen. Wo er auch kann, übt er Macht und Gewalt aus. Dabei ist Gessler nur dann stark, wenn sein Gefolge mit ihm ist. Trifft man ihn alleine an, so fürchtet er die starken und naturverbundenen Schweizer Männer.

Um den Gehorsam zu prüfen und ihren Willen zu brechen, lässt Gessler seinen Hut aufstellen. Den Hut Gesslers grüßt Wilhelm Tell nicht etwa aus Provokation nicht, sondern weil er es schlicht nicht wusste. Nachdem Gessler ihn herausgefordert hat und Tell Todesängste um seinen Sohn ausstehen musste, verändert sich Tells friedliebendes Gemüt. Er rächt sich an ihm, indem er ihn tötet.

Bertha und Rudenz

Eine Ausnahme auf Schweizer Seite bilden das Fräulen Bertha und Rudenz. Die beiden sind Adelige. Bertha sympathisiert mit den Schweizern, obwohl sie selber keine Schweizerin ist. Sie ist eine reiche Erbin. Ihr Besitz ist durch die Österreicher in Gefahr. Darum ist auch sie dafür, dass die Schweiz die Freiheit zurückerlangt. Am Ende will Bertha nicht länger adelig sein: Sie lässt sich zur Bürgerin machen und verzichtet auf ihre Vorrechte.

Rudenz hingegen schlägt sich zuerst auf die österreichische Seite. Erst als er Berthas Gesinnung kennt, bekennt auch er sich zu seiner Herkunft und kämpft mit den Bürgern gegen die österreichischen Vögte. Rudenz befreit seine Knechte von der Leibeigenschaft und macht sie zu freien Bürgern. So vereinen die Leute aus den drei Kantonen sich, um gemeinsam den Feind zu bekämpfen. Bauern, Fischer und Jäger und selbst die Adelige machen mit. Derjenige unter ihnen, der am unpolitischsten war, wird ihr Held: Wilhelm Tell.

10 Kommentare
10 Kommentare
  1. sehr gutes Video

    Von Lorenzorwat, vor mehr als 3 Jahren
  2. sehr gut gemacht 5 Sterne

    Von Deleted User 618456, vor mehr als 4 Jahren
  3. Gut

    Von Dara007, vor etwa 5 Jahren
  4. vielen dank

    Von Santhosh, vor fast 7 Jahren
  5. Hallo Sigi,
    genau, das stimmt. Im Video zur Inhaltsangabe von Wilhelm Tell http://www.sofatutor.com/deutsch/videos/wilhelm-tell-inhaltsangabe-schiller?topic=2595 wird das auch deutlich herausgearbeitet. Da es in diesem Video hier speziell um die Personenkonstellation im Stück geht, wird deutlich gemacht, warum der friedliebende Tell schlussendlich bereit war, den Landvogt zu töten.
    Viele Grüße

    Von Vreni Striggow, vor mehr als 7 Jahren
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„Wilhelm Tell“ – Personenkonstellation (Schiller) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video „Wilhelm Tell“ – Personenkonstellation (Schiller) kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe die Rolle des Vogtes Gessler.

    Tipps

    Auf welcher Seite steht Gessler? Wem ist er untergeben, über wen herrscht er?

    Lösung

    Gessler ist der Antagonist des Helden Wilhelm Tell. Er ist vom österreichischen König Albrecht als Vogt eingesetzt worden. In dieser Funktion hat er den Auftrag, die Schweizer zu unterwerfen und zu kontrollieren. Er setzt seine Macht und Stärke ein, wo er kann. Allerdings ist er gänzlich auf sein Gefolge angewiesen und hat nur Macht, solange sie seine Befehle befolgen.

    Gegen die Schweizer und deren Freiheitswillen hegt er einen tiefen Hass. Er stellt den Hut als Symbol der Unterdrückung auf. Jeder, der daran vorübergeht, hat sich vor dem Hut zu verneigen.

    Als Tell eines Tages mit seinem Sohn passiert, missachtet er unwissentlich Gesslers Gebot. Gessler will ihn daraufhin bestrafen und befiehlt ihm, einen Apfel vom Kopfe seines Sohnes zu schießen. Damit hat Gessler jedoch eine rote Linie überschritten: Der sonst so friedliebende Tell musste seine Familie in Gefahr bringen. Dafür rächt er sich an Gessler und erschießt ihn.

  • Ordne die Personen der herrschenden Klasse oder der Landbevölkerung zu.

    Tipps

    Das Drama behandelt zwei verschiedene Schichten: Adel und Landbevölkerung. Wie stehen die beiden Schichten zueinander? Welche Personen haben aufgrund ihrer Geburt die Macht zu herrschen?

    Lösung

    Im Drama „Wilhelm Tell“ stehen sich zwei Schichten gegenüber: Adel und Landbevölkerung. Die Landbevölkerung, bestehend aus Fischern, Bauern, Jägern etc., war rechtlos und in ihrem Schicksal vollkommen der herrschenden Klasse unterworfen.

    • Auf Seiten des Adels werden die Vögte Wolfenschießen und Gessler, der König Albrecht, Berta von Bruneck sowie die schweizerischen Adligen Attinghausen und sein Neffe Rudenz dargestellt.
    • Die Landbevölkerung besteht aus Tell, Fürst, Baumgarten, Stauffacher, Gertrud, Ruodi, Konrad Hunn sowie vielen weiteren Nebendarstellern.
    Die Unterteilung in die beiden Klassen ist sehr wichtig: Denn durch den Aufstand der Schweizer gegen den österreichischen Adel prophezeit der sterbende Attinghausen den Niedergang des Adels und kündigt die Herrschaft der Bürger an. Weitere Zeichen dafür sind die wechselnden Loyalitäten von Rudenz, seine Kooperation mit den Bauern und die Schlussszene, in der Rudenz seine Knechte zu Bürgern macht und Berta auf ihren Adelstitel verzichtet. In Schillers Zeiten war dies eine politische Äußerung, hatte der Adel doch gerade in der Französischen Revolution einen Großteil seiner Macht eingebüßt. Er kündigte mit dem Niedergang des Adels die nahende Demokratie an.

  • Ordne die Figuren einem Herkunftsort zu.

    Tipps

    Je zwei Personen entstammen den drei Kantonen; die anderen gehören zur österreichischen Seite der Habsburger.

    Lösung

    Das Drama gibt nicht nur die Geschichte vom Wilhelm Tell wieder, sie dient gleichzeitig als Gründungsmythos der Schweizer Eidgenossenschaft. Denn hier gelang es den Kantonen, sich gegen einen übermächtigen Herrscher zusammenzuschließen und damit ihre Länder und Freiheiten zu verteidigen. Die Zuordnung der einzelnen Personen zu dem richtigen Gebiet ist daher von äußerster Wichtigkeit, denn sie fungieren repräsentativ als Eidgenossen.

    • Die Habsburger zu identifizieren fällt relativ leicht: Es sind die Vögte Gessler und Wolfenschießen samt Gefolge und Knechten, der König Albrecht sowie sein mörderischer Neffe Parricida. Auch Berta von Bruneck kommt von dieser Seite, aber steht auf Seiten der Schweizer.
    Bei den Kantonen müssen wir die drei Gebiete Uri, Schwyz und Niederwalden unterscheiden:
    • Aus Uri stammen Wilhelm Tell und sein Schwiegervater Walther Fürst.
    • Aus Schwyz stammen der reiche Bauer Stauffacher und seine Frau Gertrud.
    • Und aus Niederwalden stammen die beiden vom Vogt Wolfenschießen (der übrigens in Niederwalden regierte, bis er ermordet wurde) verfolgten Bauern Melchthal und Baumgarten.

  • Bestimme den Namen der Figur, auf die die Rolle in der Geschichte passt.

    Tipps

    Überlege, auf welcher Seite die Personen stehen bzw. aus welchem Gebiet sie stammen. Wie leiden sie unter der Herrschaft? Wie reagieren sie? Was ist ihr Anteil am Bündnis?

    Lösung

    Das Drama „Wilhelm Tell“ umfasst eine bunte Palette an Figuren, die alle eine mehr oder wichtige Rolle und Funktion im Drama übernehmen.

    • Auf österreichischer Seite stehen die Vögte Gessler und Wolfenschießen sowie König Albrecht, der Königsmörder Johannes Parricida und die mit den Schweizern sympathisierende Berta von Bruneck.
    • Schweizer Adlige sind der Freiherr von Attinghausen und sein Neffe Rudenz. Daneben gibt es die Landbevölkerung, die exemplarisch aus dem hitzigen Bauern Melchthal, dem Bauern Baumgarten, der den Vogt erschlug, und dem reichen Bauern Stauffacher und seiner Frau Gertrud besteht. Und nicht zuletzt tritt der Held Wilhelm Tell auf die Bühne, begleitet von seiner Frau Hedwig und ihrem Vater und Tells Schwiegervater Walter Fürst.
  • Fasse zusammen, wie es zur Meinungsänderung von Rudenz kommt.

    Tipps

    Rudenz macht eine Wandlung durch: Seine Loyalitäten richtet er nicht an seinem Volk, sondern an den Interessen seiner Geliebten aus.

    Lösung

    Rudenz ist der Neffe des Freiherrn von Attinghausen. Dieser steht von Beginn an für sein Volk ein. Rudenz jedoch ist anderer Meinung: Einerseits befürchtet er, dass der österreichische König zu mächtig sei; andererseits denkt er, dass seine Geliebte Berta von Bruneck, eine reiche Erbin aus Südtirol und daher keine Schweizerin, ihm nur verbunden bleibt, wenn er für Österreich einsteht.

    Im Laufe der Geschichte wird jedoch klar, dass Berta alles andere als für Österreich Partei ergreift: Sie befürchtet, dass sie unter den Österreichern ihren Besitz verlieren könnte und überredet Rudenz daher, sich zu seinem Volk zu stellen. Rudenz kämpft danach mit den Bauern der Kantone gegen die Vögte, schleift die Zwingburg und ergreift die Macht.

    Berta ist am Ende überwältigt vom Sieg und ihrer Rettung. Sie heiratet Rudenz, der alle seine Knechte aus der Leibeigenschaft entlässt und zu Bürgern macht, und wird selbst zur Bürgerin. Damit verzichtet sie auf Adel und Privilegien.

  • Untersuche die folgende Szene und charakterisiere Wilhelm Tell.

    Tipps

    Tell ist ein Mann der Tat, der sich wenig um Politik und große Worte schert. Er personifiziert die humanistischen Werte der Klassik.

    Lösung

    Wilhelm Tell ist der Held der Geschichte. Nur durch sein beherztes und altruistisches Handeln ist das Gelingen des Aufstandes möglich. Gleich die Szene seines Auftretens beschreibt den Mann der Tat in voller Ausführung. Er ist ein Jäger aus dem Kanton Uri und weithin bekannt für seine Treffsicherheit. Er hat eine Familie mit zwei Söhnen und seiner Frau Hedwig, die er alle gut behandelt.

    In der anfänglichen Szene sehen wir den von Männern des Vogtes verfolgten Baumgarten, der sich durch die Ermordung des Vogtes schuldig gemacht hatte. Da ein Sturm aufzieht, will ihn der Floßer Ruodi nicht über den See in Sicherheit bringen. Schließlich greift Tell selbst zu Ruder und Steuer und ermöglicht dem Verfolgten damit die Flucht.

    Hier zeigen sich etliche Charakterzüge:

    • Er ist ein Mann der Tat, wenig arrogant, gläubig, religiös und daher kein Atheist.
    • Er ist mutig und hilfsbereit, aber nicht bekannt für seine Intelligenz: Als Mann hoher Worte und politischer Ambitionen kennt man ihn nicht.
    • Er ist ein naturverbundener Jäger, der die Einsamkeit des Waldes der Gesellschaft vorzieht.
    Damit ist er eine Personifizierung der Werte und Ideale der Weimarer Klassiker und Humanisten.