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Gedichtinterpretation – Klangfarbe und bildhafter Ausdruck

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Tim Weichselfelder
Gedichtinterpretation – Klangfarbe und bildhafter Ausdruck
lernst du in der 7. Klasse - 8. Klasse

Grundlagen zum Thema Gedichtinterpretation – Klangfarbe und bildhafter Ausdruck

Klangfarbe und bildhafter Ausdruck bei der Gedichtinterpretation

Gedichte sind Texte, deren Wörter besonders sorgfältig ausgewählt werden, um einen Eindruck beim Lesenden zu hinterlassen. Der Ursprung des Gedichts liegt weit zurück. Zu Beginn wurde es als Gesang vorgetragen und musste daher wohlklingend formuliert sein. Der Begriff Lyrik stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Leier“ (altes griechisches Saiteninstrument).

Neben einem speziellen Klang und dem Rhythmus enthalten Gedichte oft auch aussagekräftige Bildbeschreibungen, die Gefühle und besondere Stimmungen übermitteln können.

Bei der Gedichtinterpretation gilt es, diese verschiedenen Bestandteile eines Gedichts herauszuarbeiten und sie miteinander in Beziehung zu setzen. Zum Aufbau der Gedichtinterpretation gehören die drei Bereiche Inhalt, formaler Aufbau (z. B. Klangfarbe, Rhythmus) und sprachliche Gestaltung (Stilmittel).

Interpretation der Klangfarbe

Die Klanggestalt eines Gedichts besteht u. a. aus der Klangfarbe, der Lautmalerei (z. B. wauwau), dem Reim (z. B. laufen – kaufen) und dem Metrum (z. B. Jambus). Alle diese Elemente vermitteln den Gesamteindruck von Klang und Tönen in einem Gedicht.

Die Klangfarbe führt zur sogenannten Tönung der Worte, die insbesondere Gefühlszustände, Stimmungen und Natureindrücke widerspiegeln können. Es gibt dunkle Vokale (a, o, u) oder helle Vokale (e, i) sowie weiche Konsonanten (b, g, w, n, m, l, h) und harte Konsonanten (p, k, f, x, t, s, r).

Im Gedicht „Herbsttag“ von 1902 verwendet Rilke dunkle Vokale und Konsonanten, um die Stimmung des drohenden Herbstes zu untermalen:

Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr gr.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren l die Winde los.
[...]

Die Laute a, o, u geben dem Gedicht eine melancholische Klangfarbe, die die Vergänglichkeit des Sommers und die Besinnlichkeit des Herbstes unterstreicht.

Auch die Betonung am Versende gehört zur Klangfarbe. Es wird zwischen einer weiblichen und einer männlichen Kadenz unterschieden. Bleibt die letzte Silbe unbetont, spricht man von weiblicher Kadenz:

Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,

Bei der männlichen Kadenz ist die letzte Silbe betont:

und auf den Fluren lass die Winde los.

Interpretation des bildhaften Ausdrucks

Die lyrische Sprache nutzt weniger Wörter als die Epik und will die Lesenden berühren. So muss die Autorin oder der Autor mithilfe einer eingeschränkten Anzahl von Wörtern Stimmungen, Gefühle etc. treffgenau übermitteln. Neben der Klangfarbe helfen hierbei bildhafte Ausdrücke. In den meisten Gedichten findest du deshalb mehrere bildliche Stilmittel.

[...] Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

In diesen Strophen aus dem Gedicht „Herbsttag“ von Rainer Maria Rilke sind einige bildhafte Ausdrücke versteckt, beispielsweise die Antithese (Schatten auf die Sonnenuhren), Anapher (Wer jetzt, Wer jetzt) und Metapher (letzten Früchten), die ebenfalls zur Stimmung des Gedichts beitragen. Die Anapher beispielsweise zeigt dabei deutlich die Wirkung des Herbstes auf den Menschen: Der Mensch vereinsamt, er wandert unruhig hin und her.

Klangfarbe und bildhafte Ausdrücke bei der Gedichtinterpretation – Zusammenfassung

Die Klangfarbe wirkt auf der Tonebene, die bildhaften Ausdrücke in Form von verschiedenen Stilmitteln auf der Bildebene. Beide sind Zeichen, die die Aussage bzw. den Inhalt untermalen. Sowohl mit der Klangfarbe als auch mit den Stilmitteln werden Gefühle und Stimmungen bei den Lesenden erzeugt. Sie haben großen Einfluss auf die Aussage des Gedichts und werden bei einer Gedichtinterpretation ausführlich untersucht.

Neben der Klangfarbe und den bildhaften Ausdrücken sind bei der Gedichtinterpretation viele weitere Elemente zu beachten, beispielsweise die Sprechersituation, das Reimschema, der Rhythmus und das Metrum.

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Transkript Gedichtinterpretation – Klangfarbe und bildhafter Ausdruck

Hey, ich bin’s, Tim. Ein Gedicht, das ist blumige Sprache, volltönend, bunt und tief. Es ist schöne Sprache, oder ästhetische Sprache. Gedichte klingen besonders, weil sie eine bestimmte Klangfarbe haben, wie die letzte Zeile in Georg Trakls Gedicht “Der Herbst des Einsamen” (1915): “Es rauscht das Rohr; anfällt ein knöchern Grauen,...

Gedichte erzeugen viele Bilder, denn sie benutzen viele bildhafte Ausdrücke, zum Beispiel im Vers: ...Wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden.”

Um das, was ein Gedicht vor allem schön macht, und was wir für eine Interpretation wissen müssen, geht es in diesem Video: um die Klangfarbe und den bildhaften Ausdruck. Los geht’s. Warum sind Klangfarbe und bildhafter Ausdruck so wichtig? Die Ursprünge von Gedichten liegen in der Musik. Das Wort “Lyrik”, also Gedichtkunst, kommt aus dem Griechischen und heißt “Leier”. Gedichte waren immer gesungen. Sie mussten daher gut klingen. Da sie außerdem viele Bedeutungs- und Gefühlsebenen unterbringen müssen, sind sie auf Sprache angewiesen, die aussagekräftige Bilder entwirft.

Sehen wir uns zuerst die Klangfarbe an. Sie ist neben Lautmalerei, das ist die Onomatopoesie, und Reim Teil der Klanggestalt, d.h. wie das Gedicht insgesamt akustisch aufgebaut ist.

Die Klangfarbe baut dabei vor allem auf dunkle Vokale wie a, o und u oder helle Vokale wie e und i; außerdem verändert sich die Klangfarbe je nachdem, ob wir weiche Konsonanten wie b, g und w oder harte wie p, k oder f verwenden. Dadurch entsteht eine bestimmte Tönung der Worte, die verschiedene Natureindrücke oder Gefühlszustände widerspiegeln. So z.B. in den folgenden Versen - aus welchem Gedicht? “Die rollenden Donner der Felsen verrennen uns den Pfad, stoßen uns dumpf in den Rücken, verbrechen uns den Grat.” Die Häufung von dunklen Vokalen und harten Konsonanten zeichnen ein gewaltsames und gefährliches Naturbild.

Vor allem an Versanfang und Versende hebt sich der Ton hervor. Deswegen hat man eigene Begriffe dafür eingeführt. Ist ein Versanfang unbetont, liegt ein Auftakt vor, wie in der Musik: “Die rollenden Donner der Felsen verrennen uns den Pfad.” Für die letzte Silbe des Verses verwenden wir den Begriff “Kadenz”. Ist die Silbe unbetont, ist es eine weibliche Kadenz: “stoßen uns dumpf in den Rücken,” ist die letzte Silbe betont, ist es eine männliche Kadenz: “verbrechen uns den Grat.” Gehen wir vom Ton zum Bild über. Bildhafter Ausdruck ist sehr wichtig für ein Gedicht, denn dadurch wird es anschaulich, gefühlsintensiv, aber auch mehrdeutig. Meist besteht ein Gedicht aus einer Vielzahl von Bildern, es ergibt dadurch einen Bildkomplex oder Bildfelder. Die zweite Strophe des vorigen Gedichts lautet: “Das eiskalte Rumpeln im Regen zersplittert jeden Bach, zerfließt in tausend Wegen, verbirgt uns brüchigen Krach.” Die Bilder stammen alle aus den Bereichen der Berge und der Naturgewalten. Vor allem zur Darstellung von Liebe, Freude, Angst oder Einsamkeit werden häufig Bilder aus der Natur verwendet.

Die wichtigsten bildlichen Stilmittel sind der Vergleich, die Metapher und die Personifikation - rhetorische Stilmittel, die du vielleicht schon kennst. Hier eine kleine Wiederholung bzw. eine kurze Definition für alle, die diese drei wichtigsten Stilmitel noch nicht kennen.

Der Vergleich setzt zwei Bereiche in Beziehung, die ein gemeinsames Merkmal teilen. Er wird meist durch das Signalwort “wie” oder “als ob” angezeigt: Hier ein Beispiel aus Hermann Hesses Gedicht “Wie eine Welle” “Wie eine Wolke, die im leisen Wind Hinsegelnd aller Pilger Sehnsucht weckt Und blaß und silbern in den Tag verrinnt - (...) So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit, (...).” Ohne die Metapher kommt fast kein Gedicht aus. Es ist eine bildhafte Übertragung, ein Wort, das anders gemeint ist, als das, was es eigentlich bedeutet. So wird z.B. aus Bein und Stuhl ein Stuhlbein, denn der Stuhl steht darauf wie der Mensch auf seinem Bein. Häufig ist die Metapher ein Vergleich, bei dem das Vergleichspartikel “wie” fehlt: “Achilles ist ein Löwe”. Was beide Wörter hier teilen, sind die Stärke und Wildheit.

Das dritte bildhafte Stilmittel ist die Personifikation. Hier werden Gegenstände, also Objekte, als handelnde Personen dargestellt. So in unserer Zeile vom Anfang: “Die rollenden Donner der Felsen verrennen uns den Pfad”. Denn eigentlich rennen nur Menschen oder Tiere. Spezifisch menschliche Eigenschaften werden also auf Nicht-Menschen übertragen.

Die Bildebene und die Tonebene des Gedichts wirken auf das gesamte Gedicht. Sie sind subtile Zeichen, die die Aussage oder den Inhalt in seiner Bedeutung unterstützen.

Es gibt aber auch noch andere wichtige Faktoren zur Gedichtanalyse. Neben Ton- und Bild-Gestaltung müssen wir uns immer die Sprechersituation ansehen, also wer zu wem spricht. Auch der formale Aufbau ist wichtig, so z.B. Reimschema, Rhythmus und Metrum, die Länge und Anzahl von Versen und Strophen und schließlich die rhetorischen Figuren, die ein Schnittpunkt zwischen Form und Inhalt sind. Wichtig ist es, die formale Analyse immer mit der inhaltlichen Ebene zu verbinden.

Das Wichtigste zusammengefasst: Klangfarbe und bildhafter Ausdruck sind wichtige Elemente eines Gedichts.

Bei der Klangfarbe achten wir vor allem auf die hellen und dunklen Vokale und die harten und weichen Konsonanten der Wörter. Bei der Klanggestalt sind auch Lautmalerei und Reim wichtig. Außerdem schauen wir uns Anfang und Ende der Verse an, also ob es Auftakte und männliche oder weibliche Kadenzen hat.

Durch die Bildhaftigkeit wird ein Gedicht anschaulich, gefühlsintensiv und mehrdeutig. Die wichtigsten bildhaften Ausdrücke sind Vergleich, Metapher und Personifikation. Neben Ton- und Bildebene müssen wir bei der Analyse noch auf Sprechersitutation, Reimschema, Rhythmus, Metrum, Verse und Strophen und die rhetorischen Figuren achten. Bereit zum Interpretieren? Bis dann!

7 Kommentare
7 Kommentare
  1. Dieses Video wurde gut erklärt.

    Von Alicia Mensen, vor etwa 4 Jahren
  2. Hallo Swetlana,
    danke für deine Hilfe! Ich habe die Aufgabe jetzt angepasst, sodass sowohl 'die Metapher' oder 'eine Metapher' als auch nur 'Metapher' als richtig angezeigt werden.
    Liebe Grüße aus der Redaktion

    Von Carolin Kasper, vor etwa 4 Jahren
  3. Man muss die Wörter mit Artikel eingeben, also z.B. DIE Metapher statt nur "Metapher". Dann klappt es. Hatte auch erst das gleiche Problem.

    Von Swetlana C., vor mehr als 4 Jahren
  4. Hallo Medine B.,
    ich kann dir leider nicht genau sagen, woran es bei dir lag, weil ich ja nicht weiß, was du eingegeben hast. Aber ich habe jetzt noch einmal mehr Möglichkeiten geschaffen, was man eingeben kann. Hoffentlich klappt es bei dir jetzt.
    Viele Grüße aus der Redaktion

    Von Alicia v., vor mehr als 4 Jahren
  5. Bei mir geht das mit der ersten Übung nicht ... Denn obwohl es richtig ist sagt es das es falsch ist 🙁🙁🙁

    Von Medine B., vor mehr als 4 Jahren
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Gedichtinterpretation – Klangfarbe und bildhafter Ausdruck Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Gedichtinterpretation – Klangfarbe und bildhafter Ausdruck kannst du es wiederholen und üben.
  • Entscheide, um welches bildliche Stilmittel es sich jeweils handelt.

    Tipps

    Vergleich und Metapher sind zwei sehr ähnliche bildliche Stilmittel. Sie unterscheiden sich nur durch ein bestimmtes Merkmal. Erinnerst du dich an den Unterschied?

    Lösung

    Ein Vergleich ist ein bildliches Stilmittel, bei dem zwei Bereiche/Wörter durch die Vergleichspartikel wie oder als ob in Beziehung gesetzt werden. Die beiden Bereiche besitzen dabei ein gemeinsames Merkmal, z. B.:

    • Wie eine Wolke, [...] So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit. Die Entwicklung des eigenen Lebens wird durch das Signalwort wie mit dem Vorbeiziehen einer Wolke verglichen.
    Eine Metapher funktioniert ganz ähnlich. Auch sie setzt zwei Bereiche/Wörter in Beziehung, zwischen denen eine bildhafte Übertragung stattfindet. Allerdings wird hier auf das Vergleichswort wie verzichtet. Die Metapher wird uneigentlich verstanden, das heißt sie meint etwas anderes, als das, was sie eigentlich wortwörtlich ausdrückt.
    • Achilles ist ein Löwe. Bei diesem Beispiel werden Eigenschaften des Löwen bildhaft auf Achilles übertragen. Achilles ist natürlich nicht wirklich ein Löwe, sondern er teilt lediglich (stereotype) Eigenschaften eines Löwen wie Stärke oder Mut.
    Bei einer Personifikation werden menschliche/tierische Eigenschaften auf unbelebte Objekte oder Gegenstände übertragen, z. B.:
    • Die rollenden Donner der Felsen verrennen uns den Pfad. Rennen können eigentlich nur Menschen oder Tiere. Hier wird das Objekt Donner personifiziert, das heißt ihm werden lebendige Eigenschaften verliehen.

  • Beschreibe, wie sich der akustische Aufbau des Gedichts zusammensetzt.

    Tipps

    Lies ein Gedicht laut vor und achte darauf, wodurch der Ton und Klang des Gedichts bestimmt wird.

    Der besondere Klang von Gedichten ergibt sich oftmals dadurch, dass bestimmte Laute wiederholt verwendet werden, anders als in der Alltagssprache.

    Lösung

    Die Klanggestalt eines Gedichts bzw. dessen akustischer Aufbau, wird durch drei Elemente bestimmt:

    1. die Klangfarbe, also eine bestimmte Tönung der Wörter, die durch eine stärkere Verwendung von bestimmten Lauten zustande kommt, z.B.: krächzend kracht der starke Kran (besonders viele k und r verwendet)
    2. den Reim, also den Gleichlaut verschiedener Wörter, z.B.: Raum und Baum
    3. die Lautmalerei, also die Wiedergabe natürlicher Geräusche durch klanglich ähnliche sprachliche Laute, z.B.: rulla rulla, rollt die Bahn davon.
    Durch eine bestimmte Klanggestalt des Gedichts sollen oft Gefühle, Emotionen oder Natureindrücke dargestellt werden.

    Dabei können dunkle Vokale wie a, o, u zum Einsatz kommen, um zum Beispiel negative Emotionen auszudrücken, oder auch helle Vokale wie e und i für positive. Auch weiche Konsonanten wie b, g, w, n, m, l, h oder harte Konsonanten wie p, k, f, x, t, s, r beeinflussen die Klangfarbe des Gedichts.

  • Bestimme die bildhaften Ausdrücke in dem Gedicht Aus alten Märchen winkt es von Heinrich Heine.

    Tipps

    Überlege noch einmal, was die Signalwörter für Vergleiche sind.

    Das Wort Personifikation verrät schon etwas über ihre Funktion. Welche könnte das sein?

    Lösung

    Strophe 1:

    • Der Vers Aus alten Märchen winkt es ist eine Personifikation, da Märchen abstrakt und nicht lebendig sind, somit also auch nicht winken können. Ihnen wird hier eine menschliche Eigenschaft zugeschrieben.
    • Der Vers Wo große Blumen schmachten ist eine weitere Personifikation. Blumen können keine Gefühle ausdrücken, werden aber in diesem Beispiel als schmachtend (begehrend, verlangend) beschrieben. Genauso verhält es sich mit dem Vers Und zärtlich sich betrachten, welcher sich ebenfalls auf die Blumen bezieht.
    • Das goldne Abendlicht ist uns zwar sehr vertraut, weil man es in der Alltagssprache oft verwendet, es handelt sich aber dennoch um eine Metapher, weil Abendlicht nicht golden ist, sondern ähnlich wie Gold aussieht.
    • Auch der Vers Mit bräutlichem Gesicht enthält eine Metapher. Sie bezieht sich auf die Art und Weise, wie sich die Blumen betrachten, und kann je nach Interpretation zum Beispiel bedeuten: fröhlich, erwartungsvoll, schmachtend.
    Strophe 2:
    • Bei dem Vers Wo alle Bäume sprechen handelt es sich um eine Personifikation. Bäume können nicht sprechen. Ihnen werden hier menschliche Eigenschaften zugeschrieben.
    • Bei der Wortgruppe wie ein Chor handelt es sich um einen Vergleich, der an dem Wort wie zu erkennen ist. Das Gleiche ist bei dem Vers Wie Tanzmusik hervor der Fall.
    Strophe 3:
    • In Wie du sie nie gehört ist ein Vergleich, der am Signalwort wie erkennbar ist.
    • In den letzten beiden Versen Bis wundersüßes Sehnen / Dich wundersüß betört tritt wieder eine Personifikation auf, weil das Sehnen (eine Tätigkeit) jemanden betört (verzaubert, fasziniert), was eigentlich nur lebendige, aktive Wesen können.
    Strophe 4:
    • Das Land der Wonne ist eine weitere Metapher, die für einen Ort ohne jegliche Sorgen stehen kann.
    • Bei Doch kommt die Morgensonne handelt es sich um eine schwache Personifikation, weil das Verb kommen eine Aktivität und eine Ursache suggeriert, die nur bei lebendigen Wesen angenommen werden kann.
    • Zuletzt gibt es einen weiteren Vergleich mit wie eitel Schaum.
    Quelle: http://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/BdL/Lyr-43.html [Zugriff am: 24.03.2015].

  • Analysiere die erste Strophe des Gedichts Der Herbst des Einsamen von Georg Trakl.

    Tipps

    Überlege nochmal, welche dunklen und hellen Vokale es gab?

    Wenn Objekte und Dinge mit menschlichen oder tierischen Eigenschaften versehen werden, handelt es sich um eine Personifikation.

    Lösung

    Einige Dinge fallen bei dem Betrachten der ersten Strophe auf:

    • Im ersten Vers werden vor allem dunkle Vokale benutzt wie o, u, ü, die eine ebenso dunkle, herbstliche Stimmung zeichnen.
    • Der vierte Vers benutzt eine ganz ähnliche dunkle Tönung (u, ö, a) und bezieht sich damit auf den ersten Vers.
    • Im fünften Vers werden vor allem helle Vokale verwendet (e und i), der dadurch im Verhältnis zu den vorangehenden Versen eine positive Stimmung erzeugt.
    • Die Formulierung dunkler Fragen wendet die Stimmung wieder zum Tristen und Bedrückten.
    • Der erste Vers weist eine Personifikation auf: Der dunkle Herbst kehrt ein lässt den Herbst menschlich erscheinen und gestaltet den Vers lebendig.
    • Im vierten Vers wird eine Metapher verwendet. Die Stimmung des lyrischen Ichs beim Hören von alten Sagen (Tönen von Sagen) wird auf die Stimmung beim Betrachten der Vögel bezogen.
    • Zusammengefasst schaffen Klangfarbe und sprachliche Bilder in der ersten Strophe eine überwiegend melancholische Stimmung.

  • Beschreibe die Funktion von Klangfarbe und bildhaftem Ausdruck in Gedichten.

    Tipps

    Lyrik bedeutet auch Leier.

    Lösung
    • Lyrik besitzt eine bestimmte Klangfarbe. Diese wird von der stärkeren Verwendung unterschiedlicher dunkler oder heller Vokale, sowie harter oder weicher Konsonanten beeinflusst.
    • Durch die Verwendung zahlreicher bildhafter Ausdrücke in Gedichten werden bei den Lesern anschauliche Vorstellungen geschaffen. Zu den bildhaften Ausdrücken gehören zum Beispiel Metaphern, Vergleiche oder Personifikationen.
    • Aussagekräftige Bilder sind wichtig, um ganz verschiedene Bedeutungsfelder auf der Bildebene zusammenzubringen.
    • Gedichte wurden früher gesungen und besitzen daher oftmals einen bestimmten Rhythmus, ein Metrum und eine bestimmte Klanggestalt. Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts werden eher streng komponierte, traditionelle Gedichtformen aber durch modernere, offene Formen ergänzt, bei denen Rhythmus oder Metrum zum Teil in den Hintergrund treten oder aufgebrochen werden.
  • Arbeite die Betonungen in dem Gedicht Weltende von Jakob van Hoddis heraus.

    Tipps

    Ist ein Versanfang unbetont, liegt ein Auftakt vor.

    Wird der Vers mit einer betonten Silbe abgeschlossen, handelt es sich um männliche Kadenz.

    Wird der Vers mit einer unbetonten Silbe abgeschlossen, handelt es sich um weibliche Kadenz.

    Lösung

    Durch unterschiedliche Betonungen beim Versschluss (Kadenzen) und am Versanfang (Auftakt) lassen sich Akzente im Gedicht setzen und das Metrum der Verse verändern.

    Fast alle Verse in dem Beispielgedicht besitzen einen Auftakt, das heißt einen unbetonten Versanfang (x´x oder xx´x). Nur beim dritten Vers der ersten Strophe verhält es sich anders:

    • Bei dem Vers Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei. ist das Wort Dachdecker auf der ersten Silbe betont (´xxx)
    Kadenzen beziehen sich auf die Betonung des Versendes. Bei der ersten Strophe gibt es nur betonte Versenden, das heißt in jedem Vers tritt eine männliche Kadenz auf, z.B.:
    • Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei. Bei entzwei ist die zweite Silbe und damit die letzte Silbe im Vers betont (x´x)
    In der zweiten Strophe hast du es mit dem entgegengesetzten Fall zu tun. Hier liegen nur weibliche Kadenzen vor, die Versenden sind also immer unbetont, z.B.:
    • Die meisten Menschen haben einen Schnupfen. Bei Schnupfen ist die zweite Silbe und damit die letzte Silbe im Vers unbetont (´xx).
    Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/buch/jakob-van-hoddis-gedichte-6881/5 [Zugriff am 23.03.2015]