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Erzähltexte interpretieren – Überblick

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Luise B
Erzähltexte interpretieren – Überblick
lernst du in der 7. Klasse - 8. Klasse

Grundlagen zum Thema Erzähltexte interpretieren – Überblick

Erzähltexte interpretieren

Literarische Texte lassen sich in drei Gattungen einteilen: Epik, Dramatik und Lyrik. Texte aller drei Gattungen eignen sich zur Analyse und Interpretation, deshalb ist es wichtig, die Unterschiede bei der Interpretation zu kennen.
Epische, also erzählende, Texte können in verschiedene Textformen unterteilt werden. Für die Interpretation eignen sich beispielsweise Anekdoten, Auszüge eines Romans oder Kurzgeschichten zum Analysieren. Merkmale epischer Texte sind ihr Aufbau, die verwendete Erzählperspektive, die Figuren und ihre Konstellationen, Ort und Zeit der Erzählung sowie die Sprache der Erzählung allgemein. Diese Merkmale werden im Hauptteil einer Interpretation analysiert und interpretiert.

Vorgehen bei der Interpretation von Erzähltexten – formaler Aufbau der Interpretation

Die Interpretation von Erzähltexten gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss.

  • Mithilfe der Einleitung wird ein Überblick über den Erzähltext gegeben und die Textform zugeordnet.
  • Im Hauptteil werden die Merkmale der Erzählung analysiert und anschließend Zusammenhänge abgeleitet sowie die Intention der Verfasserin oder des Verfassers wird interpretiert.
  • Der Schluss beinhaltet eine Zusammenfassung der Erkenntnisse sowie in der Regel eine persönliche Stellungnahme.

Vorgehen bei der Interpretation von Erzähltexten – Umsetzung der Interpretation

Bevor du die endgültige Interpretation mit Einleitung, Hauptteil und Schluss verfasst, bereitest du dich schrittweise auf das Schreiben vor.

Schreibvorbereitung für die Interpretation

Jede Textinterpretation beinhaltet eine Aufgabenstellung. Diese sollte zu Beginn genau gelesen werden, um zu wissen, was untersucht werden muss.
Neben der Aufgabenstellung sollte ebenfalls das Zeitmanagement beim Schreiben beachtet werden.

Als Faustregel für die zeitliche Einteilung gilt:

  • Die erste Hälfte der Zeit wird für das Lesen und Vorbereiten der Textinterpretation genutzt.
  • Die zweite Hälfte der Zeit wird für das Verfassen des Textes und das Überprüfen auf Inhalt, Ausdruck und Rechtschreibung am Ende des Schreibprozesses aufgewendet.

Ist die Aufgabenstellung klar und die Zeitstruktur festgelegt, liest du den Text einmal sorgfältig durch.

  • Markiere dabei zum Beispiel schwierige Wörter mit einer Farbe und Auffälliges mit einer anderen Farbe.
  • Nach dem Lesen kannst du deinen ersten Eindruck zum Text festhalten.

Jetzt werden die drei Gliederungsabschnitte, nämlich Einleitung, Hauptteil und Schluss, konzipiert.

  • Grundsätzlich notierst du dazu Stichwörter, die du beim Verfassen des endgültigen Textes ausformulierst.
  • Achte dabei auf das Zeitmanagement: Nach der Hälfte der vorgegebenen Zeit solltest du mit der Ausformulierung beginnen.

Einleitung der Interpretation

Die Einleitung gibt einen Überblick über den Text. Sie sollte auch Lesende, die den Text nicht kennen, ausreichend informieren. Die sogenannte TATTZ-Formel umfasst die Elemente der Einleitung. Die Reihenfolge, in der sie genannt werden, kann dabei selbst gewählt werden:

Element Erklärung
Titel Der Titel des zu interpretierenden Textes wird genannt. Entstammt der Textausschnitt aus einem längeren Werk, sollte eine Einordnung vorgenommen werden.
Autorin oder Autor Der Name der Autorin oder des Autors ist normalerweise ausreichend. Ist für die Interpretation des Textes ein Merkmal der oder des Schreibenden wichtig, z. B. die Herkunft, kann dies ebenfalls kurz aufgenommen werden.
Textsorte Hier wird die Textsorte dargestellt, z. B. Kurzgeschichte, Anekdote, Textstelle aus einem Roman oder einer Novelle.
Thema In der Einleitung wird der Inhalt möglichst in einem Satz dargestellt. Um was geht es in dem Erzähltext?
Zeit der Entstehung Diese Angabe steht nicht immer zur Verfügung. Ist sie bekannt, dann wird das Erscheinungsjahr in die Einleitung aufgenommen.

Im Anschluss an die TATTZ-Formel sollte der Inhalt des Textes möglichst knapp in ein bis zwei Sätzen wiedergegeben werden.

Hauptteil der Interpretation

Für die Struktur des Hauptteils eignet sich die Analyse der Merkmale eines erzählenden Textes. Vor dieser Analyse wird jedoch ein Überblick über den Aufbau des Textes gegeben.

Aufbau des Textes
Bei der Darstellung des Textaufbaus wird

  • ein grober Überblick über den Handlungsverlauf gegeben,
  • werden entscheidende Handlungsschritte und -ereignisse aufgezeigt und
  • formale Besonderheiten dargestellt.

Dabei findet keinesfalls eine reine Wiedergabe des Textes statt. Wichtige Textstellen werden bestimmt und miteinander in Beziehung gesetzt. Dabei sollten zentrale Ergebnisse mit Zitaten belegt werden. Denke daran, dass du die Interpretation im Präsens verfasst!

Erzählperspektive
Die Erzählperspektive, auch Erzählsituation genannt, zeigt auf, aus welchem Blickwinkel die Geschichte berichtet wird, und kann für die Interpretation wichtig sein. Folgende Erzählperspektiven sind möglich: Ich-Erzählperspektive, personale Erzählsituation, auktoriale Erzählsituation oder neutrale Erzählsituation.

Figuren und ihre Konstellationen
Alle am Geschehen des Textes beteiligten Figuren können theoretisch untersucht werden. Meist wird jedoch der Fokus auf die Hauptfiguren des Textes gelegt: Was sagen, denken und fühlen die Figuren, wie handeln sie? Welche Eigenschaften und welches Verhalten sind für den Text wichtig? Welche Konstellationen gibt es zwischen den Figuren und welche Auswirkungen haben diese auf den Handlungsverlauf?

Es werden Zusammenhänge herausgearbeitet und die entscheidenden Textstellen zitiert.

Ort und Zeit
Auch die Analyse der Schauplätze und der Zeitstruktur kann wichtige Erkenntnisse über den Text liefern. Gibt es viele Handlungsorte oder spielt die Handlung nur an wenigen Plätzen? Wie ist die Verbindung zwischen den verschiedenen Orten und den Figuren – gibt es hierzu Auffälliges? Die Schauplätze geben auch Auskunft über die Stimmung der Handlung. Welches Milieu wird skizziert? Welche Atmosphäre herrscht?

Der Zeitpunkt bzw. der Zeitraum des Textes kann Einfluss auf den Text haben und wird bei einer Interpretation untersucht. Wann spielt der Text und über welchen Zeitraum wird berichtet? Gibt es Rückblenden oder auch eine Vorschau in die Zukunft der Figuren?

Bei diesem Schritt der Analyse werden ebenfalls Zusammenhänge herausgearbeitet. Gibt es besondere Verbindungen zwischen Figuren, Schauplätzen und der Zeit der Erzählung?

An dieser Stelle kann der Blick auf die Handlungsstränge gezogen werden. Gibt es in der Erzählung nur eine Handlung oder existieren mehrere Handlungsstränge nebeneinander?

Besonderheiten der Sprache
Jedes literarische Werk besteht aus einer bewusst gestalteten Sprache. Bei vielen zu interpretierenden Texten können Besonderheiten in der Sprachgestaltung herausgearbeitet werden.

Welche sprachlichen Gestaltungsmittel setzt die Autorin oder der Autor ein? Die Tabelle zeigt eine Auswahl zentraler sprachlicher Elemente.

Gestaltungsmittel Erklärung
Redegestaltung allgemein Schreibende nutzen unterschiedliche Sprachgestaltungsmittel, um verschiedene Wirkungen zu erzeugen. In manchen Werken dominiert die wörtliche Rede, in anderen wird eher die indirekte Rede eingesetzt.
Besonderheiten im Satzbau Manche Werke bestehen aus kurzen und prägnanten Sätzen; in anderen Erzähltexten werden sehr komplexe Sätze formuliert. All dies kann Einfluss auf den Ausdruck des Textes haben.
Sprachstil Die Verwendung eines besonderen Sprachstils, z. B. Umgangssprache, kann besondere Effekte auf das Werk haben.
Signalwörter und Wortwiederholungen Wie bei lyrischen Texten können auch in epischen Texten Wörter gezielt eingesetzt werden, um Stimmungen zu erzeugen oder besondere Momente anzuzeigen.
Sprachliche Stilmittel Personifikationen, Metaphern, Vergleiche und weitere sprachliche Stilmittel werden bei der Interpretation ausgewertet.

Interpretation
Sind alle Punkte der vorangegangenen Analyse notiert, werden die Analyseergebnisse zusammengefasst und daraus Rückschlüsse für die Interpretation abgeleitet. Verschiedene Fragen gilt es hierbei zu beantworten:

  • Was will die Autorin oder der Autor mit dem Text aussagen?
  • Welche Intention steckt hinter dem Text?
  • Ist das Thema aktuell?
  • Welcher Bezug kann zum Titel hergestellt werden?

Schlussteil der Interpretation

Am Ende werden die zentralen Analyse- und Interpretationsaussagen zusammengefasst dargestellt. Gegebenenfalls wird die persönliche Meinung der Verfasserin bzw. des Verfassers der Interpretation eingebunden. Mit einem möglichst abrundenden Satz wird die Interpretation abgeschlossen.

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Transkript Erzähltexte interpretieren – Überblick

Hallo, ich bin Luise und ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Video. In diesem Video geht es um die Interpretation und Analyse von Erzähltexten. Ich werde euch erklären, wie man eine Interpretation aufbaut und gliedert und was in die Einleitungen, in den Hauptteile und in den Schluss gehört. In diesem Video handelt es sich um einen Überblick. Damit ihr euch das vorstellen könnt, habe ich einen Text herausgesucht, den ihr vielleicht schon kennt. Der Erzähltext heißt “Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral” und ist von Heinrich Böll. Ihr solltet schon wissen, welche literarischen Gattungen es gibt. Und ganz speziell solltet ihr die verschiedenen Formen der Epik kennen. Außerdem kennt ihr die Merkmale der Kurzgeschichte und habt euch damit auseinandergesetzt, welche Erzählformen und -weisen möglich sind. Und Du weißt, wie man richtig Textstellen zitiert. Nach dem Video könnt ihr eigenständig Interpretationen anfertigen und habt hoffentlich viel Spaß dabei. Du hast also diese Kurzgeschichte von deinem Lehrer oder deiner Lehrerin bekommen. Was machst Du als erstes? Ganz klar. Du liest dir den Text gründlich durch und markierst schwierige Wörter. Wörter, die dir auffallen und alles was dir sonst im Text auffällt. Welche Gedanken kommen dir beim ersten Lesen? Notiere dir diese und deine ersten Vermutungen über die Absichten des Autors auf einem Papier für Notizen. Damit du später noch weißt, was dein erster Eindruck vom Text war. Die 3-2-1 Zeitformel kann dir beim bearbeiten des Textes helfen. Wenn Du zum Beispiel eine Stunde Zeit hast, eine Interpretation zu verfassen, dann nimm dir 30 Minuten für das Lesen und vorbereiten. 20 Minuten um deinen Text zu verfassen und zehn Minuten um den Text noch einmal zu überprüfen. Eine Interpretation ist immer in drei Teile gegliedert: Der Einleitung, dem Hauptteil und dem Schluss. Dabei nimmt der Hauptteil den größten Teil des Textes ein. Deswegen heißt es ja auch Hauptteil. Was genau in jedes der Teile gehört, erkläre ich euch gleich ausführlich und nenne euch Beispiele aus dem Text. Ich beginne mit der Einleitung. Was also gehört alles in die Einleitung? Eine Interpretation sollte auch für Leser sein, die den Text nicht unbedingt kennen. Deswegen schaffst Du mit der Einleitung eine gemeinsame Basis zwischen dir und deinem Leser. Wenn Du also im Kopf hast, dass dein Leser den Text nicht kennt, dann kann es gar nicht passieren, dass Du etwas Wichtiges im Text vergisst. Ich nenne euch kurz die einzelnen wichtigen Bestandteile der Einleitung und erkläre euch diese noch einmal etwas ausführlicher am Text. Bestandteile sind: Der Titel, der Autor oder die Autorin, die Textsorte oder die Textart und der Inhalt in einem Satz. In die Einleitung gehört als erstes der Titel. In unserem Beispiel ist das “Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral”. Des Weiteren ist es wichtig in der Einleitung zu schreiben, von wem der Text ist. Wenn dir also der Autor oder die Autorin bekannt ist, nenne ihn oder sie in deiner Einleitung. In unserem Beispiel ist das Heinrich Böll. Und dann solltest du den Text einordnen. Die literarische Gattung ist die Epik und die Textform ist in unserem Fall eine Kurzgeschichte. Ganz wichtig in der Einleitung ist, dass Du eine kurze Inhaltswiedergabe in einem Satz formulierst oder das Thema des Textes. In unserem Beispiel könnte das folgendermaßen klingen: Die Kurzgeschichte handelt von einem Touristen, der in seinem Urlaub einen Fischer trifft und mit diesem in ein Gespräch über seine Arbeitseinstellung verwickelt wird und darauf seine eigene Arbeitsmoral überdenkt. Wenn das Erscheinungsdatum bekannt ist, solltest Du ihn auch in der Einleitung nennen. Unser Beispieltext wurde am 01. Mai 1963 herausgegeben. Die Besonderheit ist, dass der Text genau am Tag der Arbeit erschienen ist. Falls du mal einen Text aus einem Roman vorliegen hast und diesen interpretieren sollst, dann ist es wichtig, dass Du in der Einleitung darauf eingehst, wie der Text einzuordnen ist. Ob der Text beispielsweise am Anfang, am Ende oder in der Mitte einzuordnen ist. Jetzt werde ich euch einen Überblick über den Hauptteil geben. Die wichtigsten Bestandteile des Hauptteils sind: Der Aufbau der Erzählung, die Erzählperspektive oder das Erzählverhalten, die Figuren und ihre Konstellationen, Ort, Zeit, Milieu und Atmosphäre, Besonderheiten der Sprache, das Thema, die Intention und der Bezug zum Titel. Das klingt kompliziert und viel, aber ich erkläre dir jeden einzelnen Punkt. Wichtiger Teil im Hauptteil ist der Aufbau der Erzählung. Das heißt konkret: Wie verläuft die Handlung und welche entscheidenden Ereignisse oder Handlungsschritte gibt es? Oder gibt es formale Besonderheiten.In unserem Text gibt es eine Dreiteilung. Der Autor beginnt mit der Beschreibung der Situation. Wir erfahren etwas über die Hauptpersonen und die Situation, in der sie sich befinden. Danach folgt eine lange Dialogpassage. Das Ende des Textes ist der Weggang des Touristen, der sich im Laufe des Dialogs verändert hat. Beschreibe in diesem Teil der Interpretation die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen. Achte dabei darauf Textstellen zu zitieren. Es geht auch nicht darum einfach den Inhalt wiederzugeben, sondern Ziel ist es, dass Du die Sachverhalte, die besonders wichtig für den Erzähltext sind darstellst, begrifflich bestimmst und verknüpfst. Der nächste wichtige Teil des Hauptteils ist das Erzählverhalten und die Erzählperspektive.Gibt es einen Er/Sie-Erzähler oder einen Ich-Erzähler? Und wenn Du diesen Erzähler bestimmt hast, dann suche heraus, wie der Erzähler sich verhält. Kommentiert er die Handlung? Oder ist er an eine Person gebunden? Oder verhält er sich neutral? In unserem Beispiel ist der Erzähler ein auktorialer Er-Erzähler. Ein Beobachter der Situation, der auch seine Empfindungen mit in die Kurzgeschichte einfließen lässt. Dann solltest Du auf die Personen im Text eingehen. Wie ist die Personenkonstellation. Das heißt, wie stehen die Personen zueinander? Was erfährst Du im Text über die einzelnen Figuren? Nenne alle Aspekte, die Du im Text finden kannst und belege diese mit Textstellen. Welche Eigenschaften haben die Personen? Erfahren wir etwas über die Herkunft oder Meinung der Person? Im Beispieltext, Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral, erfahren wir gleich zu Beginn des Textes, dass der Fischer ärmlich gekleidet ist und der Tourist schicke Kleidung trägt. Wir erfahren also schon zu Beginn des Textes, dass die Hauptfiguren eine unterschiedliche Herkunft haben und können daraus schlussfolgern, was das für eine Bedeutung in der Kurzgeschichte hat. Das war nur ein Beispiel. In dem Text erfahren wir noch mehr über die verschiedenen Personen. Welche Aspekte sind noch wichtig für den Erzähltext? Du solltest danach fragen, an welchem Ort die Handlung spielt und was Du über diesen Ort erfährst. In den ersten Zeilen, Zeilen eins bis vier unseres Textes, erfahren wir, an welchem Ort unsere Handlung stattfindet. In Europa. An einem Hafen. Der Fischer liegt in einem Fischerboot, der Himmel ist blau und die See grün mit leichten Wellen. Gibt es in der Geschichte Besonderheiten in der Zeitstruktur? Gibt es zum Beispiel Rückblenden oder Vorausdeutungen? Gab es Besonderheiten in der Zeit, in der der Text erschienen ist? Kann man erkennen aus welcher Zeit der Text stammt und was kann man noch über die Zeit erfahren? Welche Informationen bekommst du über das Milieu? Unter welchen sozialen Bedingungen leben die Personen? Welche Atmosphäre wird in der Kurzgeschichte erzeugt? Gibt es darauf Hinweise und welche Hinweise kannst Du finden? Ein weiterer wichtiger Inhalt des Hauptteils sollten die Besonderheiten in der Sprache sein. Welche Besonderheiten weist der Text auf? Sind es vielleicht verwendete Wörter, die dir besonders auffallen, weil sie besonders oft genannt werden? Oder Begriffe, die zentral stehen oder etwas signalisieren? Um die idyllische Atmosphäre am Hafen zu beschreiben, beginnt der Autor den Text, Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral, mit der Beschreibung des Ortes. Dabei verwendet er viele Adjektive. Zum Beispiel: „blauer“ Himmel, „grüne“ See mit „friedlichen“ „schneeweißen“ Wellenkämmen. Gibt es außerdem sprachliche Bilder oder Stilfiguren? Das können zum Beispiel Personifikationen, Metaphern, Vergleiche oder Wiederholungen sein. Und die letzte Frage zu den Besonderheiten der Sprache ist, ob der Text in einem bestimmten Sprachstil geschrieben worden ist. Ist der Text beispielsweise in Umgangssprache geschrieben. Wenn ihr beim ersten Lesen im Text wichtige Wörter und Auffälligkeiten markiert habt, wird es euch nicht schwer fallen in diesem Schritt die Wörter herauszusuchen und die Bedeutung zu erkennen.Im Hauptteil ist es gut, wenn du Bezug zum Titel herstellst. Welchen Bezug haben der Text und der Titel. In diesem Teil kannst du die zentralen Motive des Textes untersuchen. Was lässt der Titel über die Motive vermuten. Klingt der Titel geheimnisvoll oder spannend? In diesem Teil beginnt die Interpretation des Textes. Hier verwendet ihr alle Erkenntnisse, die ihr aus dem Textes gezogen habt. Zum Beispiel die Atmosphäre, die Stilmittel und so weiter. Und zieht eine Schlussfolgerung. Was möchte uns der Autor sagen? Und wie schafft er es, uns diese Aussage deutlich zu machen. In unserem Beispiel nennt der Autor das zentrale Thema des Textes. Es geht um die Arbeitsmoral. Der Titel klingt ein wenig provokant, denn warum sollte man die Arbeitsmoral senken? Schon am Titel kann man erkennen, dass der Autor eine bestimmte Absicht hat. Er möchte, dass die Leser über ihre eigene Einstellung zur Arbeit nachdenken. Vermutlich möchte Heinrich Böll erreichen, dass die Leser, genau wie der Tourist, nachdenklich bleiben. Und über ihr eigenes Leben nachdenken und darüber, was für eine Bedeutung die Arbeit für sie hat. Im Schluss fasst du deine Ergebnisse kurz zusammen und deutest den Text und stellst deine eigene Meinung zum Text dar. Welche Aussageabsicht hatte der Autor vermutlich. Also warum hat er diesen Text verfasst. Am besten ist es, wenn du zum Schluss einen guten abgerundeten Satz stehen hast.Beziehe dich in dieser Schlussfolgerung auf deinen Hauptteil und die Aspekte, die Du herausgefunden hast. Das war es auch schon. Ich hoffe Du hast viel Spaß beim Interpretieren und Analysieren von Erzähltexte. Bis zum nächsten Mal, eure Luise.

5 Kommentare
5 Kommentare
  1. Hier in 14 min mehr gelernt als in 2 Monaten in der Schule

    Von RULIAD, vor mehr als einem Jahr
  2. warum heissen sie luise b ?
    gutes Video

    Von Michael W., vor etwa 4 Jahren
  3. Warum siehst du so blau lila aus? 🤨

    Von Frida Drech, vor etwa 4 Jahren
  4. Mann muss es in Präsens schreiben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Von Marie Amelie, vor mehr als 4 Jahren
  5. sehr gut. danke schön

    Von Noura 26, vor mehr als 6 Jahren

Erzähltexte interpretieren – Überblick Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Erzähltexte interpretieren – Überblick kannst du es wiederholen und üben.
  • Nenne, was zu der Schreibvorbereitung einer Interpretation gehört.

    Tipps

    In der Zeitformel ist für die Schreibvorbereitung der größte Teil der Zeit eingeplant.

    Das Notieren deiner Gedanken beim ersten Lesen ist wichtig, damit du weißt, was dein erster Eindruck vom Text war.

    Lösung

    Bevor man mit der Interpretation eines Textes beginnen kann, muss man ihn zuerst gründlich lesen und durcharbeiten. Beim Lesen macht man am besten schon einmal Unterstreichungen und fertigt Notizen an. Bei der Interpretation von Erzähltexten sollte man für diesen Teil am meisten Zeit einplanen. Eine gründliche Vorbereitung erleichtert das Schreiben einer Interpretation.

    Um sich bei einer Arbeit zu orientieren, wie viel Zeit man für die einzelnen Arbeitsschritte einplanen soll, gibt es die 3-2-1-Formel. Geht man davon aus, dass eine Interpretation innerhalb von einer Stunde erstellt werden soll, fallen idealerweise lediglich 20 Minuten auf das eigentliche Schreiben und 10 Minuten auf die Korrektur des Textes. Die Vorbereitung ist mit 30 Minuten am zeitintensivsten.

  • Gib wieder, was in den Hauptteil einer Interpretation gehört.

    Tipps

    Die Textsorte gehört in die Einleitung einer Interpretation.

    Eine Zusammenfassung gehört in den Schluss einer Interpretation.

    Lösung

    In den Hauptteil einer Interpretation gehören folgende Elemente:

    • Aufbau der Erzählung
    • Erzählperspektive/Erzählverhalten
    • Figuren und ihre Konstellationen
    • Ort
    • Zeit
    • Milieu
    • Atmosphäre
    • Besonderheiten der Sprache
    • Thema
    • Intention
    • Bezug zum Titel
    Die Textsorte sowie Zusammenfassung des Inhalts in einem Satz gehören in die Einleitung.

    Das Bündeln Textaussagen, die Zusammenfassung der Ergebnisse sowie die eigene Meinung zum Text gehören in den Schluss einer Interpretation.

  • Entscheide, welche Elemente in die Einleitung einer Interpretation gehören.

    Tipps

    Informationen über den Autor gehören nicht in die Einleitung.

    Die Interpretation gehört nicht in die Einleitung.

    Lösung

    In die Einleitung einer Interpretation gehören die folgenden Angaben:

    • Autor: Der Autor heißt Wolfgang Borchert.
    • Textsorte: „Die Küchenuhr“ ist eine Kurzgeschichte.
    • Titel: Der Text heißt: „Die Küchenuhr“.
    • Erscheinungsjahr: Der Text erschien 1947.
    • Inhalt in einem Satz: Ein junger Mann freut sich, dass er nach dem Krieg die scheinbar unversehrte Küchenuhr seiner Familie in den Trümmern eines zerstörten Hauses findet.
    Diese Angaben gehören in den Hauptteil einer Interpretation:

    • Zeit: Die Zeit ist nicht genauer angegeben. Das Geschehen spielt nach dem Krieg.
    • Ort: Der Schauplatz ist nicht näher bezeichnet. Die Geschichte spielt in Deutschland.
    • Unter Umständen kann man auch Angaben zum Autor machen, wenn sie für die Interpretation relevant sind.
    Der folgende Aspekt gehört in den Schluss einer Interpretation:

    • Eigene Meinung: Meiner Meinung nach steht die Küchenuhr für die Menschen nach dem zweiten Weltkrieg. Auch wenn sie äußerlich unversehrt erscheinen, sind sie innerlich kaputt durch die Gräueltaten des Krieges.
  • Bestimme, zu welchem Teil einer Interpretation die Auszüge jeweils gehören.

    Tipps

    Ein auktorialer Erzähler ist allwissend.

    Der Titel, Autor und das Erscheinungsjahr gehören ebenso wie die Textsorte in die Einleitung einer Interpretation.

    Lösung

    In dieser Aufgabe ging es um die Kurzgeschichte „Der Milchmann“. Hier findest du zuerst eine kurze Inhaltsangabe zur Geschichte:

    Der Milchmann von Peter Bichsel aus dem Jahre 1964 ist eine Kurzgeschichte, die von der Beziehung zwischen Frau Blum und dem Milchmann handelt. Diese beiden haben sich persönlich zwar noch nie gesehen, sie haben dennoch eine gewisse Beziehung zueinander.
    Der Milchmann kommt täglich zu Frau Blums Wohnhaus und findet dort ihre Bestellung für den nächsten Tag auf einem selbst geschriebenen Zettel sowie das Geld für den aktuellen Einkauf vor. Außerdem steht dort Frau Blums verbeulter Milchtopf.
    Frau Blum macht sich häufig Gedanken über den Milchmann, sie befürchtet dass er eine schlechte Meinung von ihr haben könnte, da ihr Milchtopf verbeult ist und sie manchmal zu wenig Geld für die Lieferung hinlegt. Sie würde den Mann, den sie als verlässlich empfindet, gerne kennenlernen. Der Milchmann hingegen ist nicht weiter an Frau Blum interessiert, er weiß bereits alles über sie, was er wissen muss und möchte.

    Aus diesen Elementen ist die Gliederung einer Interpretation aufgebaut:

    • In die Einleitung einer Interpretation gehören folgende Angaben: Autor, Textsorte, Titel, Erscheinungsjahr, Inhalt in einem Satz.
    • In den Hauptteil einer Interpretation gehören folgende Punkte: Aufbau der Erzählung, Erzählperspektive/Erzählverhalten, Figuren und ihre Konstellationen, Ort, Zeit, Milieu, Atmosphäre, Besonderheiten der Sprache, Thema, Intention, Bezug zum Titel.
    • In den Schluss gehören: Ergebnisse der Analyse, eigene Meinung.

  • Gib an, was in den Schluss einer Interpretation gehört.

    Tipps

    Eine Formulierung für den Schluss könnte folgendermaßen beginnen:

    • Abschließend und zusammenfassend möchte ich festhalten, dass...

    Eine weitere Formulierung für den Schluss könnte lauten:

    • Meiner Meinung nach...

    Lösung

    Im Schlussteil einer Interpretation werden die Ergebnisse der Analyse gebündelt. Die eigene Meinung zum Text darf dargestellt werden. Der Schluss rundet die Interpretation ab.

    Wichtig ist, dass du wirklich eine Schlussfolgerung aus deiner vorangegangenen Analyse ziehst und deine Ergebnisse noch einmal zusammenfasst. Neue Erkenntnisse haben im Schlussteil nichts zu suchen.

    Vielen erscheint der Schlussteil unwichtig, da sie ihn als Wiederholung der bereits gemachten Aussagen sehen. Der Schlussteil fasst das allerwichtigste allerdings noch einmal zusammen und präsentiert die wichtigsten Ergebnisse deiner Arbeit. Plane daher beim Schreiben immer auch Zeit für den Schluss ein.

  • Analysiere den Hauptteil der Kurzgeschichte.

    Tipps

    Die Sprache ist nüchtern und sachlich.

    Die Erzählperspektive kann beispielsweise neutral, personal oder auktorial sein.

    Lösung

    In einen Hauptteil gehören unter anderem folgende Angaben:

    • Ort: am Esstisch
    • Zeit: Abendbrotzeit
    • Figuren: Eltern, die gemeinsam auf ihre Tochter warten
    • Erzählperspektive: neutral
    • Thema: Ablösung der Kinder von ihren Eltern
    • Sprache: nüchtern, sachlich
    Peter Bichsel hat in seiner Kurzgeschichte eine alltägliche Situation geschildert. Er thematisiert die Ablösung der Kinder von ihren Eltern. Der Lebensinhalt der Eltern dreht sich in dem Text um ihre Tochter, die erwachsen geworden ist und ihr eigenes Leben lebt. Sie arbeitet bereits und teilt nicht mehr ihr ganzes Leben mit ihren Eltern. Daraus entsteht eine Entfremdung, die die Eltern nicht überbrücken können. Den Eltern würde es womöglich helfen, sich anderen Themen als dem Leben ihrer Tochter zu widmen. Die geschilderte Szene zeigt, dass Vater und Mutter kein weiteres gemeinsames Gesprächsthema haben und nur über ihr Kind sprechen.

    Die Geschichte kann man als Appell an die Eltern lesen, seine Kinder loszulassen. Gleichzeitig sollten die Eltern auch ihre eigenen Interessen und ihr eigenes Leben nicht vernachlässigen und nicht ausschließlich um ihre Kinder kreisen.