Pommes der Pinguin hält einen großen gelben Stern in den Händen
30 Tage kostenlos testen
Über 1,6 Millionen Schüler*innen nutzen sofatutor
Lernpakete anzeigen
Lernpakete anzeigen

Die Leiden des jungen Werther (Goethe)

Einfach lernen mit Videos, Übungen, Aufgaben & Arbeitsblättern

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Zum Inhalt von „Die Leiden des jungen Werther“

Der Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe erschien 1774 und handelt von der unglücklichen Liebe eines jungen Mannes zu einer verlobten Frau. Die Handlung von „Die Leiden des jungen Werther“ spielt im 18. Jahrhundert, genauer gesagt zu Beginn der 1770er Jahre. Sie beginnt mit Werthers erstem Brief vom 4. Mai 1771 und endet mit seinem Selbstmord im Dezember 1772. Damit erstreckt sich die Handlung des Werks von „Die Leiden des jungen Werther“ über gut eineinhalb Jahre.

Die Handlung setzt damit ein, dass Werther sich im kleinen Wahlheim niederlässt. Er genießt das ländliche Leben und widmet sich der Kunst. Eines Tages folgt er einer Einladung zu einem Ball, wo er sich in Lotte verliebt. Besuche bei ihr und gemeinsame Spaziergänge schließen sich an. Dabei vertiefen sich Werthers Gefühle und die Hoffnungslosigkeit über eine niemals mögliche gemeinsame Zukunft entwickelt sich zu einem Hauptkonflikt des Romans.

Lotte und Werther trennen sich

Somit stehen sich die Figuren des Romans „Die Leiden des jungen Werther“ in einer Dreiecksbeziehung gegenüber. Als Lottes Verlobter, Albert, von einer Reise zurückkehrt, wird Werther erstmals bewusst, wie hoffnungslos seine Situation ist. Er entschließt sich deshalb, Wahlheim zu verlassen und nimmt die Stelle als Gesandter eines Grafen an. Diese Arbeit erfüllt ihn aber nicht und auch mit der Gesellschaftsordnung kommt er nicht zurecht.

Werther kehrt zurück nach Wahlheim und erfährt, dass Lotte jetzt mit Albert verheiratet ist. Dennoch treffen sie sich wieder und es kommt sogar zum Kuss. Lotte flüchtet und entscheidet, dass sie Werther nicht wiedersehen will. In seiner Verzweiflung schreibt Werther einen Abschiedsbrief und besorgt sich eine Pistole, mit der er sich schließlich erschießt.

Die Entstehungsgeschichte von „Die Leiden des jungen Werther“

Zwar lässt sich die Geschichte „Die Leiden des jungen Werther“ nicht eins zu eins auf das Leben des jungen Goethe übertragen, es gibt aber einige Parallelen, die nicht zuletzt den Auslöser zum Schreiben des Briefromans gegeben haben könnten.

Goethe hatte in seinen Jugendjahren viel unter den strikten Konventionen, aber auch unter seinem emotionalen Temperament zu leiden. Zweimal verliebte er sich in Frauen, die bereits vergeben waren und startete damit komplizierte Dreiecksbeziehungen.

Das erste Mal geschah dies im Alter von 22 Jahren, als Goethe in Wetzlar Charlotte Buff auf einem Ball kennenlernte. Diese war mit Goethes Bekanntem Christian Kestner verlobt. Goethe verliebte sich in sie, auch da sie seine Liebe teilweise erwiderte und musste schließlich aufgrund seiner aussichtslosen Lage Wetzlar verlassen.

Die zweite unglückliche Liebe traf ihn zwei Jahre später. Auf einer Reise lernte er die junge Maximiliane de la Roche kennen. Auch in sie verliebte er sich Hals über Kopf. Ihr Ehemann Peter Anton Brentano war Goethe allerdings nicht gut gesinnt und verwehrte ihm aus Eifersucht den wiederholten Zutritt zu seinem Haus.

Nachdem Goethe Wetzlar verlassen hatte, schrieb ihm Kestner, dass sich der Legationsrat Karl Wilhelm Jerusalem in seinem Zimmer erschossen habe. Auch dieser hatte sich unglücklich in eine bereits vergebene Frau verliebt und war außerdem unzufrieden mit seinem Stand, denn als Bürger hatte er keinen Zugang zu den adligen Kreisen. Goethe kannte den Legationsrat aus seiner Leipziger Zeit. Die Geschichte nahm ihn so mit, dass er sie als Handlungsgerüst für „Die Leiden des jungen Werther“ benutzte. Die Episode gilt als Auslöser für das Verfassen des Romans.

Der Selbstmord Werthers

Interpretationsansatz und Rezeption von „Die Leiden des jungen Werther“

Die Hauptfigur in „Die Leiden des jungen Werther“ entspricht dem Typus des unzufriedenen jungen bürgerlichen Intellektuellen, dessen Integrationsversuch in die stark hierarchische, ständisch gegliederte Gesellschaft scheitert. Goethe zeigt mit seinem Roman auf, dass das Streben nach Selbstverwirklichung des Bürgertums innerhalb der gesellschaftlichen Schranken des Feudalsystems nicht möglich war. Auf der Suche nach der eigenen Identität zerbricht Werther an dem Konflikt zwischen den Konventionen seiner Zeit und der eigenen Selbstüberschätzung.

Der Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ hatte eine starke Wirkung auf das Leserpublikum. Es kam zu einem regelrechten „Wertherfieber“, welches nicht nur dazu führte, dass sich die Menschen im Stile ihres Vorbildes aus dem Roman kleideten, sondern selbigem manchmal auch in den Tod folgten.