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Chemie-Team
Titration – starke Säure mit starker Base
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Grundlagen zum Thema Titration – starke Säure mit starker Base

Titration einer starken Säure mit einer starken Base in der Chemie

Im Chemieunterricht hast du sicherlich schon Säuren und Basen kennengelernt. Aber kennst du auch schon die Titration – ein Verfahren zur Konzentrationsbestimmung einer Probelösung? Wie genau eine Titration funktioniert und wie du beispielsweise die Konzentration einer Salzsäure-Lösung bestimmen kannst, erfährst du im Folgenden.

Titration in der Chemie – Definition

Einfach erklärt, ist eine Titration ein chemisches Verfahren zur quantitativen Analyse eines Stoffes.

Ziel dieses Verfahrens ist es, die Konzentration einer Probelösung mithilfe einer Maßlösung zu bestimmen. Die Konzentration der Probelösung ist unbekannt, während die Konzentration der Maßlösung bekannt ist.

Das Verfahren kann ebenso als Titrimetrie, Volumetrie oder Maßanalyse bezeichnen werden.

Titration – verschiedene Verfahren

Mithilfe der Titration kannst du die Konzentration einer Probelösung mithilfe einer Maßlösung bestimmen.
Die Maßlösung wird der Probelösung tröpfchenweise bis zum sogenannten Äquivalenzpunkt zugegeben. Dazu wird eine Bürette – ein Glasröhre mit Skalierung und einem Hahn zur Dosierung der Maßlösung – verwendet, mit der du die Maßlösung zum einen tröpfchenweise aus der Bürette lassen und zum anderen genau die verbrauchte Menge an Maßlösung ablesen kannst.

Der Äquivalenzpunkt ist der Punkt, an dem die Stoffmengen der an der Neutralisationsreaktion beteiligten Säure und Base stöchiometrisch ausgeglichen vorliegen. Wenn dabei eine starke Säure mit einer starken Base neutralisiert wird, gilt in diesem Fall, dass die Stoffmengen der $\ce{H3O+}$- und $\ce{OH-}$-Ionen in der Probelösung am Äquivalenzpunkt genau gleich groß sind. Dies gilt allerdings nur bei der Titration einer starken Säuren mit einer starken Base (bzw. umgekehrt).

Wie du den Äquivalenzpunkt erkennst und welche Indikatoren du einsetzt, ist abhängig vom Verfahren. Im Folgenden wird dir eine Übersicht über die wichtigsten Arten von Titrationen gezeigt:

  • Säure-Base-Titration: Der Äquivalenzpunkt wird entweder über die Zugabe eines Indikators und dessen Farbumschlag ermittelt oder über die Messung des pH-Wertes mithilfe einer Elektrode. Es handelt sich um eine pH-metrische Titration.
  • Fällungstitration: Der zu analysierende Stoff wird während der Titration in einen schwer löslichen Stoff bekannter Zusammensetzung überführt. Der Äquivalenzpunkt wird durch das Ausfällen eines Niederschlags sichtbar.
  • Titration nach Mohr: Der Äquivalenzpunkt ist durch die Bildung von Silberchromat erkennbar. Dieser Titration liegt eine quantitative Bestimmung von Chlorid- und Bromidionen zugrunde. Sie gehört zur Argentometrie und ist ein Spezialfall der Fällungstitration.
  • Komplexometrische Bestimmung: Der Äquivalenzpunkt wird durch eine Komplexbildungsreaktion sichtbar, indem Farbstoffe zugesetzt werden oder die Bildung des Komplexes aufgrund einer Farbänderung photometrisch verfolgt werden kann. Es wird die Konzentration von Metallionen in wässrigen Lösungen bestimmt. Die Metallionen haben die Eigenschaft, mit unterschiedlichen Substanzen verschiedenfarbige Komplexe zu bilden.
  • Potentiometrische Titration: Der Äquivalenzpunkt wird durch die Änderung der Leerlaufspannung ersichtlich. Durch die Änderung der Konzentration ändert sich entsprechend auch das elektrochemische Potenzial, welches gemessen wird.
  • Konduktometrische Titration: Der Äquivalenzpunkt wird durch die Änderung des ohmschen Widerstands erkenntlich. Die konduktometrische Titration ist eine Leitfähigkeitstitration und der potentiometrischen Titration ähnlich.
  • Iodometrische Titration: Der Äquivalenzpunkt ist durch Zugabe von Stärkelösung als Indikator durch eine intensive blaue Färbung erkennbar. Der iodometrischen Titration liegt eine Gleichgewichtsreaktion von Iodidionen und Iod zugrunde. Die Methode kann über eine direkte oder indirekte Titration durchgeführt werden. Letztere stellt eine Bestimmung mittels Rücktitration dar.

Säure-Base-Titration am Beispiel von Salzsäure und Natronlauge

Bisher hast du gelernt, was die Titration ist und welche Verfahren es gibt. Am Beispiel von Salzsäure und Natronlauge lernst du nun das Verfahren, den Aufbau und die Berechnung zur Konzentration der Probelösung mittels Säure-Base-Titration kennen.

Säure-Base-Titration – Versuchsaufbau und Durchführung

Stell dir folgende Situation vor: Du hast in einem Becherglas Salzsäure $\left( \ce{HCl} \right)$ in wässriger Lösung vorliegen und schüttest nun eine unbekannte Menge an Wasser hinzu. In welcher Konzentration liegt deine Salzsäure nun vor?
Die wässrige Salzsäure stellt die Probelösung dar. Um nun die Konzentration der Salzsäure zu bestimmen, kannst du die Säure-Base-Titration anwenden. Dazu benötigst du eine Base bekannter Konzentration als Maßlösung. Du kannst als Maßlösung Natronlauge, also Natriumhydroxid $\left( \ce{NaOH} \right)$ in wässriger Lösung verwenden, wobei dir die $\ce{NaOH}$-Konzentration der Natronlauge bekannt sein muss.

Wie realisierst du den Versuchsaufbau, um die unbekannte Konzentration der Salzsäure zu bestimmen?

Dazu stellst du dein Becherglas mit der Salzsäule unter eine Bürette. Die Bürette ist mit der Natronlauge bekannter Konzentration gefüllt. In die Salzsäure gibst du einige Tropfen eines Indikators, der dir den jeweiligen pH-Wert der Lösung in deinem Becherglas anzeigen soll. Du kannst bei der Säure-Base-Titration von Salzsäure und Natronlauge beispielsweise den Indikator Phenolphthalein verwenden. Achte bei Wahl des Indikators darauf, dass dessen Umschlagspunkt im gleichen Bereich liegt wie der erwartete Äquivalenzpunkt, damit du diesen gut erkennen und im weiteren Verlauf die Konzentration der unbekannten Lösung berechnen kannst.
In der folgenden Abbildung ist der beschriebene Versuchsaufbau dargestellt.

Versuchsaufbau der Titration von Salzsäure mit Natronlauge

Zu Beginn des Versuches liegt in dem Becherglas ein saurer pH-Wert vor. Jetzt tropfst du langsam die Natronlauge zu der Salzsäure, bis im Becherglas ein deutlicher Farbumschlag ersichtlich ist. Dann beendest du den Versuch und notierst die verbrauchte Menge an Natronlauge.

Säure-Base-Titration – Was passiert während der Titration einer starken Säure?

Um zu verstehen, was während der Titration von Salzsäure mit Natronlauge passiert, solltest du wissen, dass Salzsäure eine starke Säure und Natronlauge eine starke Base ist. Weil es sich sowohl um eine starke Säure als auch um eine starke Base handelt, liegen beide Stoffe in Lösung vollständig dissoziiert vor. Sobald du Natronlauge in dein Becherglas mit Salzsäure tropfen lässt, findet eine Neutralisationsreaktion statt. Aus dieser Reaktion entsteht das neutrale Salz Natriumchlorid $\left( \ce{NaCl} \right)$.
Die Reaktionsgleichung lässt sich wie folgt aufstellen:

$\ce{HCl + NaOH -> NaCl + H2O}$

Je mehr Natronlauge du in dein Becherglas tropfst, desto mehr wird dissoziiert und desto mehr Salzsäure wird neutralisiert. Mit jedem Tropfen Natronlauge steigt der pH-Wert ein bisschen an. Zu Beginn deines Versuches steigt der pH-Wert nur langsam an. An einem bestimmten Umschlagspunkt kann dann jedoch ein weiterer Tropfen Natronlauge dafür sorgen, dass deine Lösung im Becherglas von einer sauren zu einer basischen Lösung wird.

Veranschaulichen kannst du dir das daran, dass zu Beginn des Versuches nur Salzsäure und Wasser in deinem Becherglas vorhanden sind. Nach Beginn des Versuches und vor dem Umschlagspunkt liegen in der Lösung Natriumchlorid, Wasser und Salzsäure vor. Nach der vollständigen Neutralisation und dem Hinzugeben weiterer Natronlauge liegt in deinem Becherglas Natronlauge, Natriumchlorid und Wasser vor. Der Farbumschlag findet am Äquivalenzpunkt statt. Dieser liegt bei der Säure-Base-Titration von starken Säuren und starken Basen genau am Neutralisationspunkt – also bei einem pH-Wert von sieben. Somit ist der Neutralisationspunkt durch den Farbumschlag des Phenolphthalein-Indikators ersichtlich.
Verdeutlicht werden kann die pH-Wert-Änderung bei Zugabe von Natronlauge in einem Volumen-pH-Wert-Diagramm. Doch was zeigt die Titrationskurve in so einem Diagramm eigentlich an?

Titrationskurve der Neutralisation einer starken Säure mit einer starken Base

In diesem Diagramm ist die Titrationskurve aufgezeichnet. Der pH-Wert der Probelösung im Becherglas (der Salzsäure) ist über der Menge bzw. dem Volumen der aus der Bürette hinzugefügten Maßlösung (der Natronlauge) aufgetragen. Die Titrationskurve zeigt an, welcher pH-Wert in der Probelösung bei Zugabe von wie viel Volumen der Maßlösung vorliegt. Dies ist in der Abbildung gezeigt. Die deutliche Zunahme des pH-Werts am Umschlagspunkt der Titrationskurve macht es vergleichsweise einfach, den Äquivalenzpunkt einer bestimmten Menge $\ce{NaOH}$ zuzuordnen und daraus die Menge $\ce{HCl}$ in der Probelösung abzuleiten. Das wollen wir im Folgenden einmal beispielhaft durchrechnen.

Titration einer starken Säure mit einer starken Base – Berechnung unbekannter Konzentration

Bisher hast du gelernt, wie eine Säure-Base-Titration aufgebaut ist und wie eine Titration von einer starken Säure mit einer starken Base funktioniert. Doch wie lässt sich nun in diesem Fall die unbekannte Konzentration der Salzsäure im Becherglas berechnen?
Dazu musst du wissen, dass am Äquivalenzpunkt aufgrund der Neutralisation die Stoffmenge der Hydroxidionen $\left( \ce{OH-} \right)$ gleich der Stoffmenge der Hydroniumionen (Oxoniumionen) $\left( \ce{H3O+} \right)$ ist. Das bedeutet, dass am Äquivalenzpunkt die Stoffmenge der Base genauso groß ist wie die Stoffmenge der Säure. Dargestellt als Gleichung gilt somit:

$n \left(\ce{OH-} \right) = n \left(\ce{H3O+} \right)$

Die Stoffmenge $n$ kann durch Multiplikation des Volumens $V$ der jeweiligen Lösung mit der Konzentration $c$ des jeweiligen Stoffes bestimmt werden:

$n = V \cdot c$

Im folgenden Rechenbeispiel berechnen wir nun endlich die Konzentration der Salzsäure in der Probelösung.

Rechenbeispiel: Berechnung der Konzentration von Salzsäure

Für das Rechenbeispiel müssen zunächst Annahmen getroffen werden, die sich aus der Durchführung der Titration ergeben. So sei angenommen, dass du bis zum Äquivalenzpunkt $10\,\text{m}\ell$, also $0{,}01$ Liter der Natronlauge $\left( V(\ce{NaOH}) = 0{,}01\,\ell \right)$, verbraucht hast. Es soll sich um eine $0{,}1$-molare Natronlauge handeln $\left( c(\ce{NaOH}) = 0{,}1\,\frac{\text{mol}}{\ell} \right)$. In deinem Becherglas lagen vor der Titration $5\,\text{m}\ell$, also $0{,}005$ Liter der Salzsäure $\left( v(\ce{HCl}) = 0{,}005\,\ell \right)$, vor.

  1. Als Erstes berechnest du die Stoffmenge der Hydroxidionen über die verbrauchte Stoffmenge an Natronlauge:
    $n(\ce{NaOH}) = V(\ce{NaOH}) \cdot c(\ce{NaOH}) = 0{,}01\,\ell \cdot 0{,}1\,\frac{\text{mol}}{\ell} = 0{,}001\,\text{mol} \\ n(\ce{NaOH}) = n \left( \ce{OH-} \right) = 0{,}001\,\text{mol}$
  2. Als Zweites bestimmst du die Stoffmenge der Salzsäure. Es gilt dabei:
    $n \left( \ce{OH-} \right) = n \left( \ce{H3O+} \right)$ und daraus folgt:
    $n(\ce{NaOH}) = n(\ce{HCl})$
    Da obige Gleichung gilt, ist die Stoffmenge der Salzsäure ($\ce{HCl}$) genauso groß wie die der Natronlauge ($\ce{NaOH}$):
    ⇒ $n(\ce{HCl}) = 0{,}001\,\text{mol}$
  3. Als Drittes stellst du nun die Gleichung $n(\ce{HCl}) = V(\ce{HCl}) \cdot c(\ce{HCl})$ nach der Konzentration $c(\ce{HCl})$ der Salzsäure um:
    $n(\ce{HCl}) = V(\ce{HCl}) \cdot c(\ce{HCl}) \quad \big\vert ~ : V(\ce{HCl}) \\ \dfrac{n(\ce{HCl})}{V(\ce{HCl})} = c(\ce{HCl})$
  4. Als Viertes berechnest du die Konzentration der Salzsäure durch Einsetzen der Werte in die umgestellte Formel:
    $c(\ce{HCl}) = \dfrac{0{,}001\,\text{mol}}{0{,}005\,\ell} = 0{,}2\,\frac{\text{mol}}{\ell}$

Die Salzsäure-Konzentration der Lösung beträgt also $c(\ce{HCl}) = 0{,}2\,\frac{\text{mol}}{\ell}$.

Zusammenfassung der Titration einer starken Säure mit einer starken Base

  • Die Titration wird zur quantitativen Bestimmung einer Lösung unbekannter Konzentration genutzt.
  • Es gibt verschiedene Arten der Titration und deren Verwendung. Am wichtigsten ist die Säure-Base-Titration.
  • Bei der Säure-Base-Titration einer starken Säure mit einer starken Base wird zu der Säure der Probelösung tröpfchenweise die Base der Maßlösung zugegeben, bis der Umschlagspunkt erreicht wird. Es findet eine Neutralisationsreaktion statt. Am Umschlagspunkt wird in diesem Fall ein neutraler pH-Wert von sieben erreicht.
  • Der Äquivalenzpunkt der Lösung kann über den Umschlagspunkt mithilfe eines Indikators oder durch Messung mit einem pH-Meter bestimmt werden.
  • Bei einer starken Säure und einer starken Base gilt am Äquivalenzpunkt: $n \left( \ce{OH-} \right) = n \left( \ce{H3O+} \right)$
  • Über das verbrauchte Volumen der Maßlösung und dessen Konzentration kann die Konzentration der Probelösung berechnet werden.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Titration einer starken Säure mit einer starken Base

Was ist eine Titration?
Wie funktioniert Titration?
Was braucht man für eine Titration?
Wie führt man eine Titration durch?
Warum liegt der Äquivalenzpunkt bei der Titration der Essigsäure im alkalischen Bereich?
Was bedeutet halbe Titration?
Wieso ist es wichtig, nur ein paar Tropfen des Indikators bei einer Titration zu verwenden?
Was ist bei der Auswertung der Titration von Phosphorsäure zu beachten?

Transkript Titration – starke Säure mit starker Base

Hallo! Heute wollen wir uns mit der analytischen Methode der Säure-Base-Titration beschäftigen. Hier ein kleines Beispiel, wo diese Methode praktische Anwendung findet. Stell dir einmal vor, du holst dir ein Becherglas mit Salzsäure, um im Labor damit zu experimentieren. Dein Laborpartner schüttet nun aus versehen Wasser in das Becherglas. Jetzt stimmt die Konzentration nicht mehr mit und du kannst dein Experiment nicht durchführen, ohne die genaue Konzentration zu kennen. Wie kannst du nun aber die Konzentration dieser Lösung ermitteln? Das wollen wir uns jetzt einmal ansehen. Du hast nun also eine Salzsäurelösung mit unbekannter Konzentration, aber bekanntem Volumen. Nun können wir mit einer Natronlauge-Lösung, deren Konzentration uns bekannt ist, eine Titration durchführen. Diese Natronlauge wird als Maßlösung bezeichnet, da wir genau wissen, welche Konzentration diese Lösung hat. Aber wie wird so eine Titration nun gemacht? Zunächst sehen wir uns dazu den Versuchsaufbau an: Im Becherglas befindet sich die Lösung, welche analysiert werden soll.In unserem Fall ist das Salzsäure. In der Bürette befindet sich die Maßlösung, in unserem Fall Natronlauge. Diese kann nun vorsichtig zugetropft werden. Die nun ablaufende Reaktion ist eine Neutralisation. Salzsäure und Natronlauge reagieren miteinander zu Natriumchlorid und Wasser. Salzsäure ist eine starke Säure und Natronlauge ist eine starke Base. Das bedeutet, die beiden Stoffe liegen in Lösung vollständig dissoziert vor. Das entstandene Salz Natriumchlorid ist ein neutrales Salz. Zur Überprüfung der ablaufenden Reaktion wird ein Indikator mit in die Analysenlösung, also in die Salzsäure gegeben. Dieser zeigt dir dann durch seine Farbe den pH-Wert in der Analysenlösung an. Du musst solange die Maßlösung zutropfen, bis ein Farbumschlag erfolgt. Der Farbumschlag zeigt dir das Ende der Titration an.

Der Punkt an dem dieser Farbumschlag erfolgt, wird als Äquivalenzpunkt bezeichnet.

Der Äquivalenzpunkt bei einer Titration einer starken Säure mit einer starken Base ist der Neutralpunkt. Das ist wirklich nur in diesem konkreten Fall so und keinesfalls bei allen Titrationen. Der Ablauf einer Titration lässt sich gut in einem Volumen-pH-Wert-Diagramm darstellen. Dort trägst du auf der x-Achse die verbrauchte Menge an Maßlösung ab und auf der y-Achse den pH-Wert der Anaysenlösung. Zu Beginn der Titration ist der pH-Wert sehr niedrig, in der Lösung befinden sich viel mehr Oxoniumionen der Säure als Hydroxidionen der Base. Wenn du optisch den Farbumschlag in deinem Becherglas sehen kannst, also am Ende der Titration, lässt sich auch in der Kurve ein extremer Sprung feststellen. Nun ist die Neutralisation erfolgt. Wird weiter Maßlösung, also Natronlauge zugetropft, ist die Anzahl der Hydroxidionen in der Lösung höher als die der Oxoniumionen und der pH-Wert damit im Basischen. Der Äquivalenzpunkt lässt sich nun am Wendepunkt der Kurve ablesen. Da wir eine starke Säure mit einer starke Base titriert haben, liegt der Äquivalenzpunkt genau bei pH 7. Und wie lässt sich nun damit die Konzentration der Salzsäure bestimmen?

Am Äquivalenzpunkt ist die Stoffmenge an Hydroxidionen gleich der Stoffmenge an Oxoniumionen. Da wir sowohl eine einprotonige Säure, als auch eine Base mit einem Hydroxidion haben, kann daraus auch geschlussfolgert werden, dass eine Die Stoffmenge der Lauge am Äquivalenzpunkt gleich der Stoffmenge der Säure ist.

Die Stoffmenge lässt sich berechnen durch Multiplikation des Volumens mit der Konzentration.

Nun ein Rechenbeispiel: wir haben bis zum Äquivalenzpunkt 10 ml, also 0,01l der Maßlösung verbraucht und die Konzentration der Natronlauge beträgt 0,1 mol/l. Nun kannst du die Stoffmenge der verbrauchten Maßlösung berechnen. Die verbrauchte Stoffmenge beträgt also 0,001 mol. Da wir ja eben festgestellt haben, dass am Äquivalenzpunkt die Stoffmengen von Säure und Lauge gleich sind, ist also auch die Stoffmenge der Salzsäure 0,001 mol. Nun setzt du nur noch das Volumen, welches du zum Titrieren der Analysenlösung eingesetzt hast in die Gleichung ein und kannst die Konzentration berechnen. Nehmen wir mal an, du hast 5 ml deiner Salzsäure titriert, dann beträgt die Konzentration 0,2 mol/l. Du hast heute gelernt, wie man eine Titration durchführt, dass der Endpunkt einer Titration durch den Farbumschlag des Indikators angezeigt wird und wie sich Titrationsverläufe in Diagrammen festhalten lassen. Außerdem wurde dir gezeigt, dass die Konzentration der Oxoniumionen am Äquivalenzpunkt gleich der Konzentration der Hydroxidionen ist und wie sich dadurch leicht die Konzentration einer Säure oder Base berechnen lässt. Tschüß und bis bald!

5 Kommentare
5 Kommentare
  1. super dangke .

    Von Mpierre974, vor fast 5 Jahren
  2. SEHR gut erklärt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Von Fortnite Pro1, vor mehr als 5 Jahren
  3. Sieh dir auch die Videos an, die vor diesem Video in dem Thema verortet sind.

    Dieses Video
    http://www.sofatutor.com/chemie/videos/saeure-base-titration-grundlagen?topic=2751&back_button=1
    hilft dir vielleicht schon weiter.
    Auch weiterhin viel Spaß an der Chemie!

    Von Bianca Blankschein, vor fast 8 Jahren
  4. Hi ... An sich ist es ein gutes Video... Aber was ist mit der Rechnung zur Stark-Schwach-Titration oder zur Schwach-Schwach?

    Von Fady S., vor fast 8 Jahren
  5. den wichtigsten teil (berechnung der konzentration habt ihr aber SEHR kurz gefasst)
    ......

    Von Measy 67, vor mehr als 8 Jahren

Titration – starke Säure mit starker Base Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Titration – starke Säure mit starker Base kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme die Geräte und Chemikalien, die du zur Konzentrationsbestimmung von Salzsäure benötigst.

    Tipps

    Die ablaufende Reaktion ist eine Säure-Base-Reaktion.

    Eine genaue Abmessung des Volumens ist wichtig.

    Lösung

    Bei einer Titration wird mit einer Maßlösung, bei der die Konzentration bekannt ist, die Konzentration einer unbekannten Lösung bestimmt.

    Wenn du nun die Konzentration einer Salzsäure bestimmen willst, benötigst du eine Base, in unserem Beispiel Natronlauge. Diese wird dann bis zum Äquivalenzpunkt zugetropft. Um den Äquivalenzpunkt sichtbar zu machen, wird ein Indikator zugegeben. Es läuft folgende Reaktion ab:

    $\ce{HCl + NaOH -> H2O + NaCl}$

    Damit die Menge an verbrauchter Maßlösung korrekt bestimmt werden kann, wird diese über eine Bürette tropfenweise zur Salzsäure gegeben. Du benötigst also ein Becherglas, in dem sich die Salzsäure und der Indikator befinden, und eine Bürette mit Skala, in der sich die Natronlauge befindet.

  • Erkläre den Äquivalenzpunkt bei einer Titration.

    Tipps

    Bei einer Titration neutralisieren sich Hydroxidionen und Oxoniumionen.

    Lösung

    Der Äquivalenzpunkt ist der Punkt, an dem genauso viel Hydroxidionen wie Oxoniumionen in Lösung vorliegen. Die Stoffmengen der Ionen sind also gleich. Erkennen lässt sich dieser Punkt durch den Farbumschlag des zugegebenen Indikators, da eine sprunghafte Änderung des pH-Wertes stattfindet.

  • Bestimme die Reaktionsgleichungen zu folgenden Titrationen.

    Tipps

    Bei einer Titration läuft eine Neutralisation zwischen Säure und Base ab.

    Bei einer Neutralisation entstehen immer Wasser und ein Salz.

    Lösung

    Bei einer Säure-Base-Titration läuft immer eine Säure-Base-Reaktion ab. Die Maßlösung neutralisiert dabei tropfenweise die Analysenlösung. Optisch erkennbar wird die Reaktion mittels Indikator. Am Äquivalzenpunkt erfolgt ein Farbumschlag. Bei den Reaktionen entstehen immer ein Salz und Wasser. Aus Salpetersäure $\ce{HNO3}$ und Natronlauge $\ce{NaOH}$ wird so das Salz Natriumnitrat $\ce{NaNO3}$. Aus Salzsäure $\ce{HCl}$ und Kalilauge $\ce{KOH}$ entsteht das Salz Kaliumchlorid $\ce{KCl}$.

  • Werte folgendes Diagramm einer Titration aus.

    Tipps

    Verbrauchtes Volumen der Maßlösung und Volumen der Analysenlösung sind gleich groß.

    Da es sich um eine einprotonige Säure handelt und um eine Lauge mit einem $\ce{OH-}$ pro Molekül, kann die Stoffmenge der Oxoniumionen bzw. Hydroxidionen gleich der Stoffmenge der Säure bzw. Base gesetzt werden.

    Lösung

    In diesem Diagramm ist deutlich zu erkennen, dass eine Säure mit einer Base titriert wird, da zu Beginn der pH-Wert niedrig und am Ende hoch ist. Die Analysenlösung ist also die Säure und die Maßlsöung die Base. Tritt nun der Äquivalenzpunkt ein, ist die Stoffmenge der Oxoniumionen gleich der Stoffmenge der Hydroxidionen. Erkennen kannst du das durch den Wendepunkt der Kurve im Diagramm bzw. durch den Farbumschlag der Analysenlösung, wenn Indikator enthalten ist. In unserem Beispiel ist der Äquivalenzpunkt also nach $10\,\text{m}\ell$ der Maßlösung erreicht. Da auch $10\,\text{m}\ell$ der Analysenlösung eingesetzt wurden, lässt sich also sagen, dass in $10\,\text{m}\ell$ Säure genauso viel Oxoniumionen enthalten sind wie Hydroxidionen in $10\,\text{m}\ell$ Base. Daher müssen die Konzentrationen gleich sein, da die Konzentration das Verhältnis der Stoffmenge pro Volumeneinheit anzeigt. Die Säure hat also auch eine Konzentration von $0{,}1\,\frac{\text{mol}}{\ell}$.

  • Nenne die richtigen Einheiten und Formelzeichen zu Stoffmenge, Volumen und Konzentration.

    Tipps

    Die Einheit der Konzentration setzt sich zusammen aus den Einheiten der Stoffmenge und des Volumens.

    Lösung

    Um richtig mit Größen rechnen zu können, ist es wichtig, die entsprechenden Formelzeichen und Einheiten zu kennen. Bei einer Titration ist die Stoffmenge $n$ mit der Einheit $\text{mol}$ sehr wichtig. Außerdem benötigst du das Volumen $V$ mit der Einheit $\ell$. Die Konzentration $c$ setzt sich zusammen aus den beiden Größen. Sie gibt das Verhältnis von Stoffmenge pro Volumeneinheit an. Die Einheit ist dementsprechend $\frac{\text{mol}}{\ell}$.

  • Ermittle die Konzentration durch folgende Titration.

    Tipps

    Ermittle zunächst die verbrauchte Menge an Natronlauge.

    Die Menge an verbrauchter Natronlauge ist halb so groß wie die Menge an Salzsäure im Becherglas.

    Die Stoffmengen der Salzsäure und die Natronlauge sind am Äquivalenzpunkt gleich.

    Den Äquivalenzpunkt erkennst du am Farbumschlag von rot zu grün.

    Lösung

    Bei der Titrtaion erkennst du den Äquivalenzpunkt am Farbumschlag der Lösung. Am Äquivalenzpunkt sind genauso viel $\ce{OH-}$ wie $\ce{H3O+}$ in Lösung.

    An der Bürette kannst du ablesen, dass du $10\,\text{m}\ell$ einer $\ce{NaOH}$-Lösung mit $c = 0{,}1\,\frac{\text{mol}}{\ell}$ bis zum Äquivalenzpunkt verbraucht hast. Damit kannst du die Stoffmenge an $\ce{OH-}$ am Äuquivalenzpunkt berechnen:

    $n = c \cdot V$

    Also beträgt $n = 0{,}001\,\text{mol}$. Da am Äquivalenzpunkt die Stoffmenge der Hydroxidionen und der Oxoniumionen gleich ist, kennst du die Stoffmenge der Oxoniumionen in der Lösung.

    Diese beträgt dann auch $0{,}001\,\text{mol}$. Nun kannst du mit dem gegebenen Volumen von $20\,\text{m}\ell$ die Konzentration berechnen.

    $c = \frac {n}{V}$.

    Die gesuchte Konzentration beträgt somit $0{,}05\,\frac{\text{mol}}{\ell}$.