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Natürliche Selektion – Selektionsfaktoren und Selektionstypen

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Bio-Team
Natürliche Selektion – Selektionsfaktoren und Selektionstypen
lernst du in der 11. Klasse - 12. Klasse - 13. Klasse

Grundlagen zum Thema Natürliche Selektion – Selektionsfaktoren und Selektionstypen

Natürliche Selektion – Biologie

Vielleicht hast du schon davon gehört, dass Mutation und Selektion als Antrieb der Evolution bezeichnet werden. Doch wie genau hängen Mutation und Selektion zusammen? Und wie bewirken sie, dass sich die vererbbaren Merkmale einer Tier- oder Pflanzenpopulation allmählich verändern? Diese Fragen sollen im Folgenden geklärt werden. Dabei wollen wir uns insbesondere auf eine ausführliche Beschreibung der natürlichen Selektion konzentrieren.

Natürliche Selektion – Definition

Der Begriff Selektion stammt vom lateinischen Wort selectio ab und bedeutet so viel wie Auswahl oder Auslese – mithilfe dieser Begriffe kann man gut beschreiben, was bei der natürlichen Selektion passiert: Individuen einer bestimmten Population werden aufgrund bestimmter Merkmale ausgewählt bzw. ausgelesen und setzen sich langfristig durch.

Wie genau das passiert, schauen wir uns nun detaillierter an.

Grundlage für die natürliche Selektion ist, dass sich – infolge von Mutationen – die Individuen einer Art bezogen auf ein oder mehrere vererbbare Merkmale unterscheiden. Diese Merkmale können in Bezug auf äußere Bedingungen vorteilhaft oder auch nachteilig sein. Daher liefern sie eine unterschiedliche Wahrscheinlichkeit des Überlebens und der Fortpflanzung.
Wenn Individuen einer Art zum Beispiel schneller sind als ihre Artgenossen und dadurch besser vor Fressfeinden fliehen können, leben sie länger. Somit ist auch der Zeitraum, in dem sich die Individuen vermehren können, größer. Sie können die Gene, die für die Ausprägung dieses vorteilhaften Merkmals zuständig sind, vermehrt an ihre Nachkommen abgeben. Dadurch kann sich das Merkmal im Laufe mehrerer Generationen durchsetzen und genau das ist das, was bei der natürlichen Selektion passiert.
Im Umkehrschluss bedeutet es, dass Individuen mit nachteiligen Merkmalen – in der Biologie spricht man auch von einer geringeren Fitness – im Laufe der Evolution eliminiert werden. Sie können sich nur in geringem Maße oder gar nicht fortpflanzen und so wird die Weitergabe nachteiliger Merkmale reduziert. Charles Darwin, der Begründer der Evolutionstheorie, ergänzte daher seine Bücher um den Untertitel Survival of the Fittest – zu Deutsch Überleben des am besten angepassten Individuums.

Die Selektion wird durch sogenannte Selektionsfaktoren angetrieben – diese wollen wir uns im Folgenden genauer anschauen.

Natürliche Selektion – Faktoren

Die Selektionsfaktoren sind eben die äußeren Bedingungen, durch die sich bestimmte Merkmale als vorteil- oder nachteilhaft erweisen. Dabei kann man zwischen abiotischen und biotischen Selektionsfaktoren unterscheiden.

Abiotische Selektionsfaktoren

Abiotische Selektionsfaktoren ergeben sich aus der unbelebten Umwelt, also zum Beispiel aus dem Klima, der Temperatur, der Sonneneinstrahlung oder dem Vorhandensein von Wasser. Es handelt sich hierbei um natürliche Selektionsfaktoren – das bedeutet, dass das künstliche Eingreifen des Menschen in die Natur hier nicht berücksichtigt wird.
Abiotische Selektionsfaktoren kann man an der Größe unterschiedlicher Pinguinarten veranschaulichen. Der Kaiserpinguin, der kalte Regionen besiedelt, ist deutlich größer als der Galapagos-Pinguin, der in warmen Regionen wohnt. Durch diese Anpassung an den Lebensraum erleiden die Kaiserpinguine weniger Wärmeverluste.

Biotische Selektionsfaktoren

Biotische Selektionsfaktoren ergeben sich aus der Interaktion mit anderen Lebewesen. Dazu zählt zum Beispiel die Konkurrenz um Futter, die Jagd durch Fressfeinde oder der Befall mit Parasiten. So haben Schwebfliegen zum Beispiel im Laufe der Evolution eine Scheinwarntracht entwickelt. Dadurch dass sie den wehrhaften Wespen ähneln, sind sie vor einigen Fressfeinden geschützt.

Natürliche Selektion – Selektionstypen

Es können verschiedene Arten der Selektion auftreten: die stabilisierende, die gerichtete und die aufspaltende Selektion. Diese unterschiedlichen Selektionstypen wollen wir uns nun genauer ansehen.

Stabilisierende Selektion

Die stabilisierende Selektion wird auch als optimierende Selektion bezeichnet. Sie bewirkt, dass die Variabilität einer Art abnimmt, da immer mehr Individuen mit dem gleichen Merkmal oder der gleichen Merkmalsausprägung auftreten. Das liegt daran, dass sich die Lebewesen bereits sehr gut an die vorherrschenden Umweltbedingungen angepasst haben. Die Umweltbedingungen bleiben in diesem Fall konstant.

Ein Beispiel für die stabilisierende Selektion ist die Flügelgröße von Vögeln: Es gibt eine bestimmte, mittlere Flügelgröße, die für die gegebenen Bedingungen optimal ist. Kürzere Flügel wären nachteilig beim Fliegen, längere Flügel könnten gegebenenfalls eine Flucht erschweren. So gibt es bei gleichbleibenden Bedingungen immer mehr Vögel mit der optimalen Flügelgröße.

Dieses Verhalten kann man auch in einem Graphen darstellen. Dazu trägt man das Merkmal oder die Merkmalsausprägung auf der x-Achse und die Anzahl von Individuen auf der y-Achse auf. Man sieht, dass die Verteilung immer schmaler wird – es also immer mehr Individuen mit der gleichen Merkmalsausprägung gibt. Damit du die anderen beiden Graphen auch verstehen kannst, geht es weiter im Text mit der gerichteten und der aufspaltenden/ disruptiven Selektion.

Natürliche Selektion Selektionstypen im Vergleich

Gerichtete Selektion

Bei der gerichteten Selektion, die auch als transformierende Selektion bezeichnet wird, verändert sich das Merkmal oder die Merkmalsausprägung in eine bestimmte Richtung, die von der ursprünglichen Form abweicht. Grund dafür sind sich verändernde Umweltbedingungen.

Diese Art der natürlichen Selektion wollen wir uns am Beispiel des Birkenspanners (Schmetterlingsart) anschauen. Die ursprüngliche Wildform dieser Schmetterlinge weist eine helle Flügelfarbe auf. Diese bietet auf hellen Birkenstämmen eine gute Tarnung vor Fressfeinden. Da sich in industrialisierten Gegenden die Birkenstämme aufgrund von Luftverschmutzungen aber immer dunkler verfärbten, nahm in diesen Regionen die Anzahl an Birkenspannern mit dunklen Flügeln zu: Diese Anpassung lieferte ihnen den Vorteil, sich auf den nun dunkleren Bäumen noch immer gut tarnen zu können.

Birkenspanner

Aufspaltende Selektion

Auch bei der aufspaltenden Selektion, die auch als disruptive Selektion bezeichnet wird, entwickelt sich die Merkmalsausprägung von der ursprünglichen Form weg. Anders als bei der gerichteten Selektion findet diese Entwicklung aber nicht nur in eine, sondern in zwei Richtungen statt.

Ein Beispiel hierfür ist die unterschiedliche Schnabelform, die bei Darwinfinken auftritt. Hier hat sich insbesondere eine Gruppe von Finken mit kleinen, zierlichen Schnäbeln und eine Gruppe mit großen, kräftigen Schnäbeln entwickelt. Die kleineren Schnäbel sind für das Fangen und Fressen von Insekten gut geeignet – die großen Schnäbel hingegen für das Knacken von Nüssen. Mittelgroße Schnäbel lieferten keinen Vorteil bei der Nahrungsaufnahme, daher verschwand diese Merkmalsausprägung im Laufe der Evolution.

Natürliche Selektion – Abgrenzung zur künstlichen und sexuellen Selektion

Vielleicht hast du schon von anderen Formen der Selektion gehört: der sexuellen oder der künstlichen Selektion. Diese unterscheiden sich folgendermaßen von der natürlichen Selektion:

  • Bei der sexuellen Selektion spielen Merkmale oder Merkmalsausprägungen eine Rolle, die einen direkten Vorteil bei der Fortpflanzung spielen – das kann zum Beispiel die Produktion besonders leistungsfähiger Spermien sein.
  • Die künstliche Selektion ist eine gezielte Auslese, bei der der Mensch eingreift. Diese Art der Selektion findet zum Beispiel bei der Tier- und Pflanzenzucht Anwendung.

Natürliche Selektion – Zusammenfassung

  • Die natürliche Selektion ist die Bevorzugung bzw. Eliminierung bestimmter Merkmalsausprägungen, die weitervererbt werden können. Dadurch können sich Tier- und Pflanzenarten langfristig verändern.
  • Die natürliche Selektion wird durch biotische und abiotische Selektionsfaktoren angetrieben.
  • Die natürliche Selektion kann stabilisierend, gerichtet oder aufspaltend stattfinden.
  • Es gibt Abgrenzungen zur sexuellen und zur künstlichen Selektion.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Natürliche Selektion

Was bedeutet natürliche Selektion?
Welche Folgen kann es haben, wenn der Mensch in die natürliche Selektion eingreift?
Warum kann die natürliche Selektion keine perfekten Organismen hervorbringen?

Transkript Natürliche Selektion – Selektionsfaktoren und Selektionstypen

Hallo! Hast du dich schon mal gefragt, warum nicht alle Vögel und andere Lebewesen gleich aussehen? Der Storch, die Eule, oder der Specht. Sie alle sind Entwicklungen mit den besten Anpassungen von Merkmalen an ihre Umwelt. Im Vergleich zu Individuen mit anderen Merkmalen konnten sie sich damit besser vermehren und sich durchsetzen. Das ist die natürliche Selektion.

Doch die Umwelt bleibt nicht immer gleich und damit können Merkmale, die vorher vorteilhaft waren, auch schnell zum Nachteil werden. Umgekehrt können durch diese Veränderung auch Nachteile zum Vorteil werden. Was Selektion ist und wie sich die Umwelt auf Merkmale auswirkt, lernst du hier.

Selektion

Aber was ist Selektion überhaupt und wodurch wird sie beeinflusst? Selektion ist die Auslese bestimmter Individuen oder Merkmale innerhalb einer Population. Obwohl Mutation und Rekombination in einer Population immer stattfinden und die Variabilität in einer Population dadurch immer größer werden sollte, findet eine Auslese bestimmter vorteilhafter Merkmale statt, die Selektion.

Individuen mit vorteilhaften Merkmalen pflanzen sich dann mehr fort als andere Individuen ohne diese Merkmale. Die Zusammensetzung der Population ändert sich über einen langen Zeitraum durch Selektion.

Abiotische und biotische Selektionsfaktoren

Als Selektionsfaktoren können Umweltfaktoren wie die Temperatur oder Niederschlagsmenge wirken, also abiotische Faktoren. Als biotische Faktoren wirken z.B. das Nahrungsangebot oder die Anzahl der Nistplätze, aber auch die Konkurrenz zu Individuen der gleichen oder einer anderen Art.

Ein Beispiel. Auf den Kergueleninseln leben die flügellosen Kerguelenfliegen. Da es dort sehr windig ist, erweisen sich Flügel als unvorteilhaft. Der abiotische Faktor “Wind” als Selektionsfaktor bewirkte somit, dass nur ein überleben ohne Flügel möglich ist. Selektion kann eine Population auf drei verschiedene Weisen beeinflussen und die wollen wir uns nun genauer anschauen.

Stabilisierende Selektion

Was meinst du, macht es für eine Vogelart Sinn, ihre Flügellänge zu verändern, obwohl sich die Umweltbedingungen nicht ändern? Nein, natürlich nicht. Denn bei zu kurzen oder zu langen Flügeln hat ein Vogel schlechtere aerodynamische Eigenschaften. Zu kurze Flügel könnten z.B. seine Fluggeschwindigkeit in der Luft verringern. Zu lange Flügel könnten vielleicht nachteilig bei der Flucht sein.

Daher werden die Individuen, deren Flügellänge am nächsten am Mittelwert der Population liegen, die höchste Fitness und damit die größte Nachkommenzahl haben. Eine solche Selektion findet statt, wenn eine Population über lange Zeit unter konstanten Umweltbedingungen lebt.

Man nennt diese Selektionsform auch stabilisierende Selektion. Sie führt zu geringen phänotypischen Unterschieden, da sich extreme Abweichungen vom Mittelwert nicht durchsetzen können.

Disruptive Selektion

Anders ist es, wenn z.B. bestimmte Fressfeinde oder auch Parasiten und Krankheitserreger auf eine Population einwirken. Sind hierbei die Individuen der Population betroffen, die mit einem bestimmten Merkmal nahe am Mittelwert liegen, haben die Individuen, die vom Mittelwert abweichen einen Vorteil.

Beispielsweise besonders kleine oder große Individuen von Käfern könnten einen Vorteil haben, wenn ein bestimmter Fraßfeind auftritt, der sich auf eine bestimmte Beutegröße spezialisiert hat. Die extremen Phänotypen, wären dann begünstigt, und der Selektionsdruck führt zu einer Verringerung der Individuenzahl mit dem Phänotyp, der nahe des Mittelwertes liegt.

Das Merkmal, das bisher in der Population vorherrschte wird also seltener. Auch die Schnabelgröße von Vögeln kann dieser Selektionsform unterliegen, wenn sich z.B. Vögel mit besonders kleinen und besonders großen Schnäbeln als vorteilhaft erweisen. Man spricht von disruptiver oder aufspaltender Selektion.

Gerichtete Selektion

Es gibt aber auch den Fall, dass sich nur Phänotypen einer Population durchsetzen, die an einem Rand der Merkmalsverteilung liegen. Das kann passieren, wenn sich ein bestimmter Umweltfaktor in eine Richtung verändert. So kann auch ein Merkmal zum Vorteil werden, das vorher kein Vorteil war und nur selten vorkam.

Ein Beispiel ist z.B. die Färbung von Tieren. Beispielsweise wiesen Birkenspanner früher eine helle Färbung auf und waren so gut auf Birkenstämmen getarnt. Mit zunehmender Industrialisierung verfärbten sich die Birkenrinden durch die Luftverschmutzung dunkler. Damit waren die Birkenspanner im Vorteil, die eine dunklere Färbung hatten und so nicht von Fraßfeinden erkannt wurden.

Zuvor war eine dunklere Färbung aber nachteilhaft gewesen, da sie zur Erkennung durch Feinde führte. Man nennt diese Selektionsform gerichtete Selektion. Auch die Züchtung von Tieren und Pflanzen durch den Menschen beruht im Prinzip auf gerichteter Selektion.

Zusammenfassung

Nun weißt du, wie es zu dieser enormen Vielfalt von Merkmalen gekommen ist. Bei der natürlichen Selektion wirken sich biotische und abiotische Umweltfaktoren, die Selektionsfaktoren, auf die Merkmale bestimmter Lebewesen aus. Vorteilhafte Merkmale bewirken dabei eine bessere Fortpflanzung im Vergleich zu Individuen anderer Merkmale.

Bei konstanten Umweltfaktoren handelt es sich um die stabilisierende Selektion. Bei veränderten Umweltfaktoren jedoch können dann ganz andere Merkmale vorteilhaft sein. Das ist die disruptive und die gerichtete Selektion. So können Fliegen ohne Flügel plötzlich ganzschön im Vorteil sein. Tschüss und bis zum nächsten mal!

7 Kommentare
7 Kommentare
  1. Hallo Mittmannjonas,
    vielen Dank für dein Feedback! Wir freuen uns immer über Tipps und Verbesserungsvorschläge.
    Beste Grüße aus der Redaktion

    Von Tatjana Elbing, vor mehr als 4 Jahren
  2. Das ist ein gutes Beispiel Inhalte in Videos rüber zu bringen (ich spreche über die Person, die redet). Das ist mir zuvor in anderen Videos von euch echt negativ aufgefallen, zum Beispiel in einigen Spanischvideos von euch, in der eine ziemlich unattraktive/ nicht ansprechende Stimme (bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber ich versuche nur meine Meinung dar zu stellen) über den Inhalt redet, was mir dann auch sehr die Lust genommen hat diese Videos weiter zu schauen.

    Von Mittmannjonas, vor mehr als 4 Jahren
  3. Sehr gutes Video, hervorragende Erklärung bzw. Erläuterung mit unterstützenden Bildelementen.
    Vielen Dank, hat mir sehr geholfen! :)

    Von Vanathi V., vor etwa 5 Jahren
  4. Hervorragendes Video mit entsprechendem Transkript!

    Herzlichen Dank dafür.

    Von Monezwilling, vor etwa 7 Jahren
  5. Tolles Video, qualitativ hoch, ganz klar, und echt hilfreich. Vielen Dank!

    Von Mirimail, vor fast 10 Jahren
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Natürliche Selektion – Selektionsfaktoren und Selektionstypen Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Natürliche Selektion – Selektionsfaktoren und Selektionstypen kannst du es wiederholen und üben.
  • Sortiere die folgenden Selektionsfaktoren danach, ob sie abiotische oder biotische Faktoren sind.

    Tipps

    Das Wort biotisch kommt aus dem Griechischen und bedeutet Leben oder lebendig.

    Als biotische Faktoren werden lebendige Einflussfaktoren bezeichnet.

    Als abiotische Faktoren werden nicht lebendige Einflussfaktoren bezeichnet.

    Lösung

    Unbelebte Einflüsse wie Wind oder Temperatur zählen zu den abiotischen Selektionsfaktoren. Sie haben einen rein physikalischen Hintergrund. Selektionsfaktoren wie Nahrung oder Fraßfeinde zählen zu den biotischen Selektionsfaktoren. Fraßfeinde sind Organismen, die andere Organismen als Nahrungsquelle nutzen. Der Wolf ist also beispielsweise der Fraßfeind vom Reh.

  • Gib zu den dargestellten Diagrammen die passende Selektionsform an.

    Tipps

    Das den Selektionsformen zugeordnete Adjektiv beschreibt den Kurvenverlauf.

    Bei einer gerichteten Selektion wird eine Merkmalsausprägung (z.B. eine andere Fellfarbe) einen Selektionsvorteil gegenüber den anderen Merkmalen haben.

    Bei einer stabilisierenden Selektion werden sich durchschnittliche Merkmale durchsetzen.

    Lösung
    • Eine stabilisierende Selektion verringert die Variationsbreite der Merkmalsausprägungen. Merkmale, die bisher bereits am häufigsten vorkommen, werden bei diesem Selektionstyp auch weiterhin zunehmen. Merkmale, die von diesem häufigen Merkmal abweichen, werden seltener.
    • Bei einer gerichteten Selektion werden sich Merkmale durchsetzen, die bislang nicht von großer Bedeutung waren, die durch veränderte Umstände jedoch eine optimale Anpassung gewährleisten. Ein Beispiel für die gerichtete Selektion ist die Färbung des Birkenspanners. Vor dem Hintergrund der Industrialisierung kam es dazu, dass viele Birkenstämme eine rußschwarze Farbe aufwiesen. Die Birkenspanner, die schwarz gefärbt waren, hatten einen Tarnungsvorteil, wodurch sich die schwarze Färbung durchsetzte.
    • Bei einer aufspaltenden Selektion sind die extremen Ausprägungen eines Merkmals von Vorteil. Die extremen Ausprägungen werden häufiger als die bis dato vorherrschenden Merkmale.
  • Beurteile die Aussagen nach ihrer Richtigkeit.

    Tipps

    Merke dir den Kurvenverlauf jeder vorgestellten Selektionsform.

    Bei welcher Selektionsform wurde der Durchschnitt in mehrere Extrema aufgespalten?

    Bei welcher Selektionsform wird der Durchschnitt bevorzugt?

    Lösung

    Die stabilisierende Selektion bevorzugt den Durchschnitt und hat nur dort ein Maximum. Die gerichtete Selektion fördert nur eine extreme Form der Merkmalsausprägung, z.B. extrem lange Hälse bei Giraffen, sofern es nur noch sehr hohe Bäume als Nahrungsquelle gibt. Die disruptive Selektion spaltet eine Art in die Extrema auf und mindert den Durchschnitt. Merke dir, dass immer Informationen über die Umwelt und die beteiligten Organismen vorliegen müssen, um zu bewerten, um welche Selektionsform es sich handelt.

  • Bestimme die richtigen Selektionsmechanismen in den gezeigten Beispielen.

    Tipps

    Überlege dir, um welche Merkmalsausprägung es jeweils geht, und überlege, ob dieses Merkmal zunächst häufig oder weniger häufig vorkommt.

    Stirbt eine Population aus, so kann sich kein Merkmal dieser Population durchsetzen.

    Lösung

    Selektionsformen beziehen sich immer auf eine Merkmalsausprägung, wie die Farbe des Gefieders, das Geburtsgewicht oder die Ausrichtung des Mundes. Die stabilisierende Selektion fördert den Durchschnitt, es gibt kaum extreme Ausprägungen. Zu leichte und zu schwere Neugeborene haben eine höhere Sterblichkeit. Die gerichtete Selektion verschiebt die Kurve in Richtung eines einzelnen Extremums. So haben Birkenspanner in Industriegebieten, in denen Birkenstämme durch Abgase schwarz gefärbt sind, einen Vorteil. Die disruptive Selektion verschafft allen Merkmalsausprägungen, außer den durchschnittlichen, einen Vorteil. Ein nach vorne gerichteter Mund ist ein klarer Nachteil beim Jagdverhalten der Buntbarschenart. Die Population wird „aufgespalten“.

  • Nenne einen synonymen Begriff für „disruptive Selektion“.

    Tipps

    Bei dieser Selektionsform haben Organismen, die mit ihren Merkmalsausprägungen nicht im Durchschnitt liegen, einen Selektionsvorteil.

    Lösung

    Die stabilisierende Selektion befördert die Merkmalsausprägungen des Durchschnitts, es gibt kaum extreme Ausprägungen. Die gerichtete Selektion verschiebt die Kurve in Richtung eines einzigen Merkmals, zum Beispiel in Richtung einer dunklen Färbung. Disruptiv bedeutet auflösen oder zerstören. Gemeint ist die Auflösung der vorherigen, durchschnittlichen Merkmalsausprägungen in die beiden Extreme. Alle andere Ausprägungen außer den durchschnittlichen werden begünstigt. Die Population wird aufgespalten. Eine balancierte oder artstabilisierende Selektion wurde im Video nicht vorgestellt.

  • Beurteile die Aussagen zur Ausbildung von Antibiotikaresistenzen.

    Tipps

    Eine einzelne Mutation bewirkt die Entstehung einer Übergangsform zwischen vollständiger Resistenz und keiner Resistenz.

    Lösung

    Bei der Entstehung von Antibiotikaresistenzen findet ein Selektionsprozess statt. Extreme Varianten der Bakterien, die durch spontane Mutation entstanden sind, haben einen Selektionsvorteil. Diese Varianten sind infolge der ersten Mutation weniger empfindlich gegenüber dem eingenommenen Antibiotika. Wird die Antibiotikabehandlung unterbrochen oder abgebrochen, können sich diese einfachen Mutanten besonders gut im menschlichen Organismus vermehren, sodass es zu einer erneuten Erkrankung kommt. Dies ist der Grund, warum Antibiotika stets im angeordneten Umfang eingenommen werden sollten und ein Behandlungsablauf nicht vorzeitig abgebrochen werden sollte.